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Latvala in Portugal vorne, Loeb out

Von Toni Hoffmann
Jari-Matti Latvala führt in Portugal

Jari-Matti Latvala führt in Portugal

Einen turbulenten Auftakt erlebte der vierte Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in Portugal, Jari-Matti Latvala trotzte den Bedingungen, Sébastien Loeb schied aus.

Für Sébastien Loeb war der vierte WM-Lauf auf der dritte Prüfung am späten Donnerstagabend vorzeitig beendet. Der achtfache Rekordchampion warf seinen Citroën DS3 vehement in die vom Regen aufgeweichte portugiesische Botanik, ziemlich weit weg von der Schotterpiste. Während er und sein Beifahrer Daniel Elena die mehrfache Rolle unverletzt überstanden, war ihr DS3 fast nur noch Schrott. Ein Re-Start war nicht mehr möglich. Nach Citroën-Informationen hat Loeb eine Ansage von Elena falsch verstanden und war in der Mitte der 14 km langen Prüfung zu schnell, mit der Folge eines mehrfachen Überschlags, nach dem auch der Überrollkäfig in Mitleidenschaft gezogen wurde. Loeb und Co. durften mit einer Nullrunde vorzeitig die Koffer packen.

Die Teams wählten nach dem Qualifying eine total verschiedene Taktik für die drei Schotterprüfung in der Dunkelheit des späten Donnerstagabends. Citroën entschied sich mit Loeb und Mikko Hirvonen für die beiden ersten Startplätze und Ford mit Petter Solberg und Jari-Matti Latvala für die Startpositionen 16 und 17. Citroën hoffte auf trockene Pisten und mit den Frontplätzen der befürchteten Staubentwicklung entgehen zu können. Ford setzte den Joker und hoffte auf möglichen Regen und damit auf staubfreie Pisten. Letztlich hatte Ford wohl der bessere Draht zum Wettergott. Zwischenzeitlicher heftiger Regen verhinderte eine Staubentwicklung und spielte so in die Hände von Ford.

Nach den vier Prüfungen der ersten Etappe triumphierte Latvala um 2,6 Sekunden vor Petter Solberg. «Das war für mich ein guter Abend», freute sich Latvala und schränkte aber ein: «Es war aber auch kein leichter Abend. Ich denke aber, dass sich unsere Positionen bezahlt gemacht haben.»

Schadensbegrenzung nach dem Ausfall von Loeb betrieb Mikko Hirvonen, der mit einem Rückstand von fünf Sekunden auf Platz drei ins Etappenziel am Algarve-Stadion bei Faro kam. «Unsere Startposition war wirklich nicht die beste. Zudem hatte ich am Anfang Traktionsprobleme. Ich fand meinen Rhythmus nicht», meinte Hirvonen.

Hinter Hirvonen reihten sich Ott Tänak im M-Sport Ford Fiesta, Thierry Neuville in DS3 des Citroën Junior-Teams und Mads Östberg im eigenen Ford Fiesta RS ein. Östberg, der die Bedingungen auf der letzten Prüfungen als sehr schrecklich beschrieb, fing sich dort einen Reifenschaden ein und verlor dadurch etwas den direkten Anschluss an seine Vordermänner.

Der Lokalheld Armindo Araujo wurde im Mini von Motorsport Italien bei seinem Heimspiel schon gleich eingebremst. Er flog auf der zweiten Prüfung ab und wurde mit einem Zeitverlust von mehr als fünf Minuten nach hinten durchgereicht. Dani Sordo liess seinen Prodrive-Mini vor der dritten Prüfung stehen. Elektrische Probleme sorgten fast für einen totalen Stromausfall und liessen ihn im Dunkeln stehen, Anlass für Sordo aufzugeben. Sein Teamkollege Patrik Sandell kam mit einem Rückstand von 1:54,2 Minuten auf den elften Rang.

Ergebnis nach der ersten von vier Etappen und vier von 22 Prüfungen (= 38,85 von 434,77 km) und 350 von 1.564 Gesamtkilometern:

1. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN), Ford Fiesta RS WRC, 25:04,6 min.
2. Petter Solberg/Chris Patterson (N/GB), Ford Fiesta RS WRC, + 2,6 sec.
3. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (FIN), Citroën DS3 WRC, + 5,0
4. Ott Tänak/Kuldar Sikk (EE), Ford Fiesta RS WRC, + 15,7
5. Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B), Citroën DS3 WRC, + 34,0
6. Mads Östberg/Jonas Andersson (N/S), Ford Fiesta RS WRC, + 53,3
7. Evgeny Novikov/Denis Giraudet (RUS/F), Ford Fiesta RS WRC, + 1:02,9 min.
8. Jari Ketomaa/Nika Sternberg (FIN), Ford Fiesta RS WRC, + 1:15,0
9. Hayden Paddon/John Kennard (NZ), Skoda Fabia S2000, + 1:39,6
10. Dennis Kuipers/Robin Buysmans (NL/B), Ford Fiesta RS WRC, + 1:47,1

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