Tom Sykes hat einen Speed-Schalter im Gehirn

Von Ivo Schützbach
Was der verletzte Tom Sykes mit seinem Doppelsieg bei der Superbike-WM in Misano gezeigt hat, war eine Machtdemonstration. Crew-Chief Marcel Duinker verrät, wieso der Weltmeister so stark ist.

Seit seinem Unfall in Sepang, als Tom Sykes nach einem Sturz von Kawasaki-Teamkollege Loris Baz abgeräumt wurde, hat der Engländer Probleme mit seiner Gashand. Trotzdem wurde er in Malaysia Dritter und gewann zuletzt beide Rennen in Misano.

Nach gut der Hälfte der Saison liegt der Weltmeister 39 Punkte vor seinem ärgsten Verfolger Sylvain Guintoli aus dem Aprilia-Werksteam.

«Wir haben ein gutes Motorrad», grinste SykesCrew-Chief Marcel Duinker im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Tom hat sich letzte Woche am Freitag und Samstag für die Rennen aufgespart. Ich wusste, dass er körperlich eingeschränkt ist. In so einem Moment musst du ruhig bleiben und darfst mit der Abstimmung des Motorrades nicht zu arg von der Basis abrücken. Du kämpfst gegen etwas, das du nicht regeln kannst. Tom hat sich während des Wochenendes über Schmerzen und fehlende Kraft beschwert und gemeint, dass er arge Schwierigkeiten hat. Fit hätte er 3 oder 4/10 sec schneller fahren können.»

Ein Schlag ins Gesicht der Gegner: Sykes gewann trotzdem beide Läufe in Misano überlegen. «Tom hat eine spezielle Gabe», unterstreicht Duinker. «In speziellen Situationen kann er Extrakräfte mobilisieren. Das haben wir während der letzten drei Jahre einige Male von ihm gesehen. Er kann mental einen Schalter umlegen. Ich habe nicht erwartet, dass er in Misano gewinnt, aber er hat eine unglaubliche Leistung gezeigt.»

Der Jungvater gewann nicht nur beide Rennen, er startete auch von Pole-Position und verbesserte den vier Jahre alten Rundenrekord von Troy Corser. Im Rennen fuhr er auch noch die schnellste Runde – ebenfalls in Rekordzeit. «Ein 100-Prozent-Wochenende», freute sich Duinker. «Ich habe erwartet, dass er schneller ist – aber es hat gereicht.»

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