Heimlichtuerei bei Honda: Was wird ausgeheckt?

Kolumne von Günther Wiesinger
Die RC213V-S wäre für Honda eine ordentliche Basis für die Superbike-WM

Die RC213V-S wäre für Honda eine ordentliche Basis für die Superbike-WM

Als größter Motorradhersteller hat Honda die finanziellen und technischen Ressourcen, um das Superbike-WM-Desaster der letzten Jahre in absehbarer Zeit vergessen zu machen.

Auch in der Moto3-WM wurde nach der 27-Rennen-Siegesserie von KTM für 2014 mit der neuen Honda NSF250RW ein vorbildliches Sieger-Motorrad gebaut. Seither wurde die WM 2014, 2015, 2017 und 2018 gewonnen – mit Alex Márquez, Danny Kent, Joan Mir und Jorge Martin.

Da Cosworth als Tuner und Elektronik-Hersteller von 2017 bei Honda in der SBK inzwischen ebenso ausgebootet wurde wie das Ten-Kate-Team, die Ergebnisse aber mit Magneti Marelli, Topfahrer Leon Camier und Moriwaki nicht besser wurden, muss HRC tiefschürfende Änderungen herbeiführen.

Seit Jahren wird zum Beispiel über die Homologation eines Honda RC213V-V4-Ablegers für die Superbike-WM spekuliert. Aber bisher deutet alles auf die Beibehaltung des Fireblade-Reihenmotor-Konzepts hin.

Seit der RC45 Ende in der Saison 1999 gab es kein V4-Superbike von Honda. Danach kam der Twin, mit dem Colin Edwards 2000 und 2002 Weltmeister wurde.

«2017 war die Basis nicht optimal», ist sich Stefan Bradl bewusst. «Und das ganze Drumherum hat nicht geholfen, um die Situation zu verbessern. Wir waren vom Material her limitiert. Aber trotzdem haben die verschiedenen beteiligten Partner nicht das Maximum aus diesem Paket rausgeholt.»

Wenn man sich im Fahrerlager umhört, äußern viele Experten die Vermutung, Honda arbeite heimlich an einem V4-SBK-Projekt, auch wenn das bisher niemand bestätigen will. Aber Honda ist seit Jahrzehnten für seine Heimlichtuerei bekannt. Das Vorhandensein der 500-ccm-Dreizylinder-Maschien für Freddie Spencer wurde 1982 sogar noch bestritten, als sie bereits in der Box stand.

«Die Honda-Leute sind nicht blöd, die bauen eine V4-Maschine als Antwort auf die Panigale V4R», sagte uns ein Ducati-Mann.

«Wenn ich Honda-Designer wäre, würde ich ein V4-Konzept wählen, sie haben ja alles im Baukasten. Honda hat die käufliche RC213V-S, mit der sie schon bei der Tourist Trophy gefahren sind», gab ein MotoGP-Motoren-Ingenieur zu verstehen.

Sie kostet 188.0000 Euro und für den Race-Kit müssen weitere 12.000 Euro bezahlt werden. Mit dem Rennkit leistet sie 215 PS. Das wäre eine brauchbare Basis für die Superbike-WM, Ducati spricht von fast 250 PS bei der V4R.

Eine solches Superbike darf im Laden aber maximal 40.000 Euro kosten und muss mindestens 500 Mal gebaut werden, um die Homologation zu erhalten.

Übrigens: Die käufliche RC123V-S verfügt über kein Seamless-Getriebe, sie hat auch keinen pneumatischen Ventiltrieb.

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