Leidvolle Aufgabe: Wer übernimmt Nicky Haydens Platz?
«Unglücklicherweise müssen wir in den kommenden Wochen darüber nachdenken, wen wir als Ersatz für Nicky Hayden verpflichten», weiß Red-Bull-Honda-Teammanager Ronald ten Kate.
Lando Norris ist Formel-1-Weltmeister 2025, mit Rang 3 in Abu Dhabi hat er sich erstmals den Titel gesichert, als elfter Fahrer aus Grossbritannien. Aber wer ist dieser Lando Norris eigentlich?
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Seit vier Tagen betrauern wir den Verlust von Nicky Hayden (35). Für seine Familie, aber auch sein Team Red Bull Honda, eine unvorstellbar schwierige und schmerzhafte Zeit.
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Bislang wurde der Gedanke so gut wie möglich zur Seite geschoben, doch jedem ist bewusst: In absehbarer Zeit wird ein anderer Fahrer Nickys Platz an der Seite von Stefan Bradl einnehmen, womöglich schon bei den Rennen in Misano Mitte Juni. "Wir haben noch nicht angefangen über einen Ersatzfahrer nachzudenken und wollen das dieses Wochenende auch nicht tun", sagte Honda-Teammanager Ronald ten Kate im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. "Unglücklicherweise müssen wir das in den kommenden Wochen aber."
So sehr es den Verantwortlichen bei Honda Motor Europe zuwider ist, die Gedanken, wer für den zweiten Platz in Frage kommt, bahnen sich von alleine ihren Weg.
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Die Liste dieser Fahrer ist kurz. Piloten wie Leon Haslam, der für JG Speedfit Kawasaki Britische Meisterschaft fährt, oder Leon Camier, der bei MV Agusta unter Vertrag steht, dort dem Vernehmen nach aber unregelmäßig bezahlt wird, wären bei Red Bull Honda erwünscht. Doch die Honda-Philosophie verbietet es, einen Fahrer eines anderen Herstellers aus seinem aktuellen Vertrag zu kaufen.
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In nationalen Meisterschaften stehen keine Piloten bei Honda unter Vertrag, die sich für den Platz aufdrängen.
Bleiben die unkonventionellen Lösungen. 600er-Vizeweltmeister Jules Cluzel ist eine Möglichkeit: Er fährt für das Honda-Supersport-Team von Simon Buckmaster und verfügt über ein Jahr Erfahrung in der Superbike-WM. 2013 wurde er WM-Zehnter und eroberte als Zweiter in Silverstone für Suzuki sogar einen Podestplatz.
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Oder Anthony West, dieses Jahr in der Supersport-WM auf einer privaten Yamaha unterwegs. Der Australier ist vertraglich an keinen Hersteller oder ein Team gebunden und könnte jederzeit in die Superbike-WM wechseln. Er fuhr 2016 als Superbike-Ersatzfahrer bei Pedercini Kawasaki sechsmal in die Top-10 und glänzte als Fünfter im Regen von Sepang. Der 35-Jährige fuhr schon beinahe jede Rennmaschine und hat viel Entwicklungserfahrung in MotoGP, Moto2, Supersport und Superbike. Außerdem ist er ein Regengenie. "Aus Respekt vor Nicky kann ich unmöglich nach diesem Job fragen", hielt West fest. "Ich glaube, dass ich der einzig Verfügbare bin, der so eine Maschine fahren kann. Ich habe mit niemandem einen Vertrag und stehe bereit." Ein britischer Kollege erkundigte sich nach der Verfügbarkeit von Markus Reiterberger, der sich im April vom Superbike-WM-Team Althea BMW trennte. Doch wie auch Haslam und Camier steht der Bayer unter Vertrag, in seinem Fall bei BMW in der IDM. Für den Test in Misano am 31. Mai und 1. Juni hat Red Bull Honda den Italiener Michele Magnoni verpflichtet, dieser wäre aber auch ohne die Tragödie um Nicky Hayden im Aufgebot gewesen. Der 28-Jährige half vor drei Jahren schon einmal aus, als es um die Abstimmung der Cosworth-Elektronik ging. Als Rennersatz für den Amerikaner kommt er nicht in Frage, dafür ist er deutlich zu langsam.
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