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GP USA in Austin (Texas): Was würde aus Budget-Ärger?

Von Mathias Brunner
Gute Stimmung in Austin

Gute Stimmung in Austin

​SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Vor einem Jahr tauchten Fragen zur Finanzierung des USA-GP in Austin (Texas) auf. Sind alle Hürden aus dem Weg geräumt?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Lina-Maria Peter aus Kiel wissen: «Vor gut einem Jahr war doch davon die Rede, dass die Finanzierung des US-amerikanischen Grand Prix in Austin nicht gesichert sei. Was ist aus diesem Thema geworden?»

Tatsächlich führte der Automobil-Weltverband FIA den Grossen Preis der USA in Austin, Texas 2016 lange Zeit mit einem Sternchen – das Rennen galt als ungesichert.

Zum Hintergrund äusserte sich Bobby Epstein, Vorstandschef des «Circuit of the Americas» in Austin, ohne Blatt vor dem Mund: «Um es in aller Deutlichkeit zu sagen: Wir wurden beschissen.» Epstein äusserte sich so wütend nach einer Entscheidung der Wirtschaftsexperten im Büro des texanischen Gouverneurs Greg Abbott, der seit 2015 im Amt ist. Die Wirtschaftsexperten hatten beschlossen: Die jährliche Förderung des Formel-1-Rennens auf dem «Circuit of the Americas» (COTA) gehöre gekürzt, von 25 Millionen Dollar auf 19,5 Millionen, also um mehr als 20 Prozent.

Epstein schäumte: «Es ist, also ob du im Restaurant ein Essen geniesst, und dann sagt man dir, dass sich der Preis geändert habe.»

Eine der Folgen: Die US-Amerikaner gerieten mit der Antrittsgebühr für den damaligen Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone in Rückstand.

Das ganze Abkommen zwischen COTA und Ecclestone basierte finanziell auf diesen 25 Millionen pro Jahr. Ausgemacht wurden insgesamt 250 Millionen Dollar Zuschuss über den Zeitraum von zehn Jahren. Dies dank einer Spezialkasse für besondere Veranstaltungen, dem so genannten «Major Events Trust Fund».

Aus dieser Kasse werden in der Regel grosse Sportveranstaltungen wie etwa ein American-Football-Spiel um den Super Bowl unterstützt. Die Kasse wird durch Steuereinnahmen aus Einzelhandel, Hotelübernachtungen, Mietwagengeschäft und Alkoholverkauf gespiesen. Abgenickt wurde diese Summe vom damaligen Gouverneur Rick Perry (von Dezember 2000 bis Januar 2015 auf diesem Posten) und seiner Rechnungsprüferin Susan Combs.

Das Formel-1-Rennen ist die einzige Veranstaltung, die über eine längere Laufdauer gefördert wird, die Entscheidung damals erzeugte im Kapitol von Austin lange und hitzige Diskussionen.

Einige Politiker argumentieren bis heute, Perry und Combs hätten mit der finanziellen Unterstützung ihre Kompetenzen überschritten.

Es wurde sogar eine Klage gegen die 250-Millionen-Abmachung eingereicht, die später aber fallengelassen wurde. Seither ist die Kritik am Rennen leiser geworden. Erstens, weil sich der Grand Prix als Zuschauermagnet etabliert hat, mit stabilen Zuschauerzahlen. Und zweitens, weil die Formel-1-Grossaktionäre von Liberty Media klargemacht haben: Der USA-GP in Austin ist fester Bestandteil des WM-Programms, die Zahl der Läufe in den Vereinigten Staaten von Amerika soll mittelfristig ausgebaut werden.

Nicht nur Texaner fragten sich damals: Wieso wurde die Hilfe gekürzt? Die Experten von Greg Abbott gaben an, sie hätten eine andere Berechnungsgrundlage genützt als damals Susan Combs und ihre Mitarbeiter, um die wirtschaftliche Rentabilität des Autorennens abzuschätzen. Bobby Epstein war nicht einverstanden: «Für uns war das ein Vertrauensbruch. Der Staat Texas hat uns klare Versprechungen gegeben. Wir haben einen Deal, und wir haben unseren Teil der Abmachung erfüllt.»

Nur basierend auf der Abmachung mit Perry und Combs wurde die 300-Millionen-Dollar-Anlage COTA überhaupt gebaut – die erste Rennanlage in den USA, die eigens für die Formel 1 errichtet wurde.

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