Ferrari-Star Kimi Räikkönen: Iceman taut langsam auf
Kimi Räikkönen
Wir müssen zugeben: wir mussten es nachschlagen. Wann hatte Kimi Räikkönen seinem Ferrari-Stallgefährten Fernando Alonso letztmals eine Quali-Niederlage beigebracht? Genau, vor einem halben Jahr im Rahmen des Spanien-GP. Nach dem zweiten Quali-Segment sah es ganz nach einer Niederlage für Alonso aus, am Ende fehlten aber zwei Zehntelsekunden. Wieso taut der Iceman ausgerechnet in Brasilien auf?
Generell spürt der Finne mit weicheren Reifen die Vorderachse seines Wagens einfach besser als mit harten. Zudem geht es bei der Abstimmung nur um Nuancen, wenn alles passt, dann stimmen die Zeiten. Zudem kommt Räikkönen mit dem neuen Asphalt hier gut zurecht.
Kimi sagt: «Mein grundlegendes Problem mit diesem Wagen ist Untersteuern. Wir versuchen die ganze Zeit über neue Lösungen, manchmal funktioniert es, oftmals nicht. Das Ergebnis hier entspricht in Ungefähr den Erwartungen. Im mittleren Teil habe ich mir einen Fehler erlaubt, das hat nicht geholfen.»
«Die Autos sind seit Austin nicht verändert. Aber es besteht ein schmaler Grat zwischen einem Auto, das ich angenehm zu fahren finde, und einem Wagen, mit dem ich nicht zurande komme. Hier schmeckt mir das Handling des Wagens, daher auch die gute Zeit.»
Vielleicht liegt das gute Grundgefühl bei Kimi und Startplatz 7 auch an seinen Erinnerungen: Hier eroberte er 2007 als lachender Dritter beim Duell der McLaren-Piloten Fernando Alonso und Lewis Hamilton in seinem ersten Ferrari-Jahr gleich den WM-Titel.
Sonst aber wird es Kimi nicht erwarten können, bis die Saison 2014 endlich zu Ende ist: wenn es so weiter geht, wird er die schlechteste Schlussplatzierung eines Ferrari-Piloten seit Didier Pironi 1981 einfahren (der damals 13. wurde). Ivan Capelli erreichte 1992 in seiner katastrophalen Ferrari-Saison ebenfalls Rang 12. Kimi wäre überdies der zweite Fahrer der letzten vier Jahre, der ohne Podestbesuch bleibt (wie Felipe Massa 2011).