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Harsche Reuter-Kritik: «DTM hat ihre DNA verloren»

Von Andreas Reiners
Die DTM kämpft mal wieder ums Überleben, das Audi-Aus und die Coronakrise haben die Serie hart getroffen. Legende Manuel Reuter kritisiert die Entwicklung in der Vergangenheit.

Die DTM steht nach dem Audi-Ausstieg vor dem Aus, lediglich BMW ist für 2021 noch übrig. Legende Manuel Reuter geht deshalb mit den Machern hart ins Gericht: Auch wenn die Verantwortlichen über die Jahre die Kosten gedrückt haben, ist die Tourenwagenserie weiterhin zu teuer.

Nicht der einzige Kritikpunkt des 58-Jährigen.«Die Meisterschaft ist zu teuer geworden, wir haben nicht genügend Hersteller in Deutschland oder Europa gefunden, und im Laufe der Zeit haben die Ingenieure auch viel zu viel Einfluss gewonnen - ganz anders als beim ursprünglichen Konzept im Jahr 2000», kritisiert der ehemalige Champion Reuter bei Autosport.

Man habe die gleichen Fehler gemacht wie 1996, als die damalige ITC mit einer ausgedehnten Internationalisierung und sündhaft teuren Autos das zwischenzeitliche Ende bedeutete.

Die Kosten uferten aus, bis zu 100 Millionen Mark sollen die Hersteller Mercedes, Opel und Alfa Romeo für den Spaß auf den Tisch gelegt haben.

Rein technisch war das auf sehr hohem Niveau, die Entwicklung der Boliden allerdings war am Ende weder bezahlbar, noch war das Ganze vertretbar. Titelträger Opel und Alfa zogen nach der Saison 1996 den Stecker, die DTM legte bis 2000 eine Schaffenspause ein. Reuter gewann damals im Calibra den Titel.

2019 wurden in der DTM die Vierzylinder-Turbomotoren eingeführt, die auch kein Schnäppchen waren.

Ein Budget von 100 Millionen Euro dementierte Audis Motorsportchef Dieter Gass zwar, aber für Reuter ist klar: «Am Ende muss man viel zu viel Geld ausgeben, um erfolgreich zu sein. Wir sollten eher in Richtung Unterhaltung gehen. Ich habe großen Respekt vor den neuen DTM-Autos, aber sie sind viel zu teuer, und das interessiert niemanden.»

Am Ende steht auch für Reuter die Frage: Für wen macht man das Ganze? Klar: für die Zuschauer.

«Die erste Priorität sollten unsere Fans sein. Für den Fan spielt es keine Rolle, dass wir hochentwickelte Vierzylinder-Turbomotoren nutzen. Sie wollen gutes, hartes Racing sehen - und keine Teamorder», sagte er.

Man sei vielleicht fünf oder zehn Sekunden schneller und das sei gut, wenn man eine Qualifying-Runde fahre, sagte Reuter: «Aber das ist nicht mehr unser Sport. Wir haben unsere DNA verloren, die in den 1990er-Jahren oder Anfang der 2000er-Jahre mit der neuen DTM entstanden ist.»


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