ADAC Opel e-Rally Cup -Lauf 2: Elektrisierende Fights
Laurent Pellier
Nach einem wahren Husarenritt hat der Franzose Laurent Pellier bei der ADAC Holsten Rallye seinen zweiten Sieg im ADAC Opel e-Rally Cup eingefahren. Nach sechs Wertungsprüfungen über insgesamt 70,2 Kilometer, die ausschließlich auf dem Truppenübungsplatz Putlos gefahren wurden, setzten sich der Saintéloc-Pilot und sein Beifahrer Benjamin Mondière um 10,4 Sekunden vor der österreichischen Besatzung Luca Waldherr und Claudia Maier (die bis zu ihrer Heirat vor zwei Wochen noch Dorfbauer hieß) durch. Den dritten Rang belegte das schnelle Ehepaar Timo und Rebecca van der Marel im Corsa-e Rallye von Opel Niederlande. Wie bereits beim Auftakt bei der ADAC Rallye Stemweder Berg waren Max Reiter und Beifahrerin Lina Meter als Vierte das bestplatzierte deutsche Team.
Dabei hing Pelliers Sieg am seidenen Faden. In der zweiten Wertungsprüfung, einem Rundkurs, unterlief seinem noch eher unerfahrenen Copiloten ein Missgeschick. Das falsche Abbiegen vor dem Prüfungsziel kostete die Franzosen knapp eine halbe Minute und warf sie zwischenzeitlich auf den fünften Rang im Cup-Klassement zurück. «Danach gab’s für uns nur noch eine Devise – volle Attacke bis ins Ziel», lachte Pellier hinterher. «Ich bin froh, dass es geklappt hat. Das war eine tolle Rallye, die uns wieder viel Spaß gemacht hat.» In der Gesamtwertung baute Pellier seinen Vorsprung auf Waldherr auf 23 Punkte aus.
«Zweimal Zweiter ist auch okay – und die entscheidenden Rallyes kommen ja noch», so Waldherrs Kampfansage an Pellier und die weitere Konkurrenz. Auch Timo van der Marel war im Ziel zufrieden: «Das war eine schöne Rallye, der Corsa-e Rally hat super funktioniert, und die Kämpfe mit den anderen Jungs haben riesig Spaß gemacht!» Das breiteste Strahlen zeigte Max Reiter, der die Hinterachse seines Corsa-e Rally an einem Stein verbogen hatte, aber trotzdem mit schnellen Zeiten glänzte und nach dieser starken Leistung in der Gesamtwertung weiter den dritten Rang einnimmt. Viel Pech hatte dagegen Christian Lemke, der in der vierten Wertungsprüfung gleich zwei Reifenschäden erlitt und mehr als vier Minuten verlor.
Bei schwierigen äußeren Bedingungen – die ersten drei Prüfungen konnten im Trockenen gefahren werden, bevor der Himmel seine Schleusen über Ostholstein öffnete – setzten sich die Opel Corsa-e Rally stark in Szene. Cup-Laufsieger Pellier rangierte mit dem 136 PS starken Stromer unter den mehr als 80 gestarteten, fast durch die Bank leistungsstärkeren Fahrzeugen, am Ende auf Gesamtrang 19.
«Es war eine spannende Rallye bei tückischen äußeren Bedingungen. Wir haben wieder bewiesen, dass elektrischer Rallyesport funktioniert. Unsere Autos waren richtig flott unterwegs – teilweise schneller als doppelt so starke Fahrzeuge mit und ohne Allradantrieb. Das zeigt, dass unser Konzept, mit relativ seriennaher Technik Rallyesport zu betreiben, aufgeht», kommentierte Opel Motorsport Direktor Jörg Schrott.
Der nächste Lauf zum ADAC Opel e-Rally Cup stellt gleichzeitig einen großen Saisonhöhepunkt für die jungen Teilnehmer dar. Vom 27. bis 29. August gastieren die Elektro-Renner bei der Barum Czech Rally Zlín im Rahmen des tschechischen Gastspiels der FIA Rallye-Europameisterschaft.
Punktestand ADAC Opel e-Rally Cup nach 2 von 7 Läufen:
1. Pellier, 75 Punkte. 2. Waldherr 52. 3. Reiter 42. 4. Kattenbach 35. 5. Wabnitz 29. 6. van der Marel 21. 7. Schwedt 17. 8. Baur und Munster, je 15. 10. Schur 13. 11. Lemke 9.