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Alex Hofmann verlässt Aprilia: Keine Lust auf Biaggi

Von Ivo Schützbach
Nach sieben Jahren bei Aprilia sucht Alex Hofmann eine neue Herausforderung

Nach sieben Jahren bei Aprilia sucht Alex Hofmann eine neue Herausforderung

Aprilia-Rennchef Romano Albesiano hat fest damit gerechnet, dass Alex Hofmann auch 2015 für sein MotoGP- und Superbike-Testteam arbeitet. Nun der Schock: Der 34-Jährige wird MotoGP-Testfahrer bei KTM!

Aprilia steigt 2015 werksseitig in die MotoGP-WM ein und will dafür bestmöglich gerüstet sein. Das Testteam wollte Rennchef Romano Albesiano deshalb von einem auf drei Fahrer erhöhen. Er nahm den Nordiren Michael Laverty unter Vertrag, zudem wird der sechsfache Weltmeister Max Biaggi verstärkt ausrücken. Alex Hofmann, seit 2008 maßgeblich an der Entwicklung der RSV4 beteiligt, wollte Albesiano weiterverpflichten.

Doch seit Längerem zeichnete sich ab, dass es in dieser Ehe kriselt. «Alex hat vor Längerem beschlossen, dass er keine Rennen mehr fahren möchte», erklärte der Rennchef. «Wir respektieren das, gleichzeitig limitiert ihn das als Testfahrer. Die optimale Ausgangslage ist, wenn wir einen Testfahrer haben, der die Stammpiloten ersetzen kann.»

Der gebürtige Mindelheimer erzählte heute im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com: «Dieses Jahr war für mich in dem Job als Testfahrer nicht erfüllend. Ich bin zu wenig gefahren, zu unkonstant, es war nicht wirklich ein Plan dahinter. Für mich ist ganz wichtig, dass ich merke, dass die Gegenpartei viel Lust hat mit mir zu arbeiten. So richtig spüre ich diese emotionale Bindung mit Aprilia nicht mehr, die Lust, miteinander zu arbeiten. In so einem Fall bin ich der Erste, der sagt, dass es ja nicht sein muss. Ich will keinen zwingen mit mir zu arbeiten. Ich will, dass sie sagen, dass der Hofmann ein guter Mann ist und einen guten Job macht – und deshalb wollen wir ihn dabei haben. Die letzten Tage kam Albesiano noch mal um die Ecke und war ein bisschen schockiert, aber sie haben es in letzter Zeit halt auch ein bisschen schleifen lassen, sich dahinter zu setzen und auch Druck zu machen.»

Drei sind einer zu viel

Hofmann hat für 2015 als Testfahrer bei KTM unterschrieben. 2017 steigt der Hersteller aus Mattighofen mit einem Semi-Werksteam in die MotoGP-Weltmeisterschaft ein. Ing. Kurt Trieb baut einen 1000-ccm-V4-Motor mit Seamless-Getriebe und pneumatischem Ventiltrieb, dazu wird ein Gitterrohrstahlrahmen entwickelt nach dem Vorbild der Moto3-Bikes. Der Motor der RC16 soll im Mai 2015 auf dem Prüfstand laufen, für Jahresende 2015 ist das Roll-out vorgesehen.

KTM hat sich um die Dienste von Hofmann sehr bemüht, außerdem ist er von der geplanten Konstellation im Aprilia-Testteam nicht begeistert. «Die Offerte von Aprilia war da, ich hätte als Testfahrer weitermachen können», sagt der 34-Jährige. «Aber mit drei Testfahrern... klar hat Aprilia sehr viel zu tun. Aber man muss auch eine gewisse Konstanz liefern. Ich finde es wichtig, dass ein Testfahrer alle Arbeiten macht, dass er von Grund auf die Zicken des Motorrads kennt und weiß, was es kann und was nicht. Ich kenne einen Max Biaggi, er wird gewiss nicht die dreckigste Arbeit machen. Er wird versuchen sich die Bikes so hinzustellen, dass sie mindestens auf dem Niveau wie in der MotoGP-WM sind. Er fährt auch tendenziell eher, wenn die Asphalttemperaturen passend und die Bedingungen gut sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir zwei perfekt harmonieren würden. Es ist aber wichtig, dass ein Testteam homogen ist. Ich verstehe die Ausrichtung von Aprilia nicht so ganz, drei Testfahrer ist einer zu viel. Das war einer der Gründe, dass ich mich so entschied.»

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