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Kalender der Hard-Enduro-WM 2024: Attraktiv wie nie

Von Carsten Steffen
Titelverteidiger Manuel Lettenbichler

Titelverteidiger Manuel Lettenbichler

Die Hard-Enduro-WM 2024 wird am 10. Mai mit dem Valleys Hard Enduro in Wales starten. Durch zwei neue Rennen wurde die Attraktivität der Serie auf mehreren Ebenen erhöht.

Erstmals in der Geschichte der noch jungen Hard-Enduro-Weltmeisterschaft findet eines der sieben Rennen in Großbritannien statt. Mit dem Valleys Hard Enduro wird die Saison 2024 einen vergleichsweise sanften Anfang machen. Das Valleys ist eines der beiden Rennen, die bislang bisher nicht im WM-Kalender vertreten waren.

Für den Sport ist es sicherlich gleichsam förderlich wie folgerichtig, dass wieder ein Rennen im Vereinigten Königsreich ausgetragen wird, denn sowohl unter den Top-Fahrer als auch den Amateuren sind seit langen Jahren viele und herausragende Piloten von der Insel im Hard Enduro unterwegs. Super Enduro Serien-Weltmeister Billy Bolt (Husqvarna), Jonny Walker (Beta), Legende Graham Jarvis (Husqvarna), der aktuelle Junioren Weltmeister Mitch Brightmore, um nur ein paar zu nennen.

Das Valleys wird in dem Areal einer ehemaligen Kohlenmine ausgetragen. Brutal lange und schwere Auffahrten wie in Rumänien oder am Erzberg werden dort zwar nicht auf die Fahrer warten, dafür aber technisch anspruchsvolle Sektionen, die bei typisch englischem Wetter an den Nerven und Kräften zehren werden.

Knapp drei Wochen später steht das Erzbergrodeo vom 30. Mai bis 2. Juni auf dem Programm – nach wie vor das im Hard Enduro wohl prestigeträchtigste Rennen, das jeder Top-Pilot gewinnen möchte. Danach folgen mit dem Xross in Serbien (19. - 22. Juni) und den Romaniacs (23. - 27. Juli) die zwei Rallye-Formate der Saison, bevor es zum Tennessee KnockOut in die USA geht.

Vom 10. - 12. Oktober wird sich die Hard-Enduro-Karawane erstmals zum Sea To Sky in die Türkei begeben. Das unter den Fahrern äußerst beliebte Rennen an der Türkischen Riviera ist nach dem Valleys das zweite neue Rennen in der Weltmeisterschaft. Über dieses Rennen, das in diesem Jahr zum 15. Mal ausgetragen wird, sagte Graham Jarvis bereits in den ersten Jahren, dass es vielleicht nicht das schwierigste, aber das ‹most enjoyable hard enduro› Rennen sei – eine Veranstaltung zum Genießen.

Zu absolvieren sind drei Renntage: Man beginnt mit dem Beach-Race, einem Prolog aus künstlichen Hindernissen am Strand von Kemer. Beim Forest-Race einen Tag später führt ein noch vergleichsweise schneller Track durch den Wald und testet die Fahrer hier und dort auf ihre technischen Fähigkeiten. Das Main-Event, das Mountain-Race, führt vom Strand in den Wald und immer höher bis zum 2.366 Meter hohen Gipfel des Tahtali Berges, der in der Antike auch Olympus genannt wurde. Ganz nach dem Motto: Je höher es wird, desto schwerer die Strecke.

Das Saisonfinale wird – wie auch schon 2022 – beim Hixpania in Aguilar de Campoo (Spanien) ausgetragen. Dort sicherte sich der aus dem bayerischen Kiefersfelden stammende Manuel Lettenbichler (KTM) vor 2 Jahren seinen ersten Weltmeisterschaftstitel, den er vergangenes Jahr überaus erfolgreich verteidigen konnte. Der Ausnahmekönner des KTM Factory Racing Teams schrieb mit sechs Siegen in sechs Rennen in der vergangenen Saison Geschichte. Der KTM-Werkspilot wird auch in dieser Saison alles daran setzen, seinen Titel zu verteidigen und zweifelsohne der Mann sein, den es zu schlagen gilt.

Einer der Aspiranten, die maximal motiviert sein werden, Lettenbichler vom Thron zu stoßen, ist der Spanier Mario Roman (Sherco). Ein Sturz beim Erzbergrodeo hatte ihn in Österreich aus dem Rennen und für den weiteren Verlauf der letztjährigen Saison in der Meisterschaft zurückgeworfen. Der Dominator des SuperEnduro, Billy Bolt, laboriert noch an einer Knieverletzung und wird beim Saisonstart nicht dabei sein. Nach dem Wechsel zu Sherco und der sehr guten Entwicklung in den vergangenen Jahren wird mit dem Bulgaren Teo Kabakchiev zu rechnen sein, der insbesondere bei den Rallye-Formaten seine Stärken zeigen sollte.

In der Junioren-WM werden 5 dieser 7 Rennen gewertet. Das deutsche Nachwuchstalent Felix Bähker (KTM), der in der vergangenen Saison nach verletzungsbedingtem Ausfall im letzten Rennen – dem GetzenRodeo in Deutschland – immerhin noch auf dem 6. Platz in der Gesamtwertung landete, wird in der aktuellen Saison auf einer KTM im Alfredo Gomez Racing Team unterwegs sein. Ein großer Schritt für den 19 Jahre jungen Fahrer, der im letzten Jahr noch privat unterwegs war und sich beim Routinier Alfredo Gomez entscheidende Fortschritte erhofft.

Als einen weiteren Anreiz für junge Fahrer, sich in der Junioren-WM zu beweisen, wurde vor Kurzem angekündigt, dass den Fahrern 50 Prozent Nachlass auf die Einschreibegebühr bei den Romaniacs gewährt wird und ihnen während aller Renntage kostenlose physiotherapeutische Betreuung zur Verfügung stehen wird.

Nach den Schwierigkeiten und Herausforderungen einer noch jungen Rennserie verlief die Saison 2023 ohne größere Probleme. Ein Grund für die Veranstalter der Serie um Winni Kerschhaggl, keine wesentlichen Veränderungen vorzunehmen und das Bewährte zu stabilisieren. Mit dem Rennen in Wales bedient man die große Anzahl von sowohl aktiven Fahrern als auch der Fans von der Insel. Beim Sea to Sky bewegt man sich auf erprobtem und unter den Fahrer sehr beliebten Terrain. Somit wurde die Attraktivität der Serie auf mehreren Ebenen erhöht.

Kalender Hard-Enduro-WM 2024:

10.–12. Mai – Valleys Hard Enduro (Wales)
30. Mai – 2. Juni – Erzbergrodeo (Österreich)
19.–22. Juni – Xross Hard Enduro Rally (Serbien)
23.–27. Juli – Red Bull Romaniacs (Rumänien)
22.–25. August – Red Bull Tennessee KnockOut (USA)
10.–12. Oktober – Sea to Sky (Türkei)
25.–27. Oktober – 24MX Hixpania Hard Enduro (Spanien)

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