MotoGP: KTM zur Personalie Marc Marquez

Singapur: Motoren am Ende ihrer Lebensdauer

Von Petra Wiesmayer
In Singapur ist alles etwas anders

In Singapur ist alles etwas anders

Rémi Taffin, der Leiter von Renault Sport F1 erklärt, welche besonderen Anforderungen an den Motor in Singapur bestehen.

Nach den beiden Hochgeschwindigkeitskursen in Spa-Francorchamps und Monza, steht mit dem Marina Bay Circuit in Singapur ein Kurs mit einer völlig anderen Charakteristik auf dem Kalender. Es gibt kaum lange, schnelle Geraden, dafür führen viele langsame Kurven durch die Stadt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei nur 170 km/h und nur 45% der 5,073 Kilometer langen Strecke werden mit Vollgas gefahren.

Insgesamt gibt es auf dem Marina Bay Circuit 23 Kurven, zehn davon werden im ersten oder zweiten Gang gefahren, sieben im dritten und nur eine im vierten. Geraden gibt es nur zwei, die im Vergleich zu Spa oder Monza jedoch auch nur relativ kurz sind: Die Start-Ziel-Gerade und der Weg zwischen den Kurven 5 und 7 über den Raffles Boulevard mit seinen Luxushotels und Boutiquen. Auf diesen 700 Metern kratzen die Autos an der 300-km/h-Marke und die Motoren haben im siebten Gang kurz Zeit, durchzuatmen.

«Singapur ist eine komplett andere Herausforderung als Spa und Monza. Es ist ein Straßenkurs, der sich in einer Reihe langsamer Kurven um einige der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt schlängelt», sagt Rémi Taffin, Renaults Einsatzleiter an der Strecke. Auch die neue Streckenführung in Kurve 10 würde die Dauer der Höchstgeschwindigkeit nicht entscheidend verlängern und Top Speed sei auch weiter kein Thema. «Stattdessen ist es wichtig, dass die Schaltvorgänge in den langsamen Kurven flüssig sind und der Motor aus den vielen Kurven heraus gut anspricht.»

Obwohl Singapur das längste Rennen der Saison ist, ist der Benzinverbrauch durch die wenigen Vollgaspassagen verhältnismäßig gering. «Um nicht mit zu viel Benzin im Tank ins Ziel zu kommen und daher an Tempo zu verlieren, oder mit zu viel, spielen die Fahrer ständig mit der Motoreinstellung und passen das Luft-Benzin-Gemisch an», erklärt der Franzose. Trotzdem sei es aber eine der Herausforderungen des Wochenendes, die richtige Benzinmenge herauszufinden, mit der Autos ins Rennen gehen. «Die Ingenieure müssen auch immer die Möglichkeit von Safety-Car-Einsätzen oder Wetteränderungen im Auge behalten.»

Bisher gab es in Singapur zwar noch kein Regenrennen, die hohe Luftfeuchtigkeit von mehr als 80% spiele jedoch auch eine Rolle bei der Konfiguration des Motors, sagt Taffin. «Je höher der Anteil von Wasser in der Luft ist, desto weniger Sauerstofft steht zur Verfügung und daher leidet die Leistung des Motors etwas.» Darüber hinaus seien auch die hohen Außentemperaturen ein Faktor, der berücksichtigt werden müsse, insbesondere, da das Rennen mit etwa zwei Stunden Dauer das längste im Kalender sei.

«In der Nacht ist es zwar etwas kühler als tagsüber, da die Strecke aber zwischen Häusern durch führt, halten die Gebäude die Durchschnittstemperatur immer noch sehr hoch. Daher beobachten wir die Kühlsysteme sehr genau, ganz besonders, da die Autos relativ langsam und nah hintereinander fahren, was die Temperaturen weiter nach oben treibt. Aus diesen Gründen setzen wir auch gerne Motoren am Ende ihrer Lebensdauer ein.»

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