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M-Sport-Youngster Greensmith bester Ford-Pilot

Von Toni Hoffmann
Platz fünf für Gus Greensmith und Rang sechs für Esapekka Lappi sind die Ergebnisse für M-Sport beim fünften Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in der Türkei.

Für Gus Greensmith/Elliott Edmondson zahlte sich die kluge Balance aus Tempo und Vorsicht wie geplant aus. Esapekka Lappi/Janne Ferm im zweiten Ford Fiesta WRC lagen bis zu zwei späten Reifenschäden auf Podestkurs.

Bei der Rallye Türkei, dem für das Material wohl härtesten WM-Lauf des Jahres, erreichte Gus Greensmith im Team M-Sport Ford die bisher beste Platzierung seiner Karriere: Der 23-jährige Brite und sein Beifahrer Elliott Edmondson eroberten in ihrem Ford Fiesta WRC mit EcoBoost-Turbomotor Rang fünf.

Die rauen türkischen Wertungsprüfung (WP) verlangen von den Fahrern eine kluge Balance aus Tempo und Vorsicht - eine bekannte Stärke des jungen Ford Fiesta WRC-Piloten, der zugleich weitere wertvolle Erfahrung am Steuer eines World Rally Car sammelte. Als Drittschnellster im ersten Durchgang des Shakedowns deutete Greensmith bereits an, dass er beim fünften WM-Lauf eine starke Darbietung zeigen würde. Im Verlauf der Rallye Türkei wurde er für seine konzentrierte Fahrweise belohnt: Während viele andere Spitzenpiloten mit dem einen oder anderen Problem kämpften,
ging er die Prüfungen mit dem nötigen Respekt an und wurde mit dem starken fünften Rang belohnt.

Die erst seit dieser Saison für M-Sport Ford startende finnische Paarung Esapekka Lappi/Janne Ferm benötigte einige Kilometer, um sich mit der jüngsten Ausbaustufe des Fiesta WRC auf dem rauen Geläuf zurechtzufinden. Im Verlauf des Rallye-Wochenendes näherten sie sich der optimalen Abstimmung ihres Turbo-Allradlers immer mehr an und legten sichtbar an Tempo zu. Am Schlusstag markierten sie auf mehreren WP sehr schnelle Zwischenzeiten: In beiden Durchgängen der Prüfung Çetibeli (WP 9 / WP 11) lagen sie gleichauf mit den Schnellsten - und erlitten beide Male einen Reifenschaden. Wegen eines defekten Stoßdämpfers konnten sich die Finnen auch in der abschließenden Power Stage nicht wie erhofft durchsetzen und mussten sich mit Platz sechs zufrieden geben.

Suninen im Pech

Teemu Suninen und Beifahrer Jarmo Lehtinen, die dritte Ford Fiesta WRC-Besatzung, lagen in der Türkei auf Kurs für ein weiteres Topergebnis. Bis zum Schlusstag behielten sie den zweiten Podestplatz des Jahres fest im Visier. Doch auch der junge Finne musste der WP 9 Çetibeli Tribut zollen: Ein gebrochener Stoßdämpfer zwang Suninen dazu, den Ford Fiesta WRC vorzeitig abzustellen.

«Ich muss zugeben, dass wir nach dieser Rallye ein bisschen enttäuscht sind», räumt M-Sport-Teamchef Richard Millener ein. «Auch nach Teemu Suninens Ausfall sah alles danach aus, als könnten wir Platz zwei mitnehmen und das wäre ein fantastisches Ergebnis gewesen. Aber es sollte nicht sein - solche Dinge passieren und wir müssen akzeptieren, dass dies nicht unser Wochenende war. Es soll keine Entschuldigung sein, aber wenn du für Events wie die Rallye Türkei nicht testest, wird es immer schwierig, denn dieser Lauf unterscheidet sich extrem von der zurückliegenden Rallye Estland. Das hat uns auf dem falschen Fuß erwischt und sowohl Esapekka Lappi als auch Gus Greensmith brauchten eine Weile, um das richtige Setup zu finden. Aber es ist, wie es ist. Wir werden jedenfalls weiterhin 100 Prozent geben und uns an den positiven Dingen aufrichten. Esapekka fuhr heute sehr schnelle Zwischenzeiten und war bis zu seinen Reifenschäden auf der langen Prüfung so schnell wie die Spitze. Gus zeigte eine sehr reife Leistung und hat sich das beste Ergebnis seiner WRC-Karriere verdient.»

