Vettel und Red Bull Racing auf Kurs
Sebastian Vettel ist eine Klasse für sich
Bestzeit mit Mark Webber am Dienstag, Bestzeit mit Sebastian Vettel am Mittwoch – Weltmeister Red Bull Racing bleibt das Mass der Dinge. So schnell wie Weltmeister Vettel mit seinen 1:21,865 min fuhr 2011 in Barcelona noch keiner. Der neue Frontflügel hat mitgeholfen.
Der gute Tag für Red Bull wurde durch die zweitschnellste Zeit von Toro-Rosso-Fahrer Sébastian Buemi abgerundet. Der Westschweizer absolvierte auch zahlreiche Boxenstopps – es war der letzte Einsatz von Buemi vor dem Saisonstart in Australien.
Was bei der Rennsimulation von Vettel auffällt: am Red Bull Racing variieren die Rundenzeiten zwischen jenen mit frischen Pneus und jenen mit abgefahrenen Reifen weniger stark als bei den Gegnern. Ist das der Schlüssel zum Triumph in Australien?
Vitaly Petrov betoniert mit der drittschnellsten Tageszeit den guten Eindruck, den Renault seit Wochen hinterlässt. Morgen wird Vitaly noch einen halben Tag fahren, dann übernimmt wieder Nick Heidfeld.
Felipe Massa arbeitet an der Standfestigkeit der neuen Ferrari-Teile. «Auf Zeitenjagd», so spotten spanische Zaungäste, «wird man dann erst unseren Alonso schicken.» Angesichts des Brasilianers im Auto tauchten erheblich weniger Besucher am «Circuit de Catalunya» auf als erwartet, 10 Euro Eintritt hin oder her.
Ferrari zeigt neues Geflügel vorne und hinten, geänderte Seitenkästen (wegen der frischen Auspuff-Führung à la Red Bull Racing), einen anderen Boden, einen anderen Diffusor, geänderte Bedienungs-Elemente am Lenkrad.
Die Verbesserungen am Mercedes-Silberpfeil kommen schrittweise: Nico Rosberg rückte mit der neuen Auspuff-Führung aus (Austritt dort, wo der Seitenkasten zum Heck hin tailliert wird), die nächsten Teile folgen morgen (neue Flügel vorne und hinten), die letzten Verbesserungen jedoch sind erst für Samstag geplant (wenn es gemäss Wetter-Vorhersagen in Barcelona regnen soll). Das Mittwoch-Paket von Mercedes reichte nicht, um mehr zu spielen als eine Statistenrolle.
Ruhe Arbeit bei Kamui Kobayashi und Sauber: es geht darum, den manierlichen Umgang mit den Pirelli-Reifen zu vertiefen.
Sorgenkinder des Tages: Pastor Maldonado im Williams (Elektrikschaden an der Energie-Rückgewinnung, Einbau eines frischen Systems) und Lewis Hamilton im McLaren (Hydraulikschaden, Auspuffdefekt). Auch Paul di Restas Force-India-Renner blieb einmal stehen (Problem mit der Benzinpumpe). Dennoch konnte der Schotte die geplante Rennsimulation abspulen. Nur Hamilton, d’Ambrosio und Maldonado haben das heute nicht geschafft.
Rote Flaggen wurden überdies geschwenkt wegen Virgin-Racing-Pilot d’Ambrosio (Elektrikschaden), Toro-Rosso-Fahrer Buemi (Problem mit dem Gaszug) und Petrov (Ausrutscher in Kurve 6 zwei Minuten vor Feierabend).
Jarno Trulli beschränkte sich bei Lotus mit Langlauf-Versuchen, um der Abbau-Rate der Pirelli auf die Schliche zu kommen, dazu absolvierte er zahlreiche Boxenstopps. «Wir müssen da regelmässig unter vier Sekunden liegen, wenn wir konkurrenzfähig sein wollen», sagt Technikchef Mike Gascoyne.