Italien: Ogier vs. Latvala, Runde sechs

Von Toni Hoffmann
Duell spektakulär: Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala kämpfen um WM-Führung, Rallye legendär: sechster Lauf zur Rallye-WM mit riesigen Sprüngen, Neuzugang populär: Premiere für Mikkelsens neuen Beifahrer Ola Fløene.

Das Duell um die Führung in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) ist beim sechsten WM-Lauf auch ein Duell Polo R WRC gegen Polo R WRC. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) und Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) starten bei der Rallye Italien (05.–08. Juni) jeweils mit dem Ziel, ihre Position in der Weltmeisterschaft zu verbessern. Die einen wollen ihre Führung ausbauen, die anderen wollen sie erobern. Die Chancen sind also groß, dass auf Sardinien das Volkswagen interne Duell Weltmeister gegen Herausforderer – oder Tabellenführer gegen WM-Zweiten – so spannend wird wie zuletzt in Argentinien. 24 Zähler beträgt der Vorsprung Ogiers auf Latvala. Ihr dichtester Verfolger: Volkswagen Teamkollege Andreas Mikkelsen (N), der erstmals in der Rallye-Königsklasse mit seinem früheren Beifahrer Ola Fløene (N) antritt. Mikkelsen hat weitere 40 Zähler Rückstand.

«Volkswagen befindet sich in der Rallye-WM derzeit in einer privilegierten Situation», so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. «Das gesamte Team arbeitet konzentriert und hart für den Erfolg und stellt unseren drei Fahrern stets Top-Material bereit. Sébastien Ogier, Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen zahlen es mit herausragenden Leistungen und erstklassigen Ergebnissen zurück. Die Plätze eins, zwei und drei in der Fahrer-WM sowie Platz eins in der Hersteller-WM beweisen das eindrucksvoll. Die Fans in Italien sowie die Rallye-WM-Anhänger zu Hause können sich wieder auf fairen und hochklassigen Motorsport freuen. Ich kann nur sagen: Wer die Action auf Sardinien nicht verfolgt, dürfte etwas verpassen.»

Typisch Volkswagen: Im WM-Kampf ist Stallregie tabu

Der Bessere soll gewinnen: Die beiden 315 PS starken Volkswagen Polo R WRC von Ogier und Latvala gehen technisch identisch an den Start. Auf der Strecke haben die beiden Volkswagen Fahrer die Freigabe, das teaminterne Duell um WM-Punkte, Podestplätze und womöglich Laufsiege unter sich auszumachen. Obwohl der Zweikampf um die WM-Führung teamintern geführt wird, ist das Rennen um den Laufsieg bei der Rallye Italien weit offen: Neben den drei Volkswagen Polo R WRC steht ein ganzes Dutzend weiterer World Rally Cars am Start der Rallye Italien – von den Herstellern Citroën, Ford und Hyundai. Zusätzliche Würze erfährt der WM-Kampf durch die Herausforderungen, die die Rallye Italien selbst den Teilnehmern bietet.  

Drift ist Gift – Präzision und kluge Reifenstrategie gefragt

Die Rallye Italien ist die vierte Schotter-Rallye in Folge und zeichnet sich durch schmale Passagen mit einer losen, feinen Sandschicht aus. In weiten Teilen sind die Routen zudem von Felsbrocken gesäumt, die dicht am Wegesrand stehen. Wer zu exzessiven Drifts neigt, droht sich die Aufhängung zu zerstören. Neben sauberem Fahrstil ist zudem das kluge Haushalten mit den Reifen gefragt. Für die Fahrer der Top-Kategorie WRC stehen maximal 25 Reifen zur Verfügung – plus jene vier, die sie im Shakedown einsetzen. Auch die Wärme könnte einen weiteren Faktor bei der Rallye Italien darstellen: Im Juni herrschen auf Sardinien bereits sommerliche Temperaturen, die gerade auf den langen Prüfungen für Hitze im Cockpit sorgen können.  

Nacht über Cagliari, Abheben am Monte Lerno – die Highlights

Mit der Wertungsprüfung „Citta’ Di Cagliari“ verläuft der Auftakt der Rallye Italien 2014 spektakulär. Am Donnerstag um 21:13 Uhr, 27 Minuten nach Sonnenuntergang, gehen die World Rally Cars auf die nur 1,30 Kilometer lange Hatz durch den Hafenbezirk in der Nähe des Stadtzentrums – die einzige WP auf Asphalt. Das wahre Highlight der Rallye Italien bildet allerdings „Micky’s Jump“ am Monte Lerno. Der legendäre Sprung, der sich im Anschluss an eine Rechtskurve entwickelt und bei dem nach dem Abheben der Rallye-Fahrzeuge der Boden nach unten abfällt, wurde 2013 zum „FIA Motorsport-Moment des Jahres“ gekürt – als der Polo R WRC von Sébastien Ogier sich perfekt in die Tiefe stürzte.

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