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Pierre Gasly 3.: «Ich sah Wolken und dachte – klasse»

Von Mathias Brunner
Pierre Gasly (rechts) auf dem Siegerpodest

Pierre Gasly (rechts) auf dem Siegerpodest

​Platz 3 für Pierre Gasly (27) im ereignisreichen Formel-1-Rennen von Zandvoort, der Alpine-Fahrer zeigt in den Niederlanden ein bärenstarkes Rennen. «Ich habe gestaunt, wie gut das läuft.»

Der Grosse Preis der Niederlande endet mit Platz 3 für den Alpine-Piloten Pierre Gasly, der Franzose darf mit seiner Vorstellung überaus zufrieden sein.

Der 27-jährige GP-Sieger hat seine vierte Podestplatzierung in einem Formel-1-WM-Lauf erobert – nach Rang 2 in Brasilien 2019, dem Sensationssieg mit AlphaTauri in Monza 2020 sowie nach Rang 3 in Baku 2021.

Es ist der erste Platz auf dem Siegerpodest mit dem Alpine-Rennstall und für die Franzosen die vierte Podestplatzierung, seit aus Renault in der Formel 1 Alpine geworden ist (nach dem Sieg von Esteban Ocon in Ungarn 2021, Rang 3 von Fernando Alonso in Katar sowie Platz 3 von Ocon in Monaco 2023).

Pierre Gasly ist hin und weg: «Ich hatte mir zum Ziel gesetzt, mich in der zweiten Saisonhälfte zu steigern. Aber ganz ehrlich – ich hätte nicht damit rechnet, dass daraus in Zandvoort gleich eine Podestplatzierung werden würde.»

Die Ironie am Ganzen: Gasly erhielt im Rennen eine Fünfsekundenstrafe wegen zu viel Tempos in der Boxengasse (die er vor seinem Reifenwechsel absass), am Ende aber profitierte er selber von einer Fünfsekundenstrafe, von jener für Pérez, der zwar vor Gasly ins Ziel kam, dann aber zurückgestuft wurde.

Gasly weiter: «Ich würde sagen, es steht 1:1. Ich wurde ständig darüber auf dem Laufenden gehalten, welchen Abstand ich einhalten muss, damit ich nach der Strafe für Pérez vorrücke.»

«Heute mussten wir mit fast allen Verhältnissen umgehen, die man sich in einem Rennwagen vorstellen kann. Trockene Bahn, feuchte Bahn, nasse Bahn, mit Slicks auf rutschiger Piste, dann Wechsel auf Intermediates, dann mit Regenreifen unterwegs. Es ging darum, sich ständig wechselnden Bedingungen möglichst gut anzupassen.»

«Heute war uns das Glück gewogen. Das empfinde ich ein wenig als ausgleichende Gerechtigkeit, denn zu Beginn des Jahres gab es einige Situationen, in welchen wir wirklich Pech hatten.»

«Wenn deine Rennen ein ums andere Mal nicht wie gewünscht verlaufen, dann spürst du, wie sich Frust aufbaut. Du musst dich zusammenreissen und dir sagen – geduldig bleiben, die Ergebnisse kommen. Ich bin so glücklich, dass ich meiner Mannschaft diesen dritten Platz schenken kann, das ist der ideale Start in den zweiten Saisonteil.»

«Ich bin heute von Startplatz 12 losgefahren, da denkst du vor dem Start normalerweise nicht unbedingt an einen Podestplatz. Aber dann sah ich, wie sich dunkle Wolken mehren, und ich dachte – klasse, hier kommt möglicherweise eine erstklassige Gelegenheit auf uns zu.»

«Ich konnte schon kurz nach dem Start einige Ränge gutmachen, und dann musste ich darüber staunen, wie scheinbar leicht es war, mich da vorne zu behaupten. Natürlich war es überhaupt nicht leicht. Aber unter diesen Bedingungen hatten wir wirklich guten Speed.»

«Ich konnte Sainz hinter mir halten, aber dann kam die Fünfsekundenstrafe, und ich war wieder hinter Carlos. Zum Glück waren wir schnell genug, um uns erneut auf Rang 4 zu bringen. Auch als Team haben wir heute alles richtig gemacht.»

«Zum Schluss wusste ich: Wenn ich mich in der Nähe von Pérez halten kann, dann ist mir Rang 3 sicher. Ich kann mir vorstellen, wie sehr er sich geärgert hat, denn ich hatte dieses Gefühl etwas vorher ja ebenfalls.»

«Es ist nie leicht, in der Nähe eines RBR-Renners zu bleiben, aber es fiel mir leicht, meine Reifen auf Temperatur zu halten und mich zu behaupten. Was für ein Tag!»

«Dieser Podestplatz ist ein Selbstvertrauen-Turbo für die kommenden Rennen. Ich konnte in Belgien bei vergleichbaren Verhältnissen im Sprint den dritten Platz einfahren und nun hier in Zandvoort den dritten Rang im Grand Prix. Es gibt klare Anhaltspunkte dafür, dass wir auf nasser Bahn derzeit konkurrenzfähiger sind als auf trockener. Aber generell spüre ich, dass wir Fortschritte machen, und daher dürfen wir guten Mutes zu den kommenden Rennen reisen.»

Niederlande-GP, Circuit Zandvoort

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 2:24:04,411 min
02. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +3,774 sec
03. Pierre Gasly (F), Alpine, +7,058
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +10,068
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +12,541
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +13,209
07. Lando Norris (GB), McLaren, +13,232
08. Alex Albon (T), Williams, +15,155
09. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +16,580
10. Esteban Ocon (F), Alpine, +18,346
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +20,087
12. Nico Hülkenberg (D), Haas, +20,840
13. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, +26,147
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, +26,410
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +27,388
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +29,893
17. George Russell (GB), Mercedes, +55,754
Out
Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, Crash
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Unterboden beschädigt
Logan Sargeant (USA), Williams, Crash

WM-Stand (nach 13 von 22 Rennen inkl. 3 von 6 Sprintrennen)

Fahrer
01. Verstappen 339 Punkte
02. Pérez 201
03. Alonso 168
04. Hamilton 156
05. Sainz 102
06. Leclerc 99
07. Russell 99
08. Norris 75
09. Stroll 47
10. Gasly 37
11. Ocon 36
12. Piastri 36
13. Albon 15
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 2
19. Sargeant 0
20. De Vries 0
21. Ricciardo 0
22. Lawson 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 540 Punkte
02. Mercedes 255
03. Aston Martin 215
04. Ferrari 201
05. McLaren 111
06. Alpine 73
07. Williams 15
08. Haas 11
09. Alfa Romeo 9
10. AlphaTauri 3

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