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Ducati Panigale: Neue Regeln machten Sieg möglich

Von Ivo Schützbach
Nach 30 Monaten Durststrecke gewann Ducati mit der 1199 Panigale R am gestrigen Sonntag in Aragón erstmals ein Rennen in der Superbike-WM. Manager Ernesto Marinelli erklärte, wieso es so lange gedauert hat.

2014 zeigten die Ducati-Werksfahrer Davide Giugliano und Chaz Davies teilweise tadellose Leistungen, doch zu einem Sieg reichte es mit der vielgescholtenen Panigale nie.

In der Saison 2015 gibt es seriennähere technische Regeln, was Ducati zum Vorteil reicht. Beim Saisonstart in Australien wurde Chaz Davies zweimal Dritter, den Sieg verpasste er jeweils um wenige Zehntelsekunden. In Aragón war es endlich soweit: Ducati gewann seit Oktober 2012 (Sylvain Guintoli in Magny-Cours) endlich wieder ein Rennen, das erste mit der Panigale.

«Phillip Island war ein wichtiges Ergebnis für uns, weil das nicht die Lieblingsstrecke von Chaz Davies ist», erinnerte sich Gigi Dall’Igna, General Manager Ducati Corse, nach dem Aragón-Triumph. «Wenn er dort das Rennen so nah an der Spitze beendet, verspricht das einiges für den Rest der Saison. Wir haben das Potenzial, dieses Jahr einiges zu erreichen.»

SPEEDWEEK.com sprach mit Ducatis Superbike-Direktor Ernesto Marinelli über den steinigen Weg zurück an die Spitze.

Nach 30 Monaten hat Ducati wieder ein Rennen in der Superbike-WM gewonnen.

Nicht eine Minute haben wir aufgegeben oder die Motivation verloren. Wir haben immer weitergekämpft, um mit dem Motorrad zurück an die Spitze zu gelangen. Der Sieg in Aragón ist das schönste Geschenk für die harte Arbeit.

Ist das der bedeutendste Sieg für dich, seit du bei Ducati bist?

Die letzten Jahre habe ich vergessen, wie süß Siege schmecken. Sehr schön, diesen Geschmack zurück zu haben. Dieser Sieg ist sehr speziell, weil es der erste für die Panigale in der Superbike-WM ist. Das hat eine Weile gedauert, aber jetzt haben wir es gepackt. Nun wollen wir vorne bleiben, das Potenzial dazu haben wir, unsere Fahrer sind sehr talentiert. Wir werden auch alles für den Erfolg tun und hart weiterschuften. Hoffentlich folgen auf diesen Sieg viele weitere.

Mit den Vorgängern der Panigale hat Ducati jeweils das erste Rennen in der Superbike-WM gewonnen. Wieso hat es mit diesem Motorrad so lange gedauert?

Dazu muss man sich die Geschichte der Superbike-WM ansehen. Seit 2012 war es für uns in dieser Meisterschaft deutlich schwieriger, was Tuning und das Reglement generell anbelangt.

Unser Topspeed-Nachteil war groß. Die Panigale hatte immer viel Potenzial, sie war von Anfang an in vielen Bereichen besser als ihre Vorgänger. Nur auf der Geraden fehlte es ihr an Stärke. Das hat nichts mit der Serienversion zu tun, die Panigale ist der einzige Twin, der im Markt mit den besten Vierzylindern mithalten kann, was die Performance betrifft.

Das Reglement erlaubte den Vierzylindern aber mehr Tuning, entsprechend besser war deren Leistung. Das hat für ein Ungleichgewicht gesorgt, das schwierig zu handhaben war.

Unser Superstock-Motorrad war vom ersten Rennen an für Siege gut.

Kann man sagen, dass es mit den Regeln der letzten zwei Jahre beinahe unmöglich war mit der Panigale zu gewinnen?

Letztes Jahr waren wir bei einigen Rennen nahe dran, nur auf schnellen Strecken mit langen Geraden war es so gut wie unmöglich. In Laguna, Imola oder auf ein paar anderen Strecken war es einfacher, weil der Speed auf der Geraden dort nicht so wichtig ist. Damit haben wir bewiesen, dass das Chassis und das Verhalten des Motorrades ganz gut sind.

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