Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Sylvain Guintoli mit Yamaha noch einmal Weltmeister?

Von Ivo Schützbach
Vieles deutet daraufhin, dass sich Weltmeister Sylvain Guintoli für die Superbike-WM 2016 mit dem neuen Werksteam von Yamaha einigt. Die Überlegenheit von Kawasaki hält der Champion für gebrochen.

Yamaha kommt werksseitig in die Superbike-WM zurück, Aprilia steigt aus – passiert nicht noch ein finanzielles Wunder. Da die Werksteams von Kawasaki (Jonathan Rea, Tom Sykes) und Ducati (Chaz Davies, Davide Giugliano) für 2016 besetzt sind, bietet Yamaha die einzigen freien Spitzenplätze.

Honda wird vor 2017 keine neue Fireblade bringen, BMW hat kein Werksteam, MV Agusta ist nicht siegfähig und Suzuki verschwindet ebenfalls aus der WM, wenn das Bündnis zwischen dem jetzigen Suzuki-Team Crescent und Yamaha verkündet wird.

Dass Weltmeister Sylvain Guintoli nach wie vor schnell ist, beweist Rang 6 in der Meisterschaft, obwohl Honda hinter Kawasaki, Ducati und Aprilia bestenfalls vierte Kraft ist.

«Natürlich rede ich wegen nächstem Jahr mit verschiedenen Herstellern, nicht nur mit Yamaha», sagte der Vater von vier Kindern gegenüber SPEEDWEEK.com. «Auch Honda gehört dazu. Sie sind mein aktueller Arbeitgeber, ich muss verstehen, wie ihre Zukunft aussieht. Nächstes Jahr wird das Motorrad wahrscheinlich besser sein, 2017 kommt ein neues Bike, was sehr aufregend sein könnte.»

Du bist Sechster der Meisterschaft, dir fehlen aber die Highlights.

Ich kann nur das erreichen, was möglich ist. Noch heute kann der Fahrer den Unterschied ausmachen, mit dem Level der Konkurrenzfähigkeit der Topfahrer und Topteams ist es aber sehr schwer mitzumischen, wenn das Paket nicht bereit dazu ist.

Ich tue, was ich kann. Einige meiner Rennen waren sehr konstant, in Aragón leistete ich mir einen Sturz. In Imola und Laguna Seca wurde ich aus dem Rennen geschossen.

Meine Performance ist okay, es fehlt einfach an Pace.

Michael van der Mark fuhr zweimal aufs Podium, er ist aber nicht so konstant wie du.

Er liefert einen großartigen Job ab und fordert mich – er ist schnell. Wir leisten beide gute Arbeit.

Glaubst du wirklich, dass Honda 2017 eine neue Fireblade bringt?

Wenn sie sich dazu entschließen... Alles was es dafür braucht, ist eine politische Entscheidung. Dass sich Honda darüber ärgert, dass sie das Acht-Stunden-Rennen in Suzuka verloren haben. Oder dass sie sehen, wie hart wir in der Superbike-WM arbeiten, dass dies aber nicht reicht.

Kannst du den WM-Titel noch einmal gewinnen?

Natürlich. Ich habe es letztes Jahr geschafft, ich fühle mich körperlich und mental nach wie vor fit. Ich weiß, was ich auf einem guten Motorrad leisten kann, das habe ich letztes Jahr bewiesen. Ich habe getan was nötig war, um die Meisterschaft zu gewinnen, das war mein Ziel.

Gib mir ein konkurrenzfähiges Paket und ich kann das noch einmal schaffen – warum nicht?

Dafür brauchst du aber ein siegfähiges Motorrad. Das liegt nicht in deinen Händen. Momentan sind Kawasaki und Ducati vorne, bei ihnen bekommst du für 2016 keinen Platz.

Jonathan Rea hat zu Beginn der Saison den Hammer heruntergelassen, die letzten Rennen tat er sich aber nicht mehr so leicht. Jetzt haben sich alle vom Rea-Kawasaki-Effekt erholt. Er fährt immer noch sehr gut, aber alle anderen haben aufgeholt.

Wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir letztes Jahr zwei sehr erfahrene Piloten in einem echten Aprilia-Werksteam gesehen haben, dieses Jahr ist es anders.

Du machst dir keine Sorgen, dass Kawasaki 2016 erneut dominiert?

Kawasaki ist seit vier Saisons ein starkes Paket, sie werden auch nächstes Jahr konkurrenzfähig sein.

Ich glaube aber, dass es einige Motorräder geben wird, die mit ihnen mithalten können: Ducati, Aprilia, Yamaha und Honda, wenn es uns gelingt, unsere Arbeit effizient zu erledigen.

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