Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Markus Reiterberger: «Damit habe ich nicht gerechnet»

Von Ivo Schützbach
Der Wildcard-Ausflug in die Lausitz hat sich für Markus Reiterberger gelohnt: Obwohl nicht alles perfekt lief, fuhr er mit seinem Team Van Zon Remeha BMW in beiden Superbike-WM-Läufen in die Punkte.

Zweimal Verschalten im ersten Rennen am Samstag kostete Markus Reiterberger eine Platzierung in den Top-9. Statt im zweiten Lauf aus der zweiten Reihe losbrausen zu dürfen, musste der Bayer von Platz 11 in Reihe 4 losfahren.

Während Doppelsieger Chaz Davies (Ducati), WM-Leader Jonathan Rea (Kawasaki) und Marco Melandri (Ducati) an der Spitze ihr eigenes Rennen fuhren, gab es eine große Gruppe ab Platz 4, die in folgender Reihenfolge ins Ziel kam: Tom Sykes, Alex Lowes, Leon Camier, Lorenzo Savadori, Jordi Torres, Markus Reiterberger und Javier Fores. Eugene Laverty gehörte vor seinem Sturz in der achten Runde ebenfalls dazu.

Reiti sah als Neunter die Zielflagge – wäre er aus Reihe 2 gekommen, hätten wir ein noch besseres Rennen von ihm gesehen. «Das ist mit Sicherheit so», stimmte der 23-Jährige zu. «Ich hatte einen relativ guten Start, nur die erste Runde war etwas verzwickt, die ersten paar Kurven. Dann wurde ich von Mercado aufgehalten, das hat mich kostbare Zeit gekostet und die Gruppe vor mir mit Torres ist weggefahren. Ich habe dann das ganze Rennen gebraucht, bis ich wieder dran war.»

«Ich habe gesehen, dass ich schneller war als die alle», erzählte der Obinger SPEEDWEEK.com weiter. «Ich wollte ran- und vorbeifahren und habe alles gegeben. Ich konnte Rundenzeiten von 1:37,8 bis 1:37,5 min fahren, mehr war nicht drin. Als ich an Torres dran war dachte ich mir, dass er mir gehört und die davor auch. Ich habe aber nicht damit gerechnet, dass die noch mal zwei oder drei Zehntelsekunden drauflegen können, ich war komplett am Limit. Dadurch sind mir die wieder entkommen.»

Reiti ergänzte: «Eigentlich geht unser Fehler auf den Freitag zurück. Hätten wir den Schaltmechanismus dort schon geändert, wie wir es uns gedacht haben, dann wären die Fehler nicht passiert. Aber hätte, wäre, wenn – wir haben auf alle Fälle gesehen, dass wir Zeiten um Platz 5 oder 6 fahren können. Das macht uns stolz. Vor allem, weil wir die letzten Tage noch mal richtig etwas gefunden haben.»

Das Team Van Zon Remeha BMW experimentierte am Freitag mit der teuren Werksgabel von Öhlins, baute für die Rennen aber auf die Standardgabel von BMW zurück. «Auch auf die Standard-Bremsen», so Reiterberger. «Wir haben das für besser befunden. Vom ersten aufs zweite Rennen haben wir an der Gabel noch mal etwas geändert, und richtig Zeit gefunden.»

Reiterberger verlor mit seinem Motorrad, das bis auf den Motor, die Elektronik und den Tank so gut wie identisch mit der IDM-Maschine war, 20,355 sec auf Sieger Chaz Davies. Zum viertplatzierten Tom Sykes fehlen ihm 6 Sekunden. Seine schnellste Rennrunde (1:37,640 min) ist eine Sekunde langsamer als die schnellste Rennrunde überhaupt – Davies stellte in 1:36,634 den Rekord auf.

«Für die paar Tage, die kurze Vorbereitungszeit, haben alle einen guten Job abgeliefert», lobte der mehrfache Deutsche Meister. «Cool wäre es halt, wenn wir die Gelegenheit kriegen würde, um da weiter zu machen.»

Wie konnte dich Torres in den letzten Runden um gute drei Sekunden abhängen? Reiti: «Ich machte einen kleinen Fehler, bin etwas weit gegangen, was mich ein paar Zehntelsekunden gekostet hat. Das wäre nicht wild gewesen. Aber die drei oder vier vor mir fuhren die drei Zehntelsekunden schneller, die ich alleine nicht mehr bewältigen konnte. Im Windschatten hätte es vielleicht anders ausgesehen. Es hat einfach nicht ganz gereicht. Unser Projekt war auf alle Fälle erfolgreich, auch wenn wir nicht beste BMW wurden. Wir waren übers ganze Wochenende schlagkräftig und auf dem Niveau mit Althea – teilweise schneller. Bis Platz 5 wäre zeitentechnisch möglich gewesen, aber dazu muss das ganze Wochenende passen: Die Superpole und das erste Rennen, damit du einen gescheiten Startplatz fürs zweite hast. Das müssen wir halt lernen.»

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