Formel 1: Nico Rosberg warnt Toto Wolff

Gerhard Berger: «Formel 1 ist zu künstlich geworden»

Von Petra Wiesmayer
Gerhard Berger hat an der modernen Formel 1 viel auszusetzen

Gerhard Berger hat an der modernen Formel 1 viel auszusetzen

Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger findet, dass die Formel 1 zu kompliziert geworden ist und wieder verständlicher gemacht werden müsse.

Es sei für den Durchschnittsfan viel zu schwer geworden, die Formel 1 mit ihren ganzen Regeln zu verstehen, findet Gerhard Berger und technische Spielereien wie der verstellbare Heckflügel DRS seien nur dazu da, die Show zu verbessern. Seiner Meinung nach sollte sich der Sport wieder mehr auf seine Wurzeln besinnen und den Fahrer mehr in den Vordergrund stellen.

«Ich mag solche Zusatzhilfen nicht, nur um die Show künstlich zu verbessern. Und: Ich glaube auch, dass der ehrliche Fan diese solche Eingriffe nicht mag. Der will echten Sport», sagte Berger der Bild am Sonntag. «Wenn DRS zum Beispiel Benzin sparen würde, dann fände ich es gut, weil es zur komplexen Technik gehören würde und die gleiche Auswirkung für alle hätte. Im Moment erleichtert und bevorteilt es ja nur den Überholenden. Das ist aus meiner Sicht falsch.»

Durch zu viele elektronische Hilfen würde das fahrerische Können in den Hintergrund rücken, meinte der Tiroler. «Wir mussten früher gegen lenken, mit Gas, mit bremsen und und und. Beispiel: In Monaco mussten wir nahezu 3000 Mal schalten. Du hast also 3000 Mal die Chance gehabt, dich zu verschalten, den Motor zu überdrehen, zu langsam, am falschen Punkt oder bei falscher Drehzahl zu schalten und schon hat der andere dich überholt», erklärte der 10-fache Grand-Prix-Sieger. «Abgesehen davon haben wir das alles mit einer Hand gemacht, mit der anderen haben wir gelenkt. Heute ist das elektronisch geregelt, daher die Fehlerquote stark geschrumpft.»

Man könne zwar das Rad der Zeit nicht zurückdrehen, aber zu viel künstliche Show sei nicht gut für die Formel 1. «Wenn es zum Beispiel nach Flavio Briatore gehen würde, dann würde das vordere Starter-Feld links herum, das hintere rechts herum fahren», sagte der 54-Jährige. «Um eine optimale Show zu garantieren, muss es eine gute Balance zwischen bestem Sport, beste, aber limitierte, Technik sein - und es muss für alle Teams bezahlbar sein. Dazu ist es notwendig, dass sich sehr bald jemand mit sehr viel Gehirnschmalz und Erfahrung die Zeit nehmen muss, die Formel 1 in eine neue Zukunft zu lenken.»

Nicht die Team-Chefs, Designer, Marken oder Reifen dürften im Mittelpunkt stehen, sondern der Sport und der Fahrer müsse der Star sein, betont Berger. «Ich würde mir wünschen, dass die Fahrer wieder näher an den Fan rücken. Sie dürfen nicht vergessen, dass sie ihre Millionen zwar vom Team kriegen, aber sie indirekt der Fan bezahlt. Viele Fahrer sind zu weit weg vom Fan und leben in einer Wolke aus Luxus, Flieger, Yachten, Parties, Häuser hier und da.»

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