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Thunder Valley: Eli Tomac besiegt Ken Roczen

Von Thoralf Abgarjan
Eli Tomac (Kawasaki) dominiert weiterhin die Lucas Oil Pro Motocross Championship, doch Ken Roczen (Honda) kommt immer besser in Fahrt und stand seit August 2016 erstmals wieder auf dem Podium.

3. Lauf zur Lucas Oil Pro Motocross Championship in Thunder Valley (Colorado): Kawasaki-Werksfahrer Eli Tomac ging nicht ganz unbelastet in sein Heimrennen. Der Titelverteidiger stürzte 2015 genau hier in Thunder Valley, nachdem er ähnlich dominant wie dieses Jahr alle vorherigen Rennen gewonnen hatte. Der Meisterschaftsführende hatte es dieses Jahr mit einem immer stärker werdenden Gegner zu tun: Ken Roczen. Der deutsche HRC-Werksfahrer kommt nach seiner langen Verletzungspause von Woche zu Woche besser zurecht. In beiden Läufen konnte der Deutsche den Titelverteidiger lange in Schach halten. Tomac gewann am Ende beide Läufe und führt die Meisterschaft mit der Idealpunktzahl von 150 Punkten souverän an.

Roczen auf dem Weg nach oben
Bereits vor einer Woche in Glen Helen hatte sich angedeutet, dass Roczen den Speed der absoluten Spitze mitgehen kann, zumindest so lange ihn die Schmerzen in den Armen nicht einbremsen. Im ersten Lauf von Thunder Valley führte der Deutsche bis 6 Minuten vor Schluss! Der Lauf wurde von einem Unfall von Kyle Chisholm überschattet und mit roter Flagge abgebrochen. Nach der Unterbrechung wurde das Rennen mit der Restlaufzeit von 19 Minuten fortgesetzt. Die zusätzliche Pause spielte Roczen in die Hände, denn seine Probleme werden stets in der zweiten Rennhälfte akut. So konnte er mehrere Angriffe Tomacs erfolgreich abwehren. Das Duell Roczen gegen Tomac in Thunder Valley erinnerte an das legendäre Aufeinandertreffen der beiden Superstars beim Motocross der Nationen im Talkessel 2013. Doch hier in Colorado hatte am Ende Lokalmatador Tomac die Nase vorn. Roczen war trotzdem über sein erstes Motocross-Podium seit dem 27. August 2016 überglücklich: «Ich bin so froh, dass ich es endlich wieder auf das Podest geschafft habe», erklärte der Thüringer nach dem Rennen. «Es geht definitiv aufwärts, aber gegen Eli hatte ich am Ende heute doch keine Chance. Wir haben uns in beiden Läufen schöne Duelle geliefert und ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Rennen.» In der Meisterschaft ist Roczen bereits auf Platz 5 vorgerückt.

Justin Barcia: Erst 'holeshot', dann Crash
Justin Barcia (Yamaha) schoss in beiden Läufen als Führender in die erste Runde, doch er fiel nach Fehlern zurück. Nachdem Tomac Roczen im zweiten Lauf bereits überholt hatte, stürzte Barcia in Führung liegend. Tomac krachte in sein Bike, so dass Roczen erneut die Führung übernehmen konnte, die er bis zur Hälfte des Rennens gegen den heranstürmenden Tomac verteidigen konnte.

Blake Baggett: Dieses Jahr ohne 'Magie'
Vorjahressieger Blake Baggett (KTM) fuhr zwei solide dritte Plätze nach Hause. Im ersten Lauf attackierte er noch Roczen auf P2. Im zweiten Lauf hatte er bereits einen Respektabstand zum Deutschen. Insgesamt fehlte 'El Chupacabra' aber die Magie, mit der er letztes Jahr um die Außenlinien von Thunder Valley zum Sieg heizte.

Jason Anderson: Verletzungspause bis August
Der bisherige Meisterschafts-Dritte, Jason Anderson (Husqvarna), fehlte in Colorado verletzungsbedingt. Der frisch gebackene Supercross-Weltmeister hatte sich diese Woche beim Training in Glen Helen bei der Kollision mit einem anderen Fahrer den rechten Fuß gebrochen und wurde bereits operiert. Anderson wird bis Mitte August pausieren müssen.

Ergebnisse Lucas Oil Pro Motocross Thunder Valley:
1. Eli Tomac (USA), Kawasaki, 1-1
2. Ken Roczen (GER), Honda, 2-2
3. Blake Baggett (USA), KTM, 3-3
4. Marvin Musquin (FRA), KTM, 4-4
5. Benny Bloss (USA), KTM, 6-5
6. Justin Barcia (USA), Yamaha, 5-6
7. Weston Peick (USA), Suzuki, 7-7
8. Phil Nicoletti (USA), 8-8
9. Dylan Merriam (USA), Yamaha, 9-10
10. Brandon Scharer (USA), Yamaha, 14-9
...
DNS: Jason Anderson (USA), Husqvarna

Meisterschaftsstand nach 3 von 12 Läufen:
1. Eli Tomac, 150
2. Marvin Musquin, 122, (-28)
3. Justin Barcia, 104, (-46)
4. Blake Baggett, 100, (-50)
5. Ken Roczen, 97, (-53)
6. Weston Peick, 88, (-62)
7. Phil Nicoletti, 75, (-75)
8. Jason Anderson, 73, (-77)
9. Benny Bloss, 73, (-77)
10. Dylan Merriam, 49, (-101)

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