Neel Jani: «Das Rennen in Spa wird eine Lernkurve»

Von Oliver Müller
Mit Neel Jani hat das Rebellion Team einen der besten LMP1-Piloten für das LMP1-Programm in der FIA WEC verpflichtet. Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com blickt der Schweizer auf seine Einsätze im neuen R13.

Bei Neel Jani stehen die Räder nie still. Nachdem Porsche 2017 das LMP1-Programm in der FIA WEC beendete, absolvierte der schnelle Schweizer in Hongkong ein Rennwochenende in der Formel E. Außerdem hat Jani gerade erst mit dem 919 Hybrid Evo die Pole-Position-Zeit der Formel 1 (Lewis Hamilton) auf der Strecke im belgischen Spa-Francorchamps geknackt. Sein Haupt-Rennprogramm findet in diesem Jahr aber wieder in der Sportwagen-WM statt. Dort pilotiert er gemeinsam mit André Lotterer und Bruno Senna einen der beiden brandneuen Rebellion R13. «Als klar war, dass Porsche in der LMP1-Klasse aufhören würde, wollte mich Rebellion sofort zurück haben», erklärt der 34-Jährige im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Und auch ich wollte in der LMP1-Klasse nur für Rebellion fahren. Ich kann auch nicht so einfach zu einem anderen Privatteam gehen. Denn das ist wie Familie zwischen uns.»

Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte der neue Rebellion R13 vergangene Woche beim Prologue der FIA WEC in Le Castellet. Davor absolvierte der LMP1, der im Hause Oreca entwickelt wurde, nur einen kurzen geheimen Probelauf über sechs Runden. Und obwohl Rebellion den Einsatz bei den Testtagen in Südfrankreich lediglich als besseren Shakedown angesehen hatte, zeigte das neue Fahrzeug schon enormes Potential. Mit einer der schnellsten Rundenzeit von 1:37,044 Minuten konnte Rang vier in der neun Wagen starken LMP1-Kategorie eingefahren werden. «Vor dem Rennen in Spa-Francorchamps testen wir nochmals für zwei Tage in Magny-Cours. Dabei werden auch beide Wagen zum Einsatz kommen», enthüllt Jani.

Im Vergleich zu den anderen privaten LMP1 (von BR/Dallara, Ginetta und ENSO CLM) sieht sich Jani im Verlauf der Saison gut gerüstet. «Das Ziel muss wirklich sein, 'The Best of the Rest' zu werden. Ich denke, Spa wird sicherlich noch eine Lernkurve. Aber spätestens in Le Mans wollen wir dann schon ordentlich mitmischen», schaut er voraus. Und auch den Blick in Richtung des Klassenprimus scheut der Schweizer nicht. «Wie wir im Vergleich zu Toyota stehen, ist schwer zu sagen. Vielleicht werden wir nicht die Schnellsten sein. Aber an unserem Auto sind nur gute und bekannte Teile verbaut. Alles ist so geplant, dass wir auf hohem Tempo durchfahren können. Und dann da sind, wenn ganz vorne etwas passiert.»

Gerade Toyota musste in den letzten Jahren schmerzlich feststellen, dass das schnellste Auto des Startfeldes noch lange kein Garant für Siege ist. «Eines ist klar», stellt Jani fest, «Toyota steht unter Druck. Egal was sie machen, sie müssen immer. Wir dagegen können. Wir müssen es einfach schaffen, Druck aufzubauen und diesen hoch zu halten. Das hat Toyota schon in der Vergangenheit aus dem Konzept gebracht. Letztes Jahr haben sie den Konstrukteurs-Titel verloren, weil wir sie mit Porsche unter Druck gehalten haben. Dass sie beide Titel verloren haben, war eigentlich selbst verschuldet.»

Was mit dem neuen Rebellion R13 möglich ist, muss sich auf der Strecke noch beweisen. «Aber Oreca hat eines bewiesen: ihre Simulationen sind relativ gut. Letztes Jahr hatten sie 3:25 oder 3:26 für Le Mans vorausgesagt. Und genau das sind sie auch gefahren», meint Jani.

Die Aussage bezüglich der guten Simulationsarbeit bringt natürlich nochmals den Blick auf die Oreca-Prognose für Le Mans 2018. «So um die 3:20 – oder vielleicht sogar leicht drunter», zwinkert Jani.


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