Traumsieg für Hirvonen
Von Toni Hoffmann
© Ford
Hirvonen feiert seinen ersten Heimsieg.
[*Person Mikko Hirvonen*] und Jarmo Lehtinen haben sich einen Traum erfüllt: Die Ford Focus-Besatzung entschied am Sonntag die Rallye Finnland für sich, den neunten von zwölf Läufen zur diesjährigen Rallye-Weltmeisterschaft. Mit einem Vorsprung von 25,1 Sekunden auf Titelverteidiger [*Person 391 Sébastien Loeb*] sicherten sie dem Ford-Team den vierten Sieg am Stück und bauten ihre Führung in der Fahrerwertung auf nunmehr drei WM-Punkte aus. Auf Platz drei rundeten Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila den Erfolg für die Werksabordnung von Ford ab, die mit diesem Resultat den Rückstand auf Platz 1 in der Teamwertung vor dem letzten Saisonviertel auf nur noch 14 Zähler verkürzen konnte.
Hirvonen – der am Freitag seinen 29. Geburtstag feierte – übernahm bereits auf der zweiten Prüfung die Spitze der Ergebnisliste, die er trotz heftiger Gegenwehr von Loeb nicht mehr abgeben sollte. «Schon als Kind habe ich diese Rallye mit Begeisterung verfolgt, jetzt konnte ich sie zum ersten Mal gewinnen und mich in eine Liste mit den Größten dieses Sports eintragen», jubelte der Finne auf der Zielrampe. «Dieser Erfolg bei meinem Heimspiel ist für mich eine Sensation, die ich gar nicht in Worte fassen kann.»
Tatsächlich lieferte sich der Ford-Pilot auf den rasant schnellen Schotter Achterbahnen rund um seinen Geburtsort Jyväskylä ein hoch spannendes Duell mit seinem Erzrivalen Loeb, behielt dabei aber stets die Oberhand. Bis zur WP 15 hatte er sich um 10,6 Sekunden von dem Franzosen abgesetzt, als dieser sich einen Reifenschaden einhandelte und 15 weitere Sekunden verlor – die Vorentscheidung. «Der Zweikampf mit Sébastien Loeb war großartig, aber ich hatte stets alles unter Kontrolle», erläuterte Hirvonen. «Nach seinem Problem konnte ich es etwas ruhiger angehen lassen.»
Einen nicht minder dramatischen Fight um Rang drei lieferte sich Jari-Matti Latvala mit dem Spanier Dani Sordo. Obwohl von einer Lebensmittelvergiftung gehandicapt, ging der 24-jährige Finne am Samstagnachmittag mit einer Bestzeit auf der 16. Prüfung an seinem Kontrahenten vorbei. Bis ins Ziel konnte er den Vorsprung auf 16,2 Sekunden ausbauen und damit Ford weitere wichtige WM-Punkte sichern.
«Dieses Top-3-Ergebnis bei meiner Heim-Rallye zählt auch für mich zu den Höhepunkten meiner bisherigen Karriere», gestand der sichtlich erleichterte Latvala. «Nach meinem dummen Fehler bei der Rallye Polen, als ich auf der letzten Prüfung wegen eines Fahrfehler ausgefallen bin, stand ich unter immensem Erfolgsdruck. Ich musste erst meinen Rhythmus und mein Selbstvertrauen zurückgewinnen, dann spielte auch noch mein Magen verrückt. Dass ich Dani Sordo dennoch den dritten Rang abtrotzen konnte, war so etwas wie ein Wendepunkt. Danach passten auch die Zeiten wieder. Ich denke, ich habe aus meinem Fehler viel gelernt. Jetzt gebe ich mein Bestes, um meinen Teamkollegen auf dem Weg zum Fahrertitel bestmöglich zu unterstützen.»
«Sowohl Mikko Hirvonen als auch Jari-Matti Latvala lieferten perfekte Arbeit ab», freute sich Malcolm Wilson, der Direktor des Ford-Teams, über das finnische Traumwochenende. «Ich habe immer gewusst, dass Mikko eines Tages diesen Klassiker gewinnen wird – dies könnte ein wichtiger Wendepunkt in seiner Karriere sein. Zumal er seine Führung in der Fahrerwertung weiter ausbauen konnte. Die Titelfrage bleibt bis zum Saisonfinale in England spannend.»
«Ein Sieg in der Heimat des Rallye-Sports ist ein unglaublicher Erfolg», kommentierte Gerard Quinn, Motorsport-Direktor von Ford Europa. «Mit vier Siegen in Folge – darunter auf den superschnellen Naturstrassen Finnlands und den Material mordenden Schotterpisten im heissen Griechenland – haben wir sowohl die Schnelligkeit als auch die Zuverlässigkeit des Ford Focus RS WRC einmal mehr unter Beweis gestellt. Jetzt freue ich mich auf die Rallye Australien im kommenden Monat, bei der wir nichts weniger als den nächsten Sieg anpeilen.»