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MotoE-Rückkehrer Lukas Tulovic: «Voll bei der Musik»

Von Nora Lantschner
Lukas Tulovic (Dynavolt Intact GP) schildert seine ersten Eindrücke von der Elektro-Ducati V21L, nachdem die MotoE-Piloten in Portimão von Mittwoch bis Freitag den ersten Test der Saison 2024 absolviert haben.

«Ich habe mich direkt sehr wohl gefühlt», berichtete Lukas Tulovic nach seinen ersten drei Testtagen auf der Ducati V21L, seit dem Vorjahr das Einheitsmotorrad für die MotoE-WM. «Das Basis-Set-up, das mein Team schon im vergangenen Jahr rausgearbeitet hat, hat von Anfang an sehr gut funktioniert. Dementsprechend bin ich am ersten Tag schon sehr gut auf Zeiten gekommen und habe mich kontinuierlich gesteigert. Wir hatten dann leider ein bisschen Pech mit dem Wetter, am zweiten und dritten Tag war es teilweise ziemlich windig, dazu kam ein bisschen Regen. Deswegen konnten wir unser Testprogramm nicht mehr so durchziehen wie an den ersten eineinhalb Tagen.»

In der kombinierten Zeitenliste landete der 23-jährige Eberbacher mit einer knappen halben Sekunde Rückstand auf seinen Teamkollegen Hector Garzo auf Platz 9. «Damit bin ich für den ersten Test absolut zufrieden. Wir sind voll bei der Musik und ich fühle mich auf dem Motorrad sehr wohl. Die letzte Feinarbeit, die letzten Zehntel sind natürlich das Schwierige. Da müssen wir beim Grand Prix daran arbeiten und vielleicht auch einmal ein schnelles Hinterrad suchen, um im Qualifying eine Zeitenattacke zu fahren. Bisher macht mir das aber keine Sorgen. Das Ziel sollte sein, für den Grand Prix in den ersten zwei Startreihen zu stehen und ums Podium zu kämpfen. Das ist nach jetzigem Stand absolut realistisch», unterstrich «Tulo» mit Blick auf den MotoE-Saisonauftakt beim Portugal-GP am 23. März. «Ich bin super-happy mit der Arbeit vom Team. Die Atmosphäre ist super, das Motorrad fühlt sich fantastisch an.»

Nach der glücklosen Rückkehr in die Moto2-WM im Vorjahr nimmt Lukas Tulovic in dieser Saison in der Elektro-Klasse einen neuen Anlauf, die inzwischen ebenfalls WM-Status hat. 2021 feierte der Deutsche in Spielberg schon einen MotoE-Sieg, damals allerdings noch auf der Energica Ego Corsa.

Wie sehr unterscheidet sich die aktuelle Ducati vom damals eingesetzten Einheits-Bike? «Im Vergleich zur ehemaligen MotoE, der Energica, die ich ja auch zwei Jahre gefahren bin, ist der Unterschied riesig. Ich glaube, die Rundenzeiten sind um die drei Sekunden schneller. Ich würde schätzen, dass das Motorrad ein kleines bisschen mehr Power und natürlich auch ein bisschen weniger Gewicht hat. Es fährt sich einfach sehr viel besser, es ist super agil. Man hat ein viel besseres Gefühl für das Vorderrad und kann wirklich spät tief in die Kurven reinbremsen. Auch mit der Elektronik arbeitet es wirklich super-sauber, da macht Ducati einen sehr guten Job. Man merkt einfach die Erfahrung aus der MotoGP. Einige Teile, die am Motorrad verbaut sind, sind eigentlich identisch mit dem MotoGP-Material. Es ist wirklich auf einem sehr hohen Level und macht Spaß. Von Ducati, Michelin und natürlich Intact GP sind wirklich sehr viele Leute da, die sich um das Projekt kümmern. Es ist wirklich sehr professionell.»

