Lamms mysteriöser Moment mit Michael Schumacher
Michael Schumacher
Die DTM setzt auch 2021 auf Gaststarter. So wird Formel-1-Star Alex Albon bei ausgewählten Rennen im Auto sitzen. Auch bei Jenson Button besteht die Möglichkeit, dass er bei vereinzelten Rennen dabei sein wird, er hat sich bekanntlich mit seinem eigenen Team «Jenson Team Rocket RJN» eingeschrieben.
Viele Gaststarter haben besondere Geschichten geschrieben. 2018 zum Beispiel Alex Zanardi, als er in Misano in einem chaotischen Regenrennen sensationell Fünfter wurde.
Auch Michael Schumacher hat eine besondere Episode mitgeschrieben: Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister spielte als Gaststarter im Titelrennen 1990 eine Hauptrolle.
BMW-Pilot Johnny Cecotto ging als Spitzenreiter in die letzten beiden Rennen in Hockenheim. Den großen Traum vom Titel zerstörte ihm ausgerechnet Schumacher: Im ersten Lauf dauert es bis zur ersten Kurve, ehe Schumacher den Venezolaner abräumte: Neustart.
Mit einem Ersatzauto war Cecotto chancenlos. Beide Rennen gewann schließlich Hans-Joachim Stuck, der im Premierenjahr von Audi auch gleich den Titel holte. «Dieses schmutzige Spiel hat mit Sport nichts zu tun», schimpfte Cecotto anschließend.
Schnitzer-Legende Charly Lamm war damals auch dabei. Der Anfang 2019 verstorbene Lamm erinnerte sich mal bei DTM.com an den Schumacher-Auftritt: «Damals war es noch die lange Strecke, mit den langen Geraden im Wald. Der Gegner Audi war auf dem Kurs mit seinem 3,6-Liter-Allrad im Vorteil. Johnny war auf P9 nach dem Qualifying. Es war aber noch alles drin.»
Die Aktion Schumachers konnte Lamm nie nachvollziehen. Lamm: «Es ging in die erste Kurve und der Michael machte von Platz 15 aus etwas, was ein ungelöstes Rätsel bleiben wird. Er fährt die Kurve nicht im Scheitelpunkt, sondern er kürzt über die Wiese ab. Dadurch überholt er ein paar Autos, er verliert aber das Auto bei der Rückkehr auf die Strecke und er trifft Johnny. Das Auto war kaputt. Wir mussten im zweiten Lauf von hinten starten.»
Zwölf Punkte fehlten am Ende, wobei es laut Lamm aber ohnehin schwierig geworden wäre. Trotzdem war es für ihn immer «ein Mysterium, was damals passiert ist. Das war ein trauriges Finale. Und es war mein bitterster DTM-Moment.»