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Ford feiert auf Sardinien Doppelsieg

Von Toni Hoffmann
Im Sekt geduscht und Selbstvertrauen getankt - Jari-Matti Latvala

Im Sekt geduscht und Selbstvertrauen getankt - Jari-Matti Latvala

Ford hat auf der Mittelmeerinsel erstmals in diesem Jahr die übermächtige Citroën-Dominanz gestoppt, allerdings auch etwas vom Pech der Franzosen profitiert.

Aufatmen und Korkenknallen im Ford-Lager – nach Japan Anfang November 2008 fuhr Ford endlich wieder einen Sieg ein, und wie zuletzt im Land der aufgehenden Sonne im Doppelpack. Der in diesem Jahr wegen seiner Unfälle so stark kritisierte Jari-Matti Latvala tankte auf der Mittelmeerinsel bei hochsommerlichen Temperaturen und unter blauem Himmel nicht nur viel Sonne, sondern weitaus mehr Selbstvertrauen. Er erzielte einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg, sein erster in dieser Vollkommenheit in seiner Karriere, aber nach Schweden 2008 auch sein zweiter Laufsieg. Mikko Hirvonen machte nicht nur das Doppel der «Blauen» aus England komplettiert, sondern nährte auch wieder etwas seine Titelhoffnung, denn er kehrte auf dem zweiten Tabellenplatz wieder zurück, hat aber immer noch 17 Punkte Rückstand auf Sébastien Loeb, dessen bislang perfekte und fast fehlerfreie Saison nach fünf Siegen in Olbia endete.

Der fünffache Rekord-Champion Loeb wurde nach dem Zieleinlauf, wo er als Dritter im Citroën C4 einlief, von den Sportkommissaren mit einer 2-Minuten-Strafe bedacht, mit der Begründung, dass sein Beifahrer Daniel Elena beim am Samstag in der Prüfung durchgeführten Radwechsel vor dem Stillstand des Fahrzeugs nicht mehr vorschriftsgemäss angeschnallt war. Deswegen fiel der 52malige Rekordsieger auf den vierten Platz zurück. Damit war Petter Solberg in seinem privat von seinem eigenen Team eingesetzten Xsara auf Rang drei bester Citroën-Pilot.

Im Ziel der harten und heftig umkämpften Rallye Sardinien lag nicht einmal eine halbe Minute zwischen den beiden finnischen Teamgefährten von Ford. Die beiden Ford Focus WRC des Werksteams überstanden den Härtetest in den sardischen Bergen ohne technische Probleme. Dennoch musste der noch junge Latvala für den zweiten WM-Laufsieg seiner Karriere hart kämpfen.

«Voriges Jahr wurde ich hier Dritter und schwor mir, beim nächsten Mal um den Sieg zu kämpfen», berichtete Latvala. «Es war hart, weil ich dachte, Mikko würde vorbeiziehen – deshalb bin ich jetzt umso glücklicher. Ich hatte natürlich etwas Glück mit dem Staub.» Der Finne betonte, dass der Erfolg zur rechten Zeit kam: «Ein wichtiger Sieg. Es gab in dieser Saison schwierige Momente, doch jetzt stehe ich wieder ganz oben auf dem Podium. Ich habe gezeigt, dass mir das Team trotz des enttäuschenden ersten Saisondrittels zu Recht weiter vertraut hat und möchte unserem Teamdirektor Malcolm Wilson dafür danken. Ihr habt hier einen neuen Jari Matti gesehen»

Sowohl Mikko Hirvonen als auch Jarmo Lehtinen – die Besatzung des zweiten Ford Focus – litten während der Hitzerallye unter Fieber. «Ich bin völlig ausgelaugt und habe mich nach einer Rallye noch nie so fertig gefühlt», erklärte Hirvonen im Ziel. «Doch dieses Ergebnis und der Zeitpunkt, zu dem wir es erreicht haben, ist perfekt für Ford. Ich dachte, ich könnte mir noch den Sieg schnappen, doch der Staub machte diese Hoffnungen zunichte. Alle Top-Fahrer, die hinter Jari-Matti auf die Strecke gingen, haben sich daraus einen Vorteil ausgerechnet – doch statt für uns die Straße zu fegen, profitierte er von seiner Startposition. Auf der ersten WP heute Morgen kam ich sogar einmal im fünften Gang von der Straße ab, weil ich absolut nichts gesehen habe. Danach ging ich kein Risiko ehr ein. Nach seinen Problemen zu Beginn der Saison hat Jari-Matti diesen Sieg verdient und ich freue mich sehr für ihn. Für unser Team hat sich der großartige Test vor dem Event voll ausgezahlt.»

Malcolm Wilson, Direktor des Teams BP Ford Abu Dhabi, lobte die Leistung seiner Fahrer: «Sie wurden mit allen Schwierigkeiten fertig, auf die sie trafen. Jari-Matti Latvala nach einem schwierigen Jahr wieder siegen zu sehen, ist traumhaft. Ich freue mich, dass er sein Selbstvertrauen zurückgefunden hat. Mikko Hirvonen zeigte eine herausragende Vorstellung. Unter besseren Bedingungen am Sonntag hätte er ebenso gut siegen können. Wir haben eine großartige Teamleistung gezeigt. Ich danke allen Beteiligten.»

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