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Fahrer des Tages: Kris Meeke

Von Christian Schön
Der Citroën-Werkspilot steuert auf das beste WM-Ergebnis seiner Karriere zu. Die war vor drei Jahren eigentlich schon beendet

Seine letzte Asphalt-Rallye liegt schon knapp drei Jahre zurück. Umso erstaunlicher ist die Leistung von Citroën-Pilot Kris Meeke beim deutschen WM-Lauf. Hinter dem überragenden Jari-Matti Latvala führt der 25 Jahre alte Nordire das Verfolgerfeld an und ist auf Kurs zu seinem bisher besten WM-Ergebnis.

«Auch wenn es mir keiner glauben will: Ich fahre nicht mit vollem Einsatz, ich bin hier zum Lernen», behauptete Meeke auch am Ende der zweiten Etappe. «Mein Ziel für die Saison 2014 ist es nicht, Rallyes zu gewinnen. Ich muss einfach noch mehr Erfahrungen sammeln.»

Meeke war auch nicht zu stolz, die Überlegenheit von Volkswagen-Pilot Jari-Matti Latvala anzuerkennen. «Jari-Matti fährt in einer eigenen Liga, gegen ihn habe ich hier keine Chance.»

Nicht ganz so kampflos will er sich dagegen Thierry Neuville geschlagen geben. Der Hyundai-Pilot hatte sich im Verlauf des Samstags auf Rang drei verbessert und sitzt Meeke mit nur 4,3 Sekunden Rückstand dicht im Nacken. «Thierry hat heute einige Zeiten hingelegt, die ich nicht kontern konnte», gab Meeke zu. «Auf anderen Prüfungen habe ich ihn dagegen geschlagen. Das hing wohl vor allem von der unterschiedlichen Reifenwahl ab.»

Bringt Meeke den zweiten Rang ins Ziel, hat er nach derzeitigem Ergebnis Teamkollege Mads Östberg nicht nur in der Fahrer-WM überholt, sondern außerdem wohl endgültig der etatmäßigen Nummer eins bei Citroën den Rang abgelaufen.

Eine erstaunliche Wandlung des ehemaligen Meister der Intercontinental Rally Challenge (2009 mit seinem heutigen Beifahrer Paul Nagle im Peugeot), dessen Karriere nach dem WM-Aiusstieg von Mini 2011 beinahe schon beendet schien und der 2013 bei zwei Testeinsätzen für Citroën außer durch schnelle WP-Zeiten vor allem durch Unfälle aufgefallen war.

Nach Rang bei der Rallye Finnland vor drei Wochen steht nun das nächste Topergebnis ins Haus. «Ich habe immer an Kris geglaubt», sagte Motorsportdirektor Yves Matton am Rande der Rallye Deutschland. «Endlich zeigt er, dass mein Vertrauen in ihn gerechtfertigt ist.»

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