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Jakub Smrz: «BSB schwieriger als die Superbike-WM»

Von Ivo Schützbach
«Ich habe keinen Druck», versichert Jakub Smrz

«Ich habe keinen Druck», versichert Jakub Smrz

Nach fünf Jahren Abstinenz kehrt Jakub Smrz an diesem Wochenende in die Superbike-WM zurück. Fünfmal brauste der Tscheche bereits aufs Podium – was er von seinem Einsatz bei Guandalini Yamaha erwartet.

Nach den Rennen in Misano hatten Riccardo Russo und das Team Guandalini Yamaha die Nase voneinander voll und trennten sich. Für die Rennen in Kalifornien verpflichtete Teamchef Mirco Guandalini den 34-jährigen Jakub Smrz. Der Budweiser eroberte in seinen 150 Rennstarts bereits fünf SBK-Podestplätze.

Während der Saison 2012 ging das dubiose Team Liberty Effenbert pleite, Smrz fährt seither in der Britischen Superbike-Meisterschaft, dieses Jahr für das Team Lloyd & Jones / PR Racing BMW. Nach 10 von 26 Läufen liegt er nur auf dem 18. Gesamtrang.

SPEEDWEEK.com setzte sich mit Smrz unter der kalifornischen Sonne im Fahrerlager von Laguna Seca zum Interview zusammen.

Jakub, weshalb ist es in BSB so schwierig, Erfolg zu haben?

Die Strecken dort sind echt schwer. Ich fuhr mein ganzes Leben auf normalen Strecken wie Misano, davon gibt es in BSB nicht viele. Auch die Leistungsdichte ist sehr hoch. Dieses Jahr gibt es sechs Leute, die sind immer vorne – die Werks-Kawasaki, -Ducati und -Yamaha. Aber es gibt 20 Fahrer innerhalb einer Sekunde.

Ist es nicht gerade dann möglich, als guter Fahrer den Unterschied zu machen?

Die Motorräder und Teams sind nicht alle auf dem gleichen Level, für mich kommt das beschriebene Problem der Strecken hinzu, die waren alle neu für mich.

War es kein Problem, dass dich dein BMW-Team für den WM-Einsatz mit Yamaha freigibt?

Glücklich waren sie nicht, es ist aber auch kein Problem.

Hast du dich damit abgefunden, deine Karriere in BSB zu beenden, oder würdest du gerne noch mal eine Saison in der Weltmeisterschaft fahren?

Mal abwarten, wie es in Laguna läuft. Und wie es in BSB weitergeht. Dieses Jahr bin ich zum ersten Mal in einem Team, in dem alles so funktioniert, wie ich mir das vorstelle. Das war in BSB für mich noch nie so.

Ich habe ein anderes Team als letztes Jahr, fahre BMW und bin überall eine Sekunde pro Runde schneller. Das ist ein kleines Team, sie holten die letzten zwei Jahre vielleicht zwei Punkte. Dieses Jahr holte ich in zehn Rennen achtmal Punkte – einmal stürzte ich, einmal wurde ich 16.

Mein BSB-Team will, dass ich mit ihnen nächstes Jahr weitermache.

Ist es schwierig für dich, wenn du für die Rennen in den USA von BMW auf Yamaha umsteigst?

Klar, einfach ist es nicht. Ich war auch noch nie in Laguna Seca. Aber ich habe keinen Druck. Ich bin hier, um dem Team zu helfen das Motorrad zu entwickeln und einzustellen.

Kannst du einschätzen, wie gut das Team und das Motorrad sind? Es gibt ja Gründe, weshalb sich Riccardo Russo von Guandalini getrennt hat.

Ich testete eine Woche vor dem Rennen in Misano einen Tag dort. Das Motorrad ist nicht top, ich brauchte aber nicht lange, um so schnell zu sein wie Russo. Das ist kein Topteam, aber das sind gute Leute, die wissen was sie machen. Sie machen aus den vorhandenen Möglichkeiten das Beste. Es ist sicher mehr Potenzial vorhanden, als sie bislang gezeigt haben.

Ist es möglich, dass du nach Laguna Seca weitere Rennen für das Team fährst?

Wenn in Laguna alles gut funktioniert, und das Team keinen permanenten Fahrer für den Rest der Saison findet, dann könnte ich auch die letzten beiden Rennen in Jerez und Doha fahren, da hätte ich Zeit.

Wenn du zufrieden bist, unterhältst du dich mit dem Team dann auch über nächstes Jahr? Ist das auch eine Geldfrage?

Ja. Ich würde nicht WM fahren, wenn ich nicht mindestens das Gleiche wie in BSB verdiene. Ich muss leben, habe zwei Kinder und eine Firma. Ich könnte mehr verdienen, wenn ich zuhause in der Firma wäre, wir haben eine Kawasaki-Vertretung. Und wenn ich Fahrlehrer für Hobby-Racer machen würde.

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