KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

WRC2: Entscheiden 1,1 Sekunden den Titelkampf?

Von Christian Schön
Mit drittem Sieg weiter mit Titelchancen – Skoda-Werkspilot Esapekka Lappi

Mit drittem Sieg weiter mit Titelchancen – Skoda-Werkspilot Esapekka Lappi

Mit dem Sieg bei der Rallye Großbritannien wahrt Skoda-Werkspilot Esapekka Lappi seine Meisterschaftschancen. Favorit Teemu Suninen wird nur Dritter

Mit seinem dritten Sieg in Folge hält Skoda-Werkspilot Esapekka Lappi seine Meisterschaftschancen in der Kategorie WRC2 am Leben. In Abwesenheit von Tabellenführer Elfyn Evans (Ford) gewinnt Lappi die Rallye Großbritannien vor Teamkollege Pontus Tidemand und Skoda-Privatfahrer Teemu Suninen.

Lappi hat damit seinen Rückstand auf Evans auf nur noch 13 Punkte verkürzt und kann ihn mit einem entsprechenden Ergebnis beim Saisonfinale in Australien (17. bis 20. November) sogar überholen. Evans ist «down under» nicht am Start. «Wir müssen in Australien Zweiter werden», sagte Lappi mit Blick die unter Berücksichtigung eines Streichresultates (zwei Punkte) noch erforderlichen 18 WM-Zähler. «Obwohl nur wenige WRC2-Teilnehmer am Start sein werden, hört sich das einfacher an als es ist.»

In Großbritannien musste Lappi nur nach der ersten Wertungsprüfung das Kommando kurzfristig Landsmann und Markenkollege Suninen überlassen, weil er durch Kontakt mit einem Baum seinen Fabia R5 leicht demolierte. Der Schaden war aber nur kosmetisch. Mit einer Reihe von Bestzeiten übernahm Lappi bei seiner persönlichen Großbritannien-Premiere schließlich die Führung und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab.

«Ich hatte es mir eigentlich schwieriger vorgestellt», behauptete er hinterher frech. «Die Prüfungen waren schon anspruchsvoll, aber nicht extrem.» Für Beifahrer Janne Ferm waren gar die zeitlich eng gesteckten Verbindungsetappen das größte Problem . . .

Suninen hat möglichweise den WM-Titel um sagenhafte 1,1 Sekunden verpasst. Bis zur vorletzten Prüfung lag der Finne – trotz einer 10-Sekunden-Zeitstrafe für einen Frühstart – auf Rang zwei, was ihm die alleinige Tabellenführung eingebracht hätte. Aber auf den letzten Metern schob sich noch Skoda-Werkspilot Jan Kopecky vorbei – um besagte 1,1 Sekunden. Dadurch ist Suninen jetzt punktgleich mit Evans. Allerdings hat Suninen eine bessere Platzierung in einer Gesamtwertung erzielt – Rang elf bei der Rallye Finnland im Vergleich zu Evans Rang zwölf.

Sowohl Lappi als auch Suninen fielen bei der Schlusskontrolle der Technischen Kommissare auf. Im Werks-Skoda war ein falscher Sensor montiert, was eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro nach sich zog. Im Kunden-Fabia von Suninen wurde derselbe Fehler entdeckt. Weil das Team Oreca allerdings das Auto so vom Werk gekauft hatte, fiel die Strafe mit 1.000 Euro deutlich niedriger aus.

Erneut eine schwierige Rallye erlebte Kevin Abbring im neuen Hyundai i20 R5. Der Niederländer kam zunächst von der Strecke ab, musste nach einem Getriebeschaden noch einmal neu starten, und flog auf der abschließenden «Powerstage» noch einmal in den Wald.

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Rallye Großbritannien, Ergebnis WRC2

1. Esapekka Lappi/Janne Ferm (Skoda Fabia R5), 3:24.00,3 Stunden
2. Pontus Tidemand/Jonas Andersson (Skoda Fabia R5), + 29,1 Sekunden
3. Teemu Suninen/Mikko Markkula (Skoda Fabia R5), + 30,2 Sekunden
4. Jan Kopecký/Pavel Dresler (Skoda Fabia R5), + 2.18,8 Minuten
5. Marius Aasen/Gulbäk Engan (Ford Fiesta R5), + 4.25,3 Minuten
6. Ole Christian Veiby/Stig-Rune Skjaermoen (Skoda Fabia R5), + 8.28,8 Minuten

WM-Stand WRC2 nach 12 Läufen

1. Teemu Suninen (Finnland/Skoda), 120 Punkte
2. Elfyn Evans (Großbritannien/Ford), 120 Punkte
3. Esapekka Lappi (Finnland/Skoda), 107 Punkte
4. Jan Kopecky (Tschechien/Skoda), 92 Punkte
5. Pontus Tidemand (Schweden/Skoda), 85
6. Nicolas Fuchs (Peru/Skoda), 59 Punkte

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