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Jason Crumps Meinung zu Champ Doyle und Greg Hancock

Von Ivo Schützbach
Am heutigen Samstagabend beginnt in Warschau der Speedway-Grand-Prix 2018. SPEEDWEEK.com unterhielt sich vorab mit dem dreifachen Weltmeister Jason Crump aus Australien.

Zehn Jahre am Stück in den Top-3 der Weltmeisterschaft: Das hat im Speedway-Sport nur Jason Crump geschafft. Zudem wurde der heute 42-Jährige dreimal Champion, 2004, 2006 und 2009; er gewann 23 Grands Prix!

SPEEDWEEK.com traf sich mit dem Australier vor dem heutigen Warschau-GP zum Interview.

Jason, wie kommt es, dass du etwas das Interesse am Speedway-Sport verloren hast?

Für ungefähr 25 Jahre war das mein Leben, auch heute noch habe ich Kontakt zu Fahrern wie Jason Doyle, Brady Kurtz und einige andere. Letztes Jahr habe ich mehrfach mich Otto Lantenhammer und anderen alten Freunden telefoniert. Aber es reicht mir, wenn ich pro Jahr ein halbes Dutzend Rennen besuche, mehr brauche ich nicht mehr.

Was treibst du das ganze Jahr?

Ich bin australischer Importeur für Rock Oil, die Wochenenden verbringe ich mit meinem Sohn Seth auf der Rundstrecke.

Kannst du von diesem Geschäft leben oder hast du in deinen Profijahren ohnehin genügend Geld verdient?

Wenn du als Speedwayfahrer aufhörst, hast du noch viele Jahre vor dir…

Wie beurteilst du Weltmeister Jason Doyle?

Er hätte die WM schon im Jahr vorher gewinnen müssen. Aber könnte, müsste und sollte zählt nicht. Sicher ist: 2017 hatte er es verdient.

Es hat mich gefreut zu sehen, dass es ein Fahrer schaffte, der hart arbeitet und so zum Besten der Welt wurde.

Besonders beeindruckend fand ich, dass er Ende der Saison 2016 und den ganzen Winter schwer verletzt war und im Jahr darauf Champion wurde.

Das ist eine Frage der Einstellung – er wollte mehr als alle anderen Weltmeister werden.

Kann man diese Attitüde über mehrere Jahre aufrechterhalten?

Da bin ich mir nicht sicher. Um jedes Jahr zu gewinnen, musst du dich verschieden motivieren. Das ist ausgesprochen schwierig, deshalb hören sogar die Besten irgendwann auf. Weil sie sich nicht mehr motivieren können.

Doyle kann seine Motivation sicher einige Jahre aufrechterhalten. Die nächsten zwei oder drei Jahre wird er sich damit motivieren, dass er schon vor 2017 hätte Weltmeister werden müssen. Das wird ihn ein paar Jahre antreiben. Sollte er in dieser Zeit weitere Titel gewinnen, dann muss er neue Motivation finden.

Kann er deine drei Titel egalisieren?

Natürlich kann er das. Wenn er das schafft, überreiche ich ihm den Pokal. Ich weiß, wie schwierig es ist, einen, zwei oder drei Titel zu gewinnen. Den vierten zu gewinnen haben ich ein paar Mal versucht.

Kannst du nachvollziehen, dass Greg Hancock nach seiner letztjährigen Verletzung mit fast 48 Jahren im Grand Prix noch einmal angreift?

Jeder Mensch wird von anderen Dingen angetrieben, Greg ist ohne Zweifel motiviert. Ich will mir nicht anmaßen, über ihn zu urteilen. Ich persönlich bin überrascht, dass er es noch einmal versucht. Ich kenne seine Gründe nicht, wünsche ihm aber immer das Beste.

Würde er nicht glauben, dass er nach wie vor gewinnen kann, würde er nicht mehr fahren.

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