KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Comeback der SBK-WM von Brünn: Das müssen Sie wissen

Von Kay Hettich
Als die tschechische Rennstrecke in Brünn aus dem Kalender der Superbike-WM flog, war der Aufschrei groß. In einer Woche feiert der 5,4 km lange Kurs in den böhmischen Wäldern sein Comeback.

Brünn liegt am südöstlichen Rand der Böhmisch-Mährischen Höhe und ist mit über 400.000 Einwohnern die zweitgrösste Stadt Tschechiens. Die Hauptstadt Prag ist rund 250 Kilometer, das österreichische Wien rund 150 Kilometer entfernt. Brünn, in der Landessprache Brno genannt, ist eng mit dem internationalen Motorradrennsport verbunden, der hier seit Jahrzehnten eine bedeutende Rolle spielt.

Die ersten Rennen wurden bereits 1930 auf dem «Masaryk-Ring» ausgetragen. Von 1965 bis 1982 gastierte die Motorrad-Weltmeisterschaft in Brünn, doch Mitte der 1980er-Jahre entsprach der durch Ortschaften führende Strassenkurs nicht mehr den modernen Sicherheitsstandards. 1987 wurde – etwa zehn Kilometer von der alten Strecke entfernt – das neue «Automotodrom» eröffnet. Die Superbike-WM debütierte hier 1993, zwischen 2005 und 2012 war Brünn fester Bestandteil im Kalender. Weil die Veranstalter das Interesse an der seriennahen Motorradweltmeisterschaft verloren, folgte eine bis 2018 andauernde Pause.

Der 5,403 Kilometer lange Kurs schlängelt sich als breite Berg-und-Tal-Bahn durch hügelige Wälder, er bietet Steigungen bis zu acht Prozent, und der tiefste Punkt der Strecke liegt 70 Höhenmeter unterhalb der Boxengasse. Aufgrund der Breite und der vielen Vollgaspassagen ist Brünn eine sehr schnelle und flüssige Strecke. Hier ist zum einen Motorleistung gefragt, zum anderen müssen die Fahrer in den Kurven aber auch mit dem nötigen Fahrgefühl zu Werke gehen. Da einmal bergab und ein anderes Mal bergauf in eine Kurve hineingebremst wird, ist ausserdem eine ausgefeilte Abstimmung nötig.

Von der Start-Ziel-Geraden aus geht es leicht bergauf in eine lange 180-Grad-Rechtskurve, die mit hohem Tempo durchfahren wird. Beim Herausbeschleunigen müssen die Piloten versuchen, viel Schwung mit in den anschliessenden Linksbogen zu nehmen, der mit Vollgas genommen werden kann. Nun geht es durch verschiedene Kurventypen talwärts. Unten warten eine Gerade und eine schnelle Rechtskurve, bevor mit einer Links-Rechts-Schikane der steile Aufstieg zurück nach oben beginnt. Hier gilt es, mit Schwung aus der Schikane zu kommen und dann bergauf die volle Leistung des Motors zu nutzen. Am Ende der Runde folgt eine flüssige Links-Rechts-Kombination, die zurück auf die Start-Ziel-Gerade führt. Diese Kurvenkombination ist eine weitere Schlüsselstelle, denn hier müssen die Fahrer eine gute Linie finden, um möglichst viel Tempo mit auf die Gerade nehmen zu können.

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