MotoGP: Marc Marquez hatte Motocross-Unfall

Charles Leclerc (Ferrari): «Das wäre jammerschade»

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc

Charles Leclerc

Drei Rennen, drei Podest-Ränge für Charles Leclerc, zwei Siege und ein zweiter Platz. Der überlegene WM-Leader sagt vor dem Heim-GP von Ferrari in Imola, welche Entscheidung für ihn komplett falsch wäre.

Es könnte nicht besser laufen für Charles Leclerc: Der Monegasse liegt in der WM-Zwischenwertung 34 Punkte vor dem derzeit zweitplatzierten George Russell (Mercedes). Nur einmal hatte ein Fahrer nach drei Rennen einen grösseren Vorsprung – Nico Rosberg 2016. Der Deutsche führte damals nach den WM-Läufen von Australien, Bahrain und China 36 Punkte vor seinem Mercedes-Stallgefährten Lewis Hamilton. Rosberg wurde im gleichen Jahr Weltmeister.

Der vierfache GP-Sieger will beim Heimrennen von Ferrari nachlegen. Letztmals hat auf der Traditionsstrecke in der Emilia-Romagna 2006 ein Ferrari-Fahrer gewonnen, das war Michael Schumacher beim Grossen Preis von San Marino.

WM-Leader Leclerc sagt zum kommenden Wochenende im Fahrerlager des Autodromo Enzo e Dino Ferrari: «Ist das nicht aufregend? Wir kommen als WM-Leader zum Heimrennen von Ferrari! Ich meine, besser geht es nicht. Wir haben ein schnelles Auto, auf jeder Art Rennstrecke, wie es aussieht.»

«Jetzt wird es wichtig für uns sein, nichts zu verkopfen und auch nicht zu viel zu wollen. Wir müssen einfach so weitermachen wie bisher, also uns ganz auf unsere Arbeit konzentieren. Das gilt auch für den Entwicklungswettlauf mit Red Bull Racing und Mercedes – es bringt nichts, zu sehr auf die Konkurrenz zu achten, du musst dich auf die eigenen Aufgaben fokussieren.»

Spielt es eine Rolle, wie gross der WM-Vorsprung von Leclerc ist? «Daran denke ich derzeit nicht. Wenn wir zur Hälfte der Saison noch immer um so viele Punkte vorne liegen, dann sehe ich das vielleicht anders. Aber in einem so frühen Stadium der Saison nicht.»

Zwei weitere Jahre an der Seite von Carlos Sainz. Wie sieht Leclerc die Vertragsverlängerung des Spaniers? Charles verzieht bei dieser Frage von SPEEDWEEK.com das Gesicht und stöhnt Oscar-reif: «Ich dachte, oh Gott, nur das nicht! Nein, ernsthaft – Carlos ist nicht nur ein bärenstarker Racer, er ist auch ein fabelhafter Kerl. Es ist kein Geheimnis, dass wir sehr gut miteinander auskommen. Ein Bonus: Wir spüren auch ungefähr die gleichen Rückmeldungen vom Auto, was die Arbeit mit den Ingenieuren erheblich vereinfacht.»

Wie wichtig ist Stabilität für ein Team? «Sehr wichtig. Das zeigt sich auch in meiner Entscheidung, mich damals so lange für Ferrari zu verpflichten. Es ist gut für die Psycho-Hygiene und fürs Selbstvertrauen, wenn du weisst, wo du hingehörst. Und ich halte Carlos und mich für ein wirklich starkes Fahrerduo.»

Formel-1-CEO Stefano Domenicali hat gesagt: Kein WM-Lauf ist sicher, wenn es zum die künftige Zusammenstellung des Grand-Prix-Programms geht. Auch keines der klassischen Rennen wie Monte Carlo oder Spa-Francorchamps. Charles Leclerc sagt: «Es wäre jammerschade, keinen WM-Lauf von Monaco mehr zu haben, und es wäre falsch. Monaco ist die letzte grosse Herausforderung für einen Rennfahrer, es ist extrem wichtig, dieses Rennen im Programm zu behalten, auch vor dem Hintergrund der immensen Historie – und weil ich im eigenen Bett schlafen kann! Rennen zu fahren auf den Strassen, wo ich als Junge zur Schule gegangen bin, fühlt sich immer noch unwirklich an.»

Zum Speed von Ferrari meint Leclerc: «Wir haben uns ein wenig selber überrascht. Wir waren auf einigen Pisten schneller als wir erwartet hatten. Für Imola glaube ich, dass wir ein gutes Auto haben. Ich hoffe, ich werde nicht überrascht. Und wir werden wohl eine nasse Bahn haben, das erste Mal 2022. Unter solchen Bedingungen haben wir uns in den letzten zwei Jahren schwergetan, also mal sehen, wie das laufen wird. Wir werden uns am Freitag so schnell als möglich den Verhältnissen anpassen würden.»

«Was auffällt – wie schnell die Autos von Red Bull Racing auf den Geraden sind. Definitiv schneller als wir. Das hat sich in Saudi-Arabien stark bemerkbar gemacht, etwas weniger in Australien. Aber das ist etwas, das wir gegenwärtig am Prüfen sind, im Hinblick auf die GP-Wochenenden auf Highspeed-Strecken.»

Was Leclerc freut: «Ich mag Sprints, vor allem, dass wir schon am Freitag eine Qualifikation fahren. Das ist interessanter als zwei freie Trainings. Und ich finde es gut, dass im Sprint mehr WM-Punkte zu haben sind als im vergangenen Jahr.»

GP Australien

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:27:46,548 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +20,524 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +25,593
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +28,543
05. Lando Norris (GB), McLaren, +53,303
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +53,737
07. Esteban Ocon (F), Alpine, +61,683
08. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +68,439
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +76,221
10. Alex Albon (T), Williams, +79,382
11. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +81,695
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +88,598
13. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
17. Fernando Alonso (E), Alpine, +1 Runde
Out
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Motor
Sebastian Vettel (D), Aston Martin, Unfall
Carlos Sainz (E), Ferrari, Dreher

WM-Stand Fahrer

01. Leclerc 71 Punkte
02. Russell 37
03. Sainz 33
04. Pérez 30
05. Hamilton 28
06. Verstappen 25
07. Ocon 20
08. Norris 16
09. Magnussen 12
10. Bottas 12
11. Ricciardo 8
12. Gasly 6
13. Tsunoda 4
14. Alonso 2
15. Zhou 1
16. Albon 1
17. Schumacher 0
18. Stroll 0
19. Hülkenberg 0
20. Latifi 0
21. Vettel 0

WM-Stand Konstrukteure

01. Ferrari 104 Punkte
02. Mercedes 65
03. Red Bull Racing 55
04. McLaren 24
05. Alpine 22
06. Alfa Romeo 13
07. Haas 12
08. AlphaTauri 10
09. Williams 1
10. Aston Martin 0

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