Jack Miller (Ducati): «Massive Risse im Belag»
Jack Miller
Jack Miller liegt in der MotoGP-WM-Tabelle bereits 94 Punkte hinter WM-Leader Fabio Quartararo. Er hat zwar in Le Mans und Jerez seine ersten beiden WM-Läufe auf Ducati gewonnen, aber er ist dem GP-Podest seit Catalunya vor vier Monaten fern geblieben – seit sieben Rennen!
Der australische Lenovo-Ducati-Werksfahrer stand zuletzt im Schatten seines Teamkollegen Pecco Bagnaia und will in Texas beim «Red Bull Grand Prix of the Americas» den Spieß umdrehen. Sonst muss er eines Tages eine Stallorder zugunsten von Bagnaia befolgen, der inzwischen der einzige ernsthafte Ducati-Pilot mit Titelchancen ist. «Es sind noch vier Rennen zu fahren, es ist also noch ein bisschen früh, über dieses Thema zu reden», sagte JackAss vor dem FP1 in Austin. «Wir haben das Glück, bei Ducati so viele Topfahrer am Grid zu haben. Das kann sicher hilfreich sein, wenn Pecco Unterstützung brauchen sollte.»
Miller ist am Mittwoch bereits mit einem australischen Kollegen aus der MotoAmerica-Rennserie um die Strecke spaziert, außerdem hat er für Sponsor Red Bull ein Video gedreht, gestern hat er die 5,5 km lange Piste mit den 20 Kurven noch einmal besichtigt. «An einigen Stellen schaut der Asphalt erbärmlich aus», ist Miller aufgefallen. «Im ersten Sektor sind massive Risse im Belag zu erkennen. Es sind zwar ein paar Stellen neu asphaltiert worden, an anderer Stellen wurde versucht, sie irgendwie glattzubügeln. Zum Beispiel in der Kurve nach der Gegengeraden. Aber der holprige Belag beschäftigt uns bei diesem Grand Prix vom ersten Tag an…»
Die Einheimischen kennen die Ursache. Das ganze Areal wurde viel zu schnell aus dem Boden gestampft, der Unterbau der Strecke wurde schlampig und notdürftig präpariert, sogar die Zufahrtswege und die asphaltierten Parkplätze weisen deshalb fürchterliche Risse und Vertiefungen auf, ganze Abschnitte müssen immer wieder gesperrt werden.
Miller meint, es habe auch mit dem lehmigen Untergrund und mit den oft extrem starken Regenfällen in Texas zu tun.
«Wir werden sicher wieder mit einem holprigen Belag zu kämpfen haben», ist der Lenovo-Ducati-Werksfahrer überzeugt.
Kommt die Ducati mit solchen Bedingungen gut zurecht? «So gut halt eine 180 kg schwere und 300 PS starke Maschine auf diesen Bodenwellen gefahren werden kann», sagt der Australier, der in der WM an fünfter Stelle liegt. «Wir haben beim Test in Misano schon einiges probiert, was uns hier helfen kann. Auch Misano hat ja schon einige anständige Bodenwellen gehabt. Ich war froh, dass wir dort den Test gehabt haben. Denn wir haben dort beim Problem 'bump absorption' Fortschritte gemacht. Vorher habe ich mich darüber immer ein bisschen beschwert. das war schon in der Silverstone der Fall, dann wieder am Freitag in Misano. Dann haben wir ein paar Sachen gefunden, die uns auf Holperpisten helfen. besonders beim Test haben wir dann eine Lösung gefunden, ohne dass wir dafür viel Grip preisgeben mussten.»
Stand Fahrer-WM nach 14 von 18 Rennen:
1. Quartararo 234 Punkte. 2. Bagnaia 186. 3. Mir 167. 4. Zarco 141. 5. Miller 140. 6. Binder 124. 7. Aleix Espargaró 104. 8. Viñales 98. 9. Marc Márquez 92. 10. Oliveira 87. 11. Martin 71. 12. Nakagami 70. 13. Rins 68. 14. Pol Espargaró 64. 15. Bastianini 61. 16. Alex Márquez 50. 17. Morbidelli 40. 18. Lecuona 38. 19. Petrucci 37. 20. Marini 28. 21. Rossi 28. 22. Bradl 13. 23. Pirro 8. 24. Pedrosa 6. 25. Savadori 4. 26. Rabat 1.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 275 Punkte 2. Yamaha 262. 3. Suzuki 184. 4. KTM 178. 5. Honda 148. 6. Aprilia 105.
Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha 329 Punkte. 2. Ducati Lenovo 326. 3. Suzuki Ecstar 235. 4. Pramac Racing 216. 5. Red Bull KTM Factory Racing 211. 6. Repsol Honda 163. 7. LCR Honda 120. 8. Aprilia Racing Team Gresini 111. 9. Esponsorama Racing Ducati 89. 10. Tech3 KTM Factory Racing 75. 11. Petronas Yamaha SRT 68.