Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Jonathan Rea: Keine Verbitterung wegen Bestrafung

Von Ivo Schützbach
Jonathan Rea behält kühlen Kopf

Jonathan Rea behält kühlen Kopf

Letztes Jahr war Kawasaki-Werksfahrer Jonathan Rea nach den ersten vier Rennen ungeschlagen. Bei der Superbike-WM in Buriram übernahm er zwar die Gesamtführung, schaffte es in Lauf 2 aber nur auf Rang 4.

Im ersten Buriram-Rennen am Samstagnachmittag feierte Jonathan Rea seinen sechsten Thailand-Sieg, aufgrund dieses Resultats musste er im zweiten Rennen am Sonntag von Startplatz 9 losfahren. Trotz dieses Handicaps brauste Rea 2017 mehrfach innerhalb einer Runde an die Spitze, diese Zeiten sind wegen des geänderten technischen Reglements Vergangenheit. Kawasaki wurde so in der Drehzahl beschnitten, dass mit der ZX-10RR zwar immer noch Rennen gewonnen werden können, die Werksfahrer Rea und Tom Sykes müssen dafür nun aber offensichtlich hart schuften.

Aus der ersten Runde kehrte der Weltmeister als Vierter zurück, kurzfristig lag er sogar auf dem dritten Platz. Letztlich hatte Rea aber weder Sieger Chaz Davies (Ducati), noch den Yamaha-Werksfahrern Michael van der Mark und Alex Lowes etwas entgegenzusetzen. Zum Podium fehlen ihm als Viertem 2,7 sec.

«Das Rennen war enttäuschend», fasste der dreifache Champion zusammen. «Wir änderten die Abstimmung, nach der Einführungsrunde war ich sehr zuversichtlich. Mein Start und meine erste Runde waren sehr gut. Ab Runde 12 bekam ich Bremsprobleme, der Bremshebel wanderte immer näher zum Lenker. Ich justierte den Hebel soweit es die Stellschraube zuließ, mehr ging nicht. Statt wie üblich mit einem Finger musste ich mit allen vier Fingern bremsen. Das war kein schön zu fahrendes Rennen, letztlich ging es aber okay aus, ich bin glücklich.»

Rea hatte das gleiche Problem wie Sykes im ersten Rennen, die Bremsanlage überhitzte. Normalerweise werden in den Bremszangen Temperaturen zwischen 160 und 190 Grad Celsius erreicht, bei der Hitze in Buriram wurden bis zu 220 Grad gemessen.

Mit dem Sieg und Rang 4 übernahm Rea mit gesamt 69 Punkten die WM-Spitze, weil Australien-Doppelsieger Marco Melandri mit den Plätzen 8 und 7 ein katastrophales Wochenende erlebte. Der Italiener hat aber nur zwei Punkte weniger, Javier Fores (Barni Ducati) ist mit 60 Punkten Dritter.

Der mit 55 Siegen verwöhnte Rea nimmt erstaunlich gelassen zur Kenntnis, wie das neue technische Reglement alle Vorteile der Kawasaki kastriert hat.

«Es musste etwas getan werden», räumte der überragende Fahrer der letzten drei Jahre gegenüber SPEEDWEEK.com ein. «Dass ich letztes Jahr so gut war, hat uns nicht geholfen. Aber jetzt bin ich dafür umso motivierter, weil meine Gegner deutlich stärker sind, was die Leistung ihrer Motoren betrifft. Wenn das Reglement wirklich funktioniert, dann müssen sie uns bald 250/min dazugeben. Ich befürworte die Regeländerungen, die Meisterschaft dieses Jahr ist super. Die Top-8 liegen innerhalb 27 Punkten, das ist gut. Ich halte es aber für unfair, dass die anderen Vierzylinder mehr Drehzahl haben als wir. Unser Nachteil ist offensichtlich. Ich kann mich jetzt hinstellen und mich darüber beschweren, aber das ist nicht mein Stil. Es ist, wie es ist. Ich versuche solche Dinge ruhig zu regeln und kümmere mich um mein Geschäft. Die Gegner fürchten uns nicht mehr – es ist nett, wenn man dann zurückschlagen kann. Ich als Fahrer kann jetzt den größeren Unterschied ausmachen als das Motorrad, das tat ich jahrelang. Das ist bekanntes Gebiet für mich.»

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