Wie nahe kommt die elektrische V21L einer echten Rennmaschine? «Es ist ja dieses Jahr meine Rennmaschine und es ist auch eine Rennmaschine», erwiderte Tulovic schmunzelnd. «Natürlich, im Vergleich zu einem Verbrenner oder einer Moto2 ist es logisch etwas anderes. Es ist ein viel direkteres Fahren am Gas, weil man nicht schalten muss. Was man mit der Hand macht, überträgt sich nahtlos 1:1 aufs Hinterrad. Wenn man es zu nutzen weiß, ist es mega, es ist wirklich sehr direkt.»

«Natürlich ist das Gewicht ein riesiger Punkt – eine Moto2 hat 145 kg, dieses Bike 227 kg. Das ist einfach ein riesen Faktor, der sich bis dato bei einem Elektro-Motorrad nicht vermeiden lässt, genauso wie beim Auto, die Batterie ist einfach super-schwer im Verhältnis. Ducati hat es aber echt sehr gut hinbekommen, die Gewichtsverteilung ist sehr gut. Es lässt sich sehr gut fahren und ist, wie gesagt, im Vergleich zur ehemaligen MotoE viel, viel dynamischer und agiler. Das Vorderrad kommt aus der Kurve hoch, man bremst an und das Hinterrad kommt hoch – es ist schon wirklich ein Rennmotorrad, aber natürlich nicht zu vergleichen mit einem Verbrenner, da hat man einfach die Vibrationen und den Sound. MotoE ist einfach ein super-direktes, rundes, flüssiges Fahren», fasste Tulovic zusammen.

MotoE-Test Portimão, Top-10 kombiniert (21. bis 23. Februar):

1. Hector Garzo, Dynavolt Intact GP MotoE, 1:46,916 min
2. Nicolas Spinelli, Tech3 E-Racing, + 0,120 sec
3. Matteo Ferrari, Felo Gresini MotoE, + 0,170
4. Mattia Casadei, LCR E-Team, + 0,315
5. Óscar Gutiérrez, Axxis-MSi, + 0,318
6. Alessandro Zaccone, Tech3 E-Racing, + 0,378
7. Eric Granado, LCR E-Team, + 0,397
8. Kevin Zannoni, Openbank Aspar Team, + 0,480
9. Lukas Tulovic, Dynavolt Intact GP MotoE, + 0,491
10. Miquel Pons, Axxis-MSi, + 0,595

MotoE-Test Portimão, Rennsimulation (23. Februar):

1. Mattia Casadei, LCR E-Team, 7 Rdn in 14:21,363 min
2. Eric Granado, LCR E-Team, + 5,968 sec
3. Kevin Manfredi, Ongetta SIC58 Squadra Corse, + 8,734
4. Miquel Pons, Axxis-MSi, + 8,767
5. Óscar Gutiérrez, Axxis-Msi, + 8,786
6. Alessandro Zaccone, Tech3 E-Racing, + 11,825
7. Jordi Torres, Openbank Aspar Team, + 12,128
8. Andrea Mantovani, Klint Forward Factory, + 18,231
9. Kevin Zannoni, Openbank Aspar Team, + 33,834
10. Alessio Finello, Felo Gresini MotoE, + 34,600
11. Armando Pontone, Aruba Cloud MotoE, + 37,575
12. Lukas Tulovic, Dynavolt Intact GP MotoE, + 41,145
13. Maria Herrera, Klint Forward Factory, + 43,820
14. Hector Garzo, Dynavolt Intact GP MotoE, + 1:09,482 min
15. Matteo Ferrari, Felo Gresini MotoE, + 1:34,963
16. Massimo Roccoli, Ongetta SIC58 Squadra Corse, 2 Runden zurück
17. Chaz Davies, Aruba Cloud MotoE, 2 Runden zurück
18. Nicolas Spinelli, Tech3 E-Racing, 3 Runden zurück

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