Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Wieso Randy Krummenacher Superbike-Angebote ablehnte

Von Ivo Schützbach
Randy Krummenacher

Randy Krummenacher

Titelanwärter Randy Krummenacher wechselt für die Supersport-WM 2020 von Yamaha zu MV Agusta. Der Schweizer verhandelte auch mit zwei Ducati-Teams für die Superbike-WM.

Am Donnerstag platzte die Bombe: MV Agusta sichert sich mit Randy Krummenacher den aktuellen WM-Leader und möglicherweise zukünftigen Weltmeister. Der 29-Jährige liegt vor dem letzten Rennen in Katar am Samstag (Start 17.15 Uhr MESZ) acht Punkte vor seinem Bardahl Evan Bros Yamaha-Teamkollegen Federico Caricasulo.

Monatelang hatte Krummi mit dem Gedanken gespielt, nächstes Jahr seine nach 2017 zweite Saison in der Superbike-WM zu bestreiten. Doch Yamaha bot ihm trotz diverser Versprechen keinen SBK-Platz an.

«Ich würde sehr gerne wieder Superbike fahren, aber nur, wenn ich ein Paket zusammenschnüren kann, wo ich wie in der Supersport-WM auf hohem Niveau fahren kann», erklärte Krummenacher SPEEDWEEK.com. «Superbike ist viel komplexer und von der Elektronik komplizierter. Es braucht eine größere Crew und eine, die viel Geld kostet, weil diese Leute wirklich gut sind. Deshalb habe ich die Pläne auch dieses Jahr wieder versenkt und bleibe sehr gerne in der Supersport-WM.»

Randy führt die Weltmeisterschaft seit dem ersten Rennen Ende Februar in Australien an, Supersport-Piloten sind bei den SBK-Teams aber nicht sehr beliebt.

«Diese Zeiten sind vorbei», stellte der sechsfache Rennsieger fest. «Ich verstehe das überhaupt nicht. Ich verstehe, dass man in junge Fahrer investieren muss. Ich bin zwar älter als 23 oder 24, habe dafür aber einen Erfahrungsschatz, den du nicht viel früher als mit 29 hast. Klar, Marquez war schon mit 20 ein Übermensch, das ist etwas anderes. Ich glaube nicht, dass im SBK-Fahrerlager viele mit 29 meinen Erfahrungsschatz haben. Das ist sehr wichtig, um Erfolg zu haben, ganz generell. In der Superbike-WM ist es noch viel wichtiger, ob du ein Motorrad abstimmen kannst oder nicht. Wenn du den Technikern nicht sagen kannst, was du spürst mit der Motorbremse und so weiter, dann kannst du es vergessen und bist ein Wochenende gut und das nächste schlecht. Das ist immense Arbeit und nicht nur vom Talent abhängig.»

Krummi weiter: «Es ist schön, wenn sie in Junge investieren, sie geben aber keine Zeit. Sandro Cortese hatte jetzt ein Jahr – jeder der Ahnung hat weiß, dass ein Jahr niemals reicht. Du musst zwei oder drei Jahre den Aufbau machen, um richtig schnell zu sein. Um zu verstehen, wie du und die Crew das Motorrad hinstellen müssen, um schnell dazu sein. Dazu reicht Talent alleine nicht. Sie geben dir heute ein Chance, aber keine Zeit.»

Wie weit gingen deine Verhandlungen mit den Ducati-Teams Go Eleven und Barni?

«Das ging sehr weit, vor allem mit Go Eleven», hielt Randy fest. «Ich hätte nur noch unterschreiben müssen. Aber mein Bauchgefühl hat am Schluss nein gesagt. Weil ich das Paket, wie ich es in der Supersport-WM habe, vermisste. Barni hat mir klar gesagt, dass wenn Camier zusagt, dann nimmt er ihn. Er musste ihn nehmen wegen Ducati – und weil er ein super Fahrer ist. Respekt vor Leon Camier, das ist ein super Mann.»

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