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McLaren MP4-X: Der Formel 1 Rennwagen der Zukunft?

Kolumne von Mathias Brunner
​Die Abteilung «McLaren Applied Technologies» hat als Fingerübung den atemraubenden McLaren MP4-X entworfen. John Allert von McLaren: «Das ist ein Blick in die Zukunft.»

«McLaren Applied Technologies» (MAT) arbeitet als Teil der McLaren-Gruppe in sehr unterschiedlichen Bereichen wie Transport oder Medizintechnik, Bereiche, welche auf den ersten Blick mit der Formel 1 nicht viel zu tun haben. Hin und wieder loten die Techniker aus Woking aber ein wenig aus, was möglich wäre.

John Allert von MAT sagt: «Wir wollten mit dem futuristischen McLaren MP4-X einen Blick in die Zukunft werfen. Dabei haben wir einen Teil der grundsätzlichen Zutaten der Formel 1, wie Geschwindigkeit, Aufregung, Leistungsfähigkeit, mit künftigen Trends zu verbinden versucht, wie geschlossene Cockpits oder Hybridtechnik.»

Die wichtigsten Elemente: Alternativer Antrieb, ein Chassis, das sich den aerodynamischen Anforderungen anpasst, ein Auto, das Fehlermeldungen abgibt und die Sponsoraufschrift ändert.

Der MP4-X ist mit kraftvollen Elektromotoren ausgerüstet, einen Verbrennungsmotor im klassischen Sinne gibt es nicht mehr. Anthony Law, Systemtechniker von MAT: «Ohne Motor kannst du das Chassis komplett neu entwerfen und aerodynamisch frische Wege beschreiten.»

Die Batterien sind in die Crash-Struktur des Wagens integriert, zusätzliche Energie kann das Auto via Induktionskupplungen übernehmen, die in die Strecke eingebaut sind. Elektrische Energie wird auch über Solarzellen aufgenommen, die den Wagen bedecken.

Der McLaren MP4-X ist mit einem geschlossenen Cockpit ausgerüstet. Jenson Button sagt: «Ich bin einer von vielen Rennfahrern gewesen, die gesagt haben – Formel 1 ist Sport mit offenen Einsitzern, und so sollte es auch bleiben. Aber wir haben nun genug Unfälle erlebt. Wir sind nicht mehr in den 70ern. Früher oder später werden solche Cockpits kommen.»

Das Cockpit ist auf maximale Sicht für den Piloten ausgelegt, dazu werden Kamerabilder in den Helm des Piloten eingespielt, wie das heute schon in Kampffliegern getan wird – diese Technik erlaubt eine Rundumsicht ohne Hindernisse, als würde der Fahrer quasi durch die Kanzelstreben seines Autos hindurchsehen. Vorgesehen sind auch Sensoren, die den Abstand zu Gegnern messen.

Schon heute sind die GP-Renner mit Reifensensoren ausgestattet, welche vor einem Druckabfall warnen. Im McLaren MP4-X sind Sensoren vorgesehen, welche den Verschleiss der Reifen messen. Möglich wird das durch die Tatsache, dass die Räder nicht mehr freistehen. So kann die ganze Oberfläche auf Verbrauch und Temperatur abgetastet werden.

Elektroden auf der ganzen Fahrzeugoberfläche messen, welche aerodynamische Einstellung für die verschiedenen Fahrsituationen die jeweils beste ist – wenig Abtrieb auf den Geraden, viel Abtrieb in den Kurven. Möglich wird das durch Materialien, welche die Form ändern können. Science-Fiction? Durchaus nicht: Einen Teil davon sehen wir schon heute mit verformbarem Prallschutz an Autos.

Der Wagen ist als Flügelauto ausgelegt, um maximale aerodynamische Effizienz zu erlangen. Ohne klassischen Motor und Benzintank lässt sich der Unterboden viel besser zum Aufbau von Abtrieb nutzen.

Klassische Kleber wird es nicht mehr geben. Sponsoraufschriften werden digital eingeblendet und auf die Konsumenten angepasst – so wie jemand vor seinem Computer beim Surfen auf ihn zugeschnittene Werbung eingeblendet erhält. Rob Bloom von McLaren Marketing: «Die Bedürfnisse von Menschen in Litauen und in Texas sind kaum die gleichen. Wir könnten die Werbung erheblich zielorientierter gestalten.»

Der Fahrer wäre im McLaren MP4-X konstant überwacht, dank eines Overalls mit Bio-Sensoren. Das System würde messen, wie müde ein Fahrer ist und entsprechend die Bedieungselemente im Wagen anpassen. Bei einem Unfall misst der Fahreranzug Bereiche, die verletzt worden sind, diese Daten werden an die Rennärzte geschickt.

Einen kurzen Film zum McLaren MP4-X sehen Sie hier:

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