Gus Greensmith: «Ich bin mit dem Ausgang recht zufrieden und glücklich, dass sich die Rallye für uns wie geplant entwickelt hat. Diese lange WP war dermaßen hart – angesichts unserer Platzierung entschied ich mich, es eher vorsichtig anzugehen. Das erwies sich als die beste Entscheidung, denn immerhin nehmen wir unser bisher bestes WM-Ergebnis von hier mit. Eigentlich hatte ich gehofft, dass wir unser Tempo vom Shakedown während der Rallye aufrechterhalten könnten, aber ohne einen vorherigen Test erwies sich das als schwierig. Wir erzielten im Verlauf des Wochenendes ein paar gute Verbesserungen, für die ich mich beim Team herzlich bedanke. Und ich glaube, im Cockpit haben wir uns auch ganz gut gesteigert. Ich versuche jetzt fehlerfrei zu bleiben und Kilometer zu sammeln - dann kommt das Selbstvertrauen von selbst.»

Esapekka Lappi meinte: «Eine Herausforderung stellt die Rallye Türkei immer dar, aber du brauchst eben auch Glück - das fehlte uns heute. Die lange WP ist die härteste der gesamten Rallye und wir fingen uns in beiden Durchgängen einen Reifenschaden ein. Der erste passierte ziemlich früh in der Prüfung, deshalb mussten wir anhalten und das Rad wechseln. Der zweite geschah ungefähr fünf Kilometer vor dem Ziel. Das ist umso bedauerlicher, weil unsere Zwischenzeiten beide Male sehr gut aussahen. Wir haben während der Rallye einige Veränderungen vorgenommen und es sah aus, als würde sich das auszahlen. Hoffentlich können wir die Erkenntnisse in zwei Wochen auf Sardinien umsetzen.»

Teemu Suninen zu seinem Ausfall: «Die Rallye so abzuschließen, enttäuscht uns schon ziemlich, denn wir hätten wieder ein gutes Resultat erzielen können. Ich denke, wir hatten einfach Pech. Es gab so viele Felsbrocken auf der Strecke und so viele Fahrer bekamen Probleme. Schade, dass sich gerade unser Problem als ein größeres erwies. Der Dämpfer war komplett gebrochen, so konnten wir nicht weiterfahren. Immerhin haben wir an diesem Wochenende viel gelernt und nehmen es als Training für Sardinien. Dort wollen wir ein gutes Ergebnis fürs Team holen.»

Rallye Türkei – Stand nach der 10. von 12 Prüfungen:

 

Pos

Team/Auto

Zeit/Diff

1

Evans/Martin (GB), Toyota

2:43:02,7

2

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

+ 35,2

3

Loeb/Elena (F/MC), Hyundai

+ 59,4

4

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

+ 2:35,9

5

Greensmith/Edmondson (GB), GB

+ 4:08,3

6

Lappi/Ferm (FIN), Ford

+ 5:36,2

7

Kajetanowicz/Szczepaniak (PL), Skoda R5

+ 12:35,5

8

Tidemand/Barth (S), Skoda R5

+ 12:59,7

9

Fourmaux/Jamoul (F), Ford R5

+ 14:42,5

10

Bulacia/Der Ohannesian (BO/RA), Citroën R5

+ 14:46,4

 

WM-Fahrerwertung – Stand nach 5 von 7 Läufen:

Platz

Fahrer, Nation, Auto

Punkte

1.

Evans/Barritt (GB), Toyota

97

2.

Ogier/Ingrassia (F), Toyota

79

3.

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

70

3.

Tänak/Järveoja (EE), Hyundai

70

5.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

65

6.

Lappi/Ferm (FIN), Ford

38

7.

Suninen/Lehtinen (FIN), Ford

34

8.

Breen/Nagle (IRL) Huyndai

25

9.

Loeb/Elena (F/MC), Hyundai

24

10.

Greensmith/Edmondson (GB), GB

16

WM-Herstellerwertung – Stand nach 5 von 7 Läufen:

Platz

Hersteller, Auto

Punkte

1.

Toyota Gazoo Racing WRT/Yaris WRC

174

2.

Hyundai Shell Mobis WRT/i20 WRC

165

3.

M-Sport Ford WRT/ Ford Fiesta WRC

101

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