Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Kenan Sofuoglu plant Sensationstransfer für Can Öncü

Von Ivo Schützbach
Zwei seiner fünf Titel in der Supersport-WM gewann Kenan Sofuoglu mit Puccetti Kawasaki. Für 2020 bietet sich die Möglichkeit, mit Can Öncü den nächsten schnellen Türken dort unterzubringen.

2018 gewann Can Öncü den Red Bull Rookies Cup und sensationell mit Wildcard den Moto3-GP in Valencia. Nach diesem unerwarteten Triumph erwarteten alle, dass er bereits in seiner ersten WM-Saison zum neuen Stern aufsteigt. Doch der Ende Juli 16 Jahre jung gewordene Türke aus dem Touristenort Alanya eroberte in zwölf Rennen nur vier Punkte, vergangenen Freitag brach er sich im Misano-GP auch noch das linke Schlüsselbein und wurde von seinem Zwillingsbruder Deniz ersetzt.

Can Öncü hat laut seinem Manager Kenan Sofuoglu einen Vertrag für 2020, kommt mit dem Druck in der Moto3-Weltmeisterschaft aber nicht zurecht. Deshalb wird jetzt überlegt, Can 2020 im Team Red Bull KTM von Aki Ajo durch Deniz zu ersetzen.

«Ich spreche deshalb mit Aki», verriet Sofuoglu, selbst fünffacher Supersport-Weltmeister, SPEEDWEEK.com. «Meine erste Wahl ist, Can in die Supersport-WM zu bringen und ihn dort zum Champion zu machen. Das traue ich ihm bereits in seiner zweiten Saison zu. Dann könnte er in die Moto2-WM oder mit einem sehr guten Team Superbike-WM fahren, wie es Toprak Razgatlioglu macht. Von dort könnte er dann in die MotoGP-Klasse aufsteigen, das ist mein Plan für Can. Er möchte aber in der Moto3-WM bleiben. Trotzdem sehe ich eine starke Möglichkeit, dass ich ihn zu Kawasaki Puccetti in die Supersport-WM transferiere, ich rede bereits mit Kawasaki und Manuel Puccetti. Beide Seiten haben großes Interesse an Can. Wenn ich ihn davon überzeugen kann, dann werde ich ihn zu Puccetti bringen.»

Das italienische Team ist eine der Top-Adressen in der seriennahen 600er-WM. Sollte Can Öncü dorthin wechseln, hätte das weitreichende Folgen. Teamchef Manuel Puccetti möchte 2020 mit Lucas Mahias weitermachen, dem Weltmeister von 2017. Um den zweiten Platz des Japaners Hikari Okubo haben sich eine Reihe Piloten beworben, unter ihnen die Deutschen Philipp Öttl und Lukas Tulovic, die keinen Platz mehr in der Moto2-WM finden.

Puccetti ruft für den Platz einen Betrag in der Größenordnung von 200.000 Euro auf, Sofuoglu könnte diesen mit seinen türkischen Sponsoren mit Leichtigkeit stemmen.

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