Neue WM-Regeln für 2010
Der Service-Platz soll für die Zuschauer zugänglicher sein
Die wichtigste Änderung dürfte die Abschaffung des SupeRally-Reglement sein. Bisher konnten Fahrer, die ausgefallen waren, zur nächsten Etappe wieder starten. Sie erhielten aber jeweils fünf Strafminuten pro ausgelassene Prüfung. Diese sind zwar auch 2010 wieder am nächsten Tag startberechtigt, werden aber nicht im Endergebnis aufgeführt. Künftig werden im Endergebnis nur die Fahrer berücksichtigt, die jede Etappe und alle Prüfungen komplett beendet haben.
Ganz neu ist die Einführung von Bonuspunkten, die die bisherigen Zeitstrafen ersetzen und zu den Punkten zugerechnet werden, die aus dem Endergebnis resultieren. Am Ende einer jeden Etappe werden zwei Ergebnisse veröffentlich – das Gesamtergebnis und das jeweilige Tagesresultat. Die Deutsche Rallye-Meisterschaft lässt grüssen. Die Re-Starter, die am Tag zuvor ausgefallenen Teams können zwar nicht mehr um Punkte aus dem Endergebnis kämpfen, erhalten aber bei entsprechender Platzierung die Bonuspunkte aus dem jeweiligen Tagesresultat. Den genauen Modus dieser neuen Bonuspunkte hat die FIA noch nicht festgelegt. Insider befürchten aber schon jetzt ein Zeiten- und Punkten-Wirrwarr, das der Öffentlichkeit zu vermitteln schwierig sein dürfte. Zudem wird auch gemutmasst, dass es zu lange dauern könnte, bis diese Ergebnisse auch veröffentlicht werden.
Die maximalen Gesamtkilometer der Prüfungen eines jeden WM-Laufes wird von 350 km auf künftig 500 km erhöht. Der Abschnitt zwischen den jeweiligen Service-Aufenthalten darf 80 km nicht überschreiten.
Ab dem nächsten Jahr will die FIA eine Rankliste der Fahrer erstellen. In dieser Weltrangliste sollen aktuell alle internationalen und nationalen Ergebnisse eines jeden Fahrers berücksichtigt werden.
Neben dem zentralen Service-Platz sollen auch die Zwischen-Servicepunkte mehr in grössere Orte verlegt und stärker der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Zudem sollen die Teams beim Mittagsservice eine Möglichkeit schaffen, um Autogrammwünsche der Fans zu ermöglichen. Am Ende einer jeden Etappe soll den Medien die Gelegenheit gegeben werden, den Spitzenreiter und den Tagessieger fotografieren und interviewen zu können. Die Etappen sollen bis 16.00 Uhr beendet sein. Ausserdem soll den Medien mehr Möglichkeiten mit speziellen Aktivitäten der Teams bei der Besichtigung und beim Shakedown vor der Rallye geboten werden.
Zudem soll bei jedem WM-Lauf, ausser bei komplett auf Asphalt ausgetragenen Rallyes nur ein Reifen erlaubt sein. Gerade bei Misch-Prüfungen erhofft sich die FIA hiervon mehr Action für die Zuschauer. Es soll während der gesamten WM-Saison nur einen Kraftstoffzulieferer geben.
Für die Hersteller-WM gilt weiterhin, dass alle registrierten Hersteller zwei Fahrzeuge einsetzen und diese 2009 homologiert sein müssen. Darüber hinaus denkt die FIA-Rallye-Kommission über die Einführung einer Team-Wertung in der Rallye-WM nach. In der neuen Wertung müssen die eingeschriebenen Teams mindestens bei zuvor ausgewählten sieben Rallyes, davon eine ausserhalb Europas starten. Ab 2010 schreibt die FIA einen WRC-Cup für Super 2000-Fahrzeuge innerhalb der regulären WM aus. Die hierfür eingeschriebenen Teams müssen an mindestens sieben Läufen inklusive einer Übersee-Rallye teilnehmen.