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Neue M1000RR: BMW würde lieber ohne Updates auskommen

Von Ivo Schützbach
Seit 2018 gibt es für die Superbike-WM ein technisches Reglement, das die Hersteller mittelfristig auf den gleichen Level bringen soll. Jeder muss genau abwägen, wann er welche Verbesserungen bringt.

Vor der Saison 2018 einigten sich WM-Promoter Dorna, der Motorrad-Weltverband FIM und das Herstellerbündnis MSMA auf eine Balance-Regel für die Superbike-WM. Diese beinhaltet drei Schritte, um alle Hersteller auf einen ähnlichen Leistungslevel zu bringen.

Im ersten Schritt bekam jeder Hersteller eine Maximaldrehzahl vorgeschrieben, die sich an der Serienversion des homologierten Motorrads orientiert und 3 Prozent oder maximal 1100/min höher sein darf.

Nach dieser Festlegung kommen die Konzessionspunkte ins Spiel. Die Hersteller erhalten für einen Sieg 3, für einen zweiten Platz 2 und für einen dritten Platz 1 Konzessionspunkt. Die Sprintrennen sind dabei außen vor.

In diese Wertung geht jeder Fahrer ein, nach drei Events wird geschaut, wie viele Konzessionspunkte jeder Hersteller hat. Hat ein Hersteller neun Punkte weniger als der Beste, darf er alle Teile aus der Liste der Konzessionsteile austauschen. Ist das der Fall, wird die Motorentwicklung des Besten automatisch für den Rest der Saison eingefroren.

Jeder Hersteller muss eine Liste mit Konzessionsteilen einreichen, diese werden erst nach Kontrolle durch den Technischen Direktor des Motorrad-Weltverbands FIM für die Superbike-WM erlaubt.

Die Liste besteht aus mehreren Teilen wie Ventilfedern oder Nockenwelle, jedes Teil ist mit einem Kostendeckel versehen. Die Konzessionsteile können vom Hersteller direkt oder von einem Zulieferer kommen. Ausschlaggebend ist, dass sie homologiert sind. Um Betrug vorzubeugen, müssen diese Teile mit Zeichnungen (unter Angabe aller Dimensionen), Fotos und Seriennummern eingereicht werden, um so eindeutig identifizierbar zu sein.

Jeder Hersteller, der zum Ende der Saison 36 oder mehr Konzessionspunkte Rückstand auf den Besten hat, darf für die folgende Saison alle seine Konzessionsteile updaten.

Führt ein Hersteller die Liste mit den Konzessionspunkten permanent an, oder sind andere Hersteller immer unter neun Punkten Rückstand zum Führenden, ist die Motorentwicklung für diese eingefroren.

Als drittes Regulierungswerkzeug, um die Leistungsfähigkeit unter den Herstellern anzugleichen, bleibt die Drehzahl. Es gibt einen komplizierten Rechenschlüssel, der die Resultate der Hersteller alle drei Events ins Verhältnis setzt. Reißen die Ergebnisse von einem Hersteller nach unten oder oben aus, wird die erlaubte Maximaldrehzahl plus oder minus 250/min angepasst.

BMW hat mit der M1000RR für 2021 ein neues Homologationsmodell, die Maximaldrehzahl wird im Bereich von 15.550/min liegen.

«Um während der Saison Updates bringen zu dürfen, musst du bei den Konzessionspunkten einen gewissen Rückstand haben», erklärte BMW Motorsport Direktor Marc Bongers. «Ich würde es bevorzugen, wenn dem nicht so wäre und wir gleich aufs Podium fahren könnten. Ist dem nicht so, werden wir Neuerungen bringen, sobald uns das erlaubt ist.»

Das wird frühestens für den vierten Event in Donington Park Anfang Juli der Fall sein. «Wir haben bereits Neuerungen in der Hinterhand und arbeiten an ihnen», verriet Bongers. «Man ist bei Updates aber nicht unlimitiert und muss genau abwägen, ob man eine Neuerung gleich bringt oder besser abwartet und dann mehrere zusammen bringt. Diese Strategie lässt sich nicht vor der Saison festlegen, weil man nicht weiß, wo man steht, wenn man ins Hintertreffen gerät. Man muss auch bedenken, dass pro Fahrer und Saison nur halb so viele Motoren erlaubt sind, wie wir Events haben. Wenn also beispielsweise ein Motor für die Events 3 und 4 vorgesehen ist, dann wirst du nicht nach dem dritten Event ein Update bringen. Es gilt viele Details zu bedenken, bevor man ein Update bringt.»

Kalender der Superbike-WM 2021:

21.–23. Mai Aragon/Spanien
28.–30. Mai Estoril/Portugal
11.–13. Juni Misano/Italien
02.–04. Juli Donington Park
23.–25. Juli Assen/Niederlande
06.–08. August Most/Tschechien
20.-22. August Navarra/Spanien
03.–05. September Magny-Cours/Frankreich
17.–19. September Barcelona/Spanien
24.–26. September Jerez/Spanien
01.–03. Oktober Portimao/Portugal
15.–17. Oktober San Juan/Argentinien
12.–14. November Lombok/Indonesien

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