BMW-Chef Dr. Schramm verspricht: Immer Superbike-WM!
Nach fünf Jahren Abstinenz kehrte BMW 2019 werksseitig in die Superbike-WM zurück. Mit dem neuen Boss Dr. Markus Schramm kam frischer Schwung zum bayerischen Hersteller – das exklusive Interview.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Dr. Markus Schramm, seit Mai 2018 Geschäftsführer von BMW Motorrad, besuchte zum Saisonstart in Australien seinen ersten Superbike-WM-Event. Inzwischen ist das erste Saisondrittel vorüber, Tom Sykes und Markus Reiterberger konnten mit der neuen S1000RR einige Achtungserfolge erzielen. Viermal brausten die beiden in die Top-6 und starteten auch schon aus der ersten Reihe. Das, obwohl der speziell für die Superbike-WM entwickelte, leistungsstärkere Motor frühestens beim sechsten Event am zweiten Juni-Wochenende in Jerez zum Einsatz kommen wird, möglicherweise auch erst zwei Wochen später in Misano. SPEEDWEEK-Redakteur Ivo Schützbach traf sich mit Dr. Schramm zum exklusiven Interview.
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Herr Schramm, gibt es Zielvorgaben für dieses Jahr? Das ist eine Entwicklungssaison, wir hatten nicht den Vorlauf wie die anderen Teams. Dieses Jahr bedeutet lernen und sich Schritt für Schritt weiterentwickeln. Es gibt keine Zielvorgaben wie Anzahl Podestplätze oder Top-10-Platzierungen. Ich sehe das entspannt, weil wir kurzfristig eingestiegen sind und langfristig dabeibleiben wollen.
Dass wir die bisherigen positiven Überraschungen in den Rennen umsetzen können. Nicht für BMW als Bestätigung, sondern für das Team als Motivationsfaktor.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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War es eine Vorgabe des Vorstands, dass BMW Motorrad Superbike-WM machen muss, oder geht das auf Sie zurück?
Das Schöne bei BMW Motorrad ist, dass man eigenständig ist. Das ist eine Entscheidung, die ich getroffen habe. Als ich am 2. Mai 2018 dahin kam, war für mich klar, dass wir das machen. Ich ließ dann noch drei Wochen Anstandsphase verstreichen, bis wir das verkündeten. Natürlich stand der Vorstand dahinter, als ich ihm sagte, dass wir das machen. So natürlich ist das nicht.
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Ich habe eine sehr gute Beziehung zum Vorstand, auch durch meine drei vorherigen Jahre als Strategiechef. Da ist eine besondere Vertrauensbildung vorhanden, ich musste keinen überzeugen und auch keinen fragen. Das wurde positiv anerkannt. Wie lässt sich das Thema Racing dauerhaft in der DNA von BMW verankern? Racing ist in der DNA von BMW seit 100 Jahren. Wir haben eine Motorsporthistorie – mal auf, mal ab. Trotzdem ist die Basis da. Mit der RR haben wir 2009 einen Pfad aufgemacht, der dazu sehr gut passt. Mit der neuen RR, der Einführung der M-Marke und dem Wiedereinstieg als Werksteam haben wir ein gutes Paket. Die Freude unter den BMW-Fans über die werksseitige Rückkehr war riesig. Gleichzeitig herrscht die Angst, dass das Engagement nach Dr. Schramm wieder beendet wird. Formel 1, DTM, Dakar, SBK – BMW stieg über die Jahre öfters ein und aus.
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Das ist schon etwas anderes, als damals bei der Formel 1. Wir fahren nicht MotoGP-, sondern ganz bewusst Superbike-WM. Ich habe noch einiges bis zur Rente, gehe aber davon aus, dass das mein letzter Job ist. Bis ans Ende unseres Planungshorizonts unserer Langfristplanung können wir davon ausgehen, dass das so bleibt. So lange Sie Chef von BMW Motorrad sind, bleibt ihr in der Superbike-WM? Definitiv.
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