KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Ducati: Rückzug keine Fehlentscheidung

Von Jörg Reichert
In Phillip Island war Ducati mit Carlos Checa konkurrenzlos

In Phillip Island war Ducati mit Carlos Checa konkurrenzlos

2011 legt Ducati seine Geschicke in der Hände von Privatteams. Mit dem Doppelsieg von Carlos Checa beim Saisonauftakt hat sich diese Änderung vorerst nicht negativ bemerkbar gemacht.

Seit Magny-Cours 2009 mussten Ducati-Fans darauf warten, dass eine der V2-Raketen aus Bologna wieder die Superbike-WM anführt. Im letzten Saisonlauf vergab Noriyuki Haga damals aber den schon fast sicheren WM-Titel an Yamaha-Ass Ben Spies. Es folgte eine Saison 2010 voller Entäuschungen! Überzeugen konnten nur die privaten Ducati-Teams, allen voran Carlos Checa von Althea-Racing.

 
Die famosen Leistungen des Spaniers taten sicher ihr Übriges, dass Ducati das offizielle Werksteam für 2011 zusperrte. Die schwere Entscheidung, die einen Sturm der Entrüstung auslöste, hat sich zumindest nach dem ersten Saisonrennen in Phillip Island nicht als krasse Fehlentscheidung erwiesen: Ducati führt wieder die Weltmeisterschaft an!
 
Eine Momentaufnahme, sicher. Doch Ducatis Sportchef Ernesto Marinelli ist von der Arbeit des Althea-Teams überzeugt. «Den Job, den Carlos und das gesamte Althea-Team abgeliefert haben, war grundlegend. Checas Strategie war gut, er konnte die Charakteristik von Phillip Island zur Perfektion interpretieren. Das Motorrad war perfekt, und sie haben die richtige Reifenwahl getroffen», lobt der Manager.
 
Gleichzeitig räumt er aber ein, dass gerade Phillip Island der Ducati-Konstruktion entgegenkommt. «Die Strecke passt zum Charakter unserer 1198. Unsere jahrelange Entwicklung sorgte für einen sehr guten Grip in der frühen und mittleren Beschleunigungsphase.»
 
Kann sich Ducati dauerhaft an der Spitze halten? Dazu gibt es laut Marinelli wenig Anlass zur Hoffnung. «Wir hatten auf den Geraden etwas Probleme, denn unser Zweizylinder hat nicht so eine Beschleunigung wie die Vierzylinder. Checa und die anderen Ducati-Fahrer leiden auf den schnelleren Strecken», erklärt der Italiener. «Wenn wir den Titel gewinnen wollen, müssen wir auf kurvenreichen Strecken gewinnen. Leider haben wir dieses Jahr Valencia nicht dabei… Sie wird ersetzt durch Aragon, wo es eine lange Gerade gibt.»

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