Lewis Hamilton (Mercedes/2.): «Eine Katastrophe»
Lewis Hamilton
«Das habe ich mit diesem Team so noch nie erlebt», sagt Lewis Hamilton über die Emotions-Achterbahn in Baku, einer Schussfahrt, die mit dem zweiten Startplatz geendet hat. «Der grösste Teil des Trainings war eine Katastrophe. Aber wir haben es geschafft, uns aus den ganzen Schwierigkeiten freizuarbeiten und ein gutes Auto zu haben, als es am Schluss um alles ging. Das sagt alles darüber, wie stark das Mercedes-Team ist. Ich kann gar nicht genug betonen, wie stolz ich auf die ganze Mannschaft bin, zuhause in den Rennwagenwerken und hier an der Strecke.»
«Wir hatten es in den freien Trainings nicht geschafft, alles aus dem Wagen zu holen. Nach all diesen Schwierigkeiten ist der zweite Rang ein überwältigendes Ergebnis.»
Am Ende fehlten zur 101. Pole-Position des Engländers etwas mehr als zwei Zehntelsekunden auf Charles Leclercs Ferrari. Wäre die dritte Pole 2021 nach Imola und Barcelona und die zweite in Baku nach 2017 machbar gewesen?
Lewis findet: «Schwer zu sagen. Ich weiss nur, dass wir mehr hätten erreichen können. Aber angesichts unserer wirklich monumentalen Schwierigkeiten nehmen wir diesen zweiten Startplatz gerne an.»
Was hat die Wende gebracht? Lewis weiter: «Wir haben von Freitag auf Samstag sehr viel umgekrempelt an der Abstimmung und im Verlauf des letzten freien Trainings nochmals. Zum Schluss des dritten freien Trainings haben wir es erstmals geschafft, die Reifen ins ideale Betriebsfenster zu bringen, und das hat den ganzen Unterschied ausgemacht. Alles bei diesen modernen Autos dreht sich darum, den Wagen in Harmonie mit den Reifen arbeiten zu lassen. Wenn du das schaffst, dann ist alles fabelhaft. Wenn du das nicht schaffst, dann steckst du echt in der Tinte.»
«Was mich bei meiner Mannschaft immer wieder aufs Neue verblüfft: Wenn wir auf Schwierigkeiten stossen, dann kommt alles gnadenlos auf den Tisch. Da werden ‘unmöglich’ oder ‘geht nicht’ als Antworten nicht akzeptiert. Bei Problemen rücken wir noch enger zusammen, krempeln die Ärmel hoch und machen uns auf die Suche nach Lösungen. Wenn du dann merkst, wie du dich aus den Schwierigkeiten herausarbeitest, dann ist das ein grandioses Gefühl.»
«Selten hat es auf einer Rennstrecke so lange gedauert, das Potenzial aus dem Wagen zu kitzeln, wie an diesem Wochenende. Aber wir haben es geschafft.»
Und was bedeutet dies alles fürs Rennen? Lewis Hamilton: «Im Renntrimm ist der Wagen konkurrenzfähiger als auf eine schnelle Runde. Ich hoffe, das bewahrheitet sich am Sonntag.»
Abschlusstraining Baku
01. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:41,218
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:41,450
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:41,563
04. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:41,565
05. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:41,576
06. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:41,747 *
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:41,917
08. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:42,211
09. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:42,327
10. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:42,659
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:42,224
12. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:42,273
13. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:42,558
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:42,587
15. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:42,758
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:43,128
17. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:44,158
18. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:44,238
19. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, ohne Zeit (Unfall)
20. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, ohne Zeit (Unfall)
* Nach der Qualifikation wegen eines Vergehens unter roter Flagge bestraft: Drei Ränge zurück. Norris wird am Sonntag von Startplatz 9 losfahren