Grosse Enttäuschung für Ford
Nur Latvla kam in Argentinien ins Ziel
Ford muss den fünften Lauf zur Rallye-WM in Argentinien in die Schublade «Enttäuschung» ablegen. Die Speerspitze, der Vize-Champion [*Person Mikko Hirvonen*], vor Argentinien mit zehn Punkten Rückstand zu Sébastien Loeb noch Tabellenzweiter, blieb im Land der Gauchos erstmals seit 22 Rallyes ohne Punkte. Er fiel nun mit einem Abstand von 20 Zählern auf den dritten WM-Rang zurück, einen Punkte hinter Loebs Teamkollegen Daniel Sordo. Auf der vorletzten Prüfung am Freitag stieg die Kühlwasser-Temperatur seines Ford Focus auf 140 Grad Celsius. Hirvonen musste seinen rund 300 PS starken Turbo-Allradler abstellen. Wegen der enormen Hitzeentwicklung wollte das Team Folgeschäden am Triebwerk vermeiden und entschied sich gegen eine Weiterfahrt gemäß dem SupeRally-Reglement. Stattdessen wird das Triebwerk nun im Team-Hauptquartier in England einer detaillierten Schadensanalyse unterzogen.
Sein Teampartner [*Person Jari-Matti Latvala*] fuhr bis zum Sonntagmorgen auf Podiumskurs, musste aber sich nach einer Kollision und daraus resultierenden technischen Problemen schließlich mit dem sechsten Rang zufrieden geben. Drei Punkte für ihn in der Fahrer-Wertung, aber nur drei Zähler für Ford in der Hersteller-WM. Citroën konnte durch den Doppelsieg unter Loeb und Sordo seine Führung auf inzwischen 82 Punkten ausbauen und liegt nach fünf Läufen bereits 39 Zähler vor Ford.
Nach seinem heftigen Abflug bei der Rallye Portugal vor drei Wochen wollte sich Jari-Matti Latvala im Vorfeld der Rallye Argentinien nicht auf eine konkrete Zielsetzung einlassen, sondern bei der südamerikanischen Veranstaltung vor allem neues Selbstverstrauen tanken. Dies gelang dem jungen Finnen eindrucksvoll. Nach dem sechsten Rang am Freitagabend verbesserte er sich im Verlauf des Samstags bis auf den dritten Platz. Auf der ersten Wertungsprüfung (WP) des finalen Tages endeten dann seine Podestträume allerdings abrupt.
«Etwa sechs Kilometer nach dem Start touchierte ich nach einer Wasserdurchfahrt mit dem Heck meines Wagens die Streckenbegrenzung», erklärte Latvala. «Ein Warnlicht leuchtete auf und der Motor ging aus. Ich versuchte ihn wieder anzulassen, aber es klappte nicht. Erst als ich das ganze System neu gestartet hatte, erwachte der Motor wieder zum Leben. Das war einfach Pech.» Insgesamt büsste Latvala durch diesen Zwischenfall acht Minuten ein und fiel auf den siebten Rang zurück. Mit einer aggressiven und fehlerlosen Fahrt verbesserte er sich bis zum Ziel noch auf den sechsten Platz. „Ich bin enttäuscht, das Podium verloren zu haben, aber glücklich, ins Ziel gekommen zu sein.»