Red Bull Honda: Michele Magnoni (28) fährt in Misano

Von Ivo Schützbach
Nach dem Verlust von Nicky Hayden lastet die Entwicklung der neuen Honda Fireblade auf den Schultern von Stefan Bradl. Für den nächsten Test in Misano bekommt der Red-Bull-Pilot Unterstützung.

Allen im Team Red Bull Honda macht der Tod von Nicky Hayden schwer zu schaffen, das ganze Superbike-Fahrerlager trauert und ist niedergeschlagen. Gleichzeitig ist jedem bewusst, dass die Show weitergehen muss.

Honda hat seit Wochen einen zweitägigen Test angesetzt, am 31. Mai und 1. Juni auf dem «Misano World Circuit Marco Simoncelli».

«Es war immer der Plan, dass wir in Misano mit drei Fahrern testen, neben Stefan Bradl und Nicky Hayden mit Michele Magnoni», erzählte Honda-Teammanager Ronald ten Kate SPEEDWEEK.com in Donington Park im Exklusiv-Interview.

Nach 2014 ist es das zweite Mal, dass Honda den Italiener Magnoni als Testfahrer aufbietet. Damals durfte er in Portimão und Jerez ran, um Basisarbeit an der Cosworth-Elektronik zu erledigen.

Neben der neuen Motorspezifikation 17.1 kommen im Misano-Test ein neuer Tank und eine neue Schwinge zum Einsatz. «Wir werden das alles nacheinander testen, einige der Arbeit wird unser Testfahrer übernehmen», so ten Kate. «Michele soll die neue Motorspezifikation auf einen gewissen Level bringen und sicherstellen, dass alles in die richtige Richtung geht. Er soll sich um die Grundabstimmung kümmern, wie der Motor reagiert. Wir waren damals recht zufrieden mit ihm. Wir wollten keinen Fahrer, der versucht sich mit unseren Fahrern zu messen. Sondern einen, der den Job ordentlich erledigt, der gute Aussagen macht und seine Runden so abspult, wie wir ihn darum bitten. Er soll nicht nach einer besseren Abstimmung für sich suchen, sondern das Paket verbessern. Das ist eine ganz andere Arbeitsphilosophie, als während eines Rennwochenendes, wo du mit jedem Rausfahren eine bessere Rundenzeit erzielen willst.»

Wie seid ihr auf Magnoni gekommen? International ist der 28-Jährige wenig bekannt. Ten Kate: «Unser Elektronikexperte Massimo Neri hat früher schon mit ihm gearbeitet und ihn empfohlen. Und es hat funktioniert, er hat sehr wichtige Arbeit für uns erledigt. Das war damals das erste Mal, dass wir einen Testfahrer einsetzten. Es ist auch gar nicht schlimm, wenn er ein paar Sekunden langsamer ist. Er fährt dieses Jahr Italienische Meisterschaft, hatte zu Saisonbeginn aber einen Sturz – jetzt ist er wieder fit genug, um zu fahren.»

Stefan Bradl gibt die Richtung vor

«Einige der Arbeit können wir nicht dem Testfahrer überlassen, wie den neuen Tank und die Schwinge, darum muss sich Stefan kümmern», hielt der Honda-Teammanager fest. «Bei diesen Teilen geht es nicht darum, sie auf einen bestimmten Level zu bringen, sondern darum, ob sie besser sind als die bisherigen Teile. Wann Stefan den neuen Motor testen wird hängt davon ab, wie der Tag verläuft. Idealerweise sind wir schon am ersten Tag so zufrieden mit der Spezifikation, dass wir auch Stefan damit rausschicken können. Dann könnte er uns sagen, wo genau wir stehen. Wir werden diesbezüglich sehr flexibel sein.»

Einige der Dinge, die für den Misano-Test kommen, basieren auf den Aussagen und Ideen von Bradl und Hayden – der Tank zum Beispiel. «Ohne Nicky zählt die Meinung von Stefan jetzt noch mehr», bemerkte ten Kate. «Jetzt gibt er die Richtung alleine vor. Gut ist, dass er und Nicky weitgehend dieselben Meinungen hatten. Letztes Jahr hatten wir mit unserer Elektronik volle Kontrolle über den Motor, in der zweiten Rennhälfte waren wir für gewöhnlich so schnell wie der Führende – oder sogar schneller. Dieses Jahr verhält es sich anders herum. Wenn wir Grip haben, ist es mehr oder weniger okay. Sobald der Grip nachlässt, stehen wir im Nirgendwo. Das müssen wir in den Griff bekommen, ein Job, der viel Zeit kostet. Solche Arbeiten lässt du am liebsten einen Testfahrer erledigen, den du ständig für zwei oder drei Runden rausschicken kannst. Wenn das Wetter mitspielt und wir während der zwei Tage die gesamte Streckenzeit nützen können, dann lässt sich in dieser Zeit viel erledigen. Aber klar, Zeit hat man nie genug.»

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