KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Donington: BMW legt sich mit den Werksteams an

Von Ivo Schützbach
BMW-Pilot Ayrton Badovini beendete die drei Qualifyings der Superbike-WM in Donington Park auf dem achtbaren siebten Platz. BMW-Sportchef Berthold Hauser erklärt, wie dieses Ergebnis einzuordnen ist.

Sechster im ersten Qualifying, Vierter im zweiten, Siebter im dritten: Ayrton Badovini und BMW schlagen sich in England gegen die Werksteams von Kawasaki, Ducati und Aprilia beachtlich: Rang 7 und nur 0,410 sec Rückstand auf die Bestzeit von Tom Sykes (Kawasaki).

SPEEDWEEK.com sprach mit Berthold Hauser, Motorsport-Direktor BMW Motorrad Motorsport.

Badovini konnte seine Bestzeit aus dem zweiten Qualifying erst kurz vor Ende des dritten steigern. Wieso habt ihr so lange dafür gebraucht?

Wir haben in den einzelnen Stints ein paar Sachen probiert. Was wir in Nuancen verbessert haben, hat er dann in seine Schlussattacke gepackt.

Im letzten Streckenteil hat er Probleme? Dort verliert er seine ganze Zeit.

Bis zur Melbourne-Hairpin kann er Druck machen. In den beiden Haarnadelkurven muss er in den ersten Gang schalten, das ist für unseren Vierzylinder nicht so, dass wir zufrieden sind. Da müssen wir noch ein bisschen was finden.

Mit Platz 7 und 4/10 sec Rückstand kannst du leben?

Absolut. Das Team ist glücklich, wir sehen, was das Motorrad drauf hat. BMW Italia hat sich in der Nähe der Werksteams etabliert, das Paket, welches wir zur Verfügung stellen, funktioniert immer besser. Wir sind ja immer noch in der Phase, dass wir einem neuen Fahrer viele Dinge noch nicht optimal justiert haben. Seine ersten Rennen für uns waren letztendlich Anpassungstests. Jetzt kommen wir so langsam in das Fenster, wo wir uns in der Gegend zwischen Platz 4 und 7 fest etablieren.

Ist euer geringer Rückstand auch auf die kurze Rundenlänge von unter 1:30 min zurückzuführen?

Da muss man ehrlich sein, die Strecke ist kurz. Innerhalb einer Sekunde liegen 13 Fahrer, wenn du 1/10 sec vergeigst, haut es dich gleich ein paar Plätze nach hinten. Aber grade weil es so eng ist, muss man das Ergebnis mit Hochachtung für den Fahrer und das Team sehen. Dass sie sich auch in diesem harten Kampf auf eine siebte Position setzen.

Wenn wir zurückdenken: Vor Badovini sind wir nie um Superpole 1 rumgekommen, jetzt sind wir sauber drin.

Wenn dir Badovini erzählt, dass er sich und das Motorrad erst bei 80 Prozent sieht, was denkst du dann?

Die 20 werden wir auch noch suchen... In dieser Liga ernährt sich das Eichhörnchen mühsam, das ist klar. Aber die Motivation ist immens. Mir gefällt es, wenn er an die Box zurückkommt und mit der Welt nicht zufrieden ist. Da ist Biss drin, das Team verdient es, dass es jemanden hat, der ihnen die Mühen der Arbeiten mit solchen Ergebnissen honoriert. Wir sehen hier ein privates Team mit einer gewissen Unterstützung vom Werk, aber definitiv nicht auf dem Level jener Teams, die in Donington mit 4/10 sec vor uns herumfahren.

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