Joan Mir (Honda): «Wichtigstes Jahr meiner Karriere»
Joan Mir erlebte in seinem Debütjahr als Repsol-Honda-Werksfahrer eine echte Seuchensaison. 24 Stürze forderten ihren Tribut. Ein Kopf- und Nackentrauma zwang den Mallorquiner bereits im zweiten Saisonrennen in Argentinien zum Startverzicht, wegen einer in Mugello erlittenen Handverletzung pausierte er dann sogar drei Grands Prix. Zu allem Überfluss endete auch noch das Saisonfinale in Valencia nach einem Sturz im FP1 mit einem weiteren Nackentrauma frühzeitig.
Erfolgserlebnisse wie der fünfte Rang bei der Premiere des Indien-GP (bedingt auch durch die Streckencharakteristik, die Honda – ähnlich wie in Austin – besonders entgegenkam) waren dünn gesät. Mit gerade einmal 26 Punkten landete der MotoGP-Weltmeister von 2020 in der letztjährigen WM-Tabelle nur auf Rang 22.
Vor seinem zweiten Jahr auf der RC213V betonte der 26-Jährige bei der Präsentation des neuen Repsol-Honda-Looks für die Saison 2024: «Es ist ein sehr wichtiges Jahr für mich, vielleicht das wichtigste Jahr meiner Karriere. Wenn ein Fahrer ein Jahr lang nicht vorne dabei ist, ist das schon fatal. Von zwei Jahren wollen wir gar nicht reden… Ich bin bereit, alles zu geben, und Honda genauso.»
Was Joan Mir zuversichtlich stimmt: «Ich habe den Test in Sepang genossen. Es fühlt sich gut an, Licht am Ende des Tunnels zu sehen», betonte er nach seinem zehnten Rang in der kombinierten Zeitenliste des Sepang-Tests in der vergangenen Woche. «Ich bin sehr optimistisch. Ich habe gesehen, dass sie bei Honda sehr hart arbeiten. In kurzer Zeit haben sie ein sehr stark verändertes Motorrad gebracht – mit spürbaren Verbesserungen, etwa in puncto Gewicht und Leistung. Ich habe schon in Valencia festgestellt, dass sie sehr hart arbeiten. Zwischen Valencia und Sepang haben wir noch einen Schritt nach vorne gemacht und hoffentlich verbessern wir uns in Katar weiter. Ich wünsche mir mehr als jeder andere, dass wir weiterkommen und die Rennen wieder genießen.»
Zur guten Stimmung trägt auch seine neue Boxenmannschaft um Crew-Chief Santi Hernandez bei, den Mir von Marc Márquez übernahm. «Das Gefühl zum Team ist großartig. Wir haben beim Sepang-Test viel Zeit miteinander verbracht und uns ein bisschen besser kennengelernt. Ich glaube, dass wir eine sehr ähnliche Arbeitsweise haben. Alles läuft auf eine sehr natürliche Weise ab, das ist sehr positiv.»
Teammanager Alberto Puig stärkte Mir im Interview mit motogp.com am Rande der Teamvorstellung den Rücken: «Wir kennen Joan aus der Vergangenheit und wir wissen, dass er im vergangenen Jahr große Schwierigkeiten mit dem Motorrad hatte. In diesem Jahr hat er aber sein Selbstvertrauen wiedergefunden. Er ist ein sehr schneller Fahrer, er ist ein zweifacher Weltmeister, für uns gibt es da gar kein Fragezeichen. Wir werden sehen, wie im dieses Bike helfen kann, sein Potenzial zu zeigen.»
MotoGP-Test Sepang, kombinierte Zeiten (6. bis 8. Februar):
1. Bagnaia, Ducati, 1:56,682 min
2. Martin, Ducati, + 0,172 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,233
4. Alex Márquez, Ducati, + 0,256
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,409
6. Marc Márquez, Ducati, + 0,588
7. Binder, KTM, + 0,625
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,661
9. Acosta, KTM, + 0,683
10. Mir, Honda, + 0,692
11. Quartararo, Yamaha, + 0,843
12. Viñales, Aprilia, + 0,846
13. Nakagami, Honda, + 1,083
14. Miller, KTM, + 1,169
15. Bezzecchi, Ducati, + 1,185
16. Rins, Yamaha, + 1,197
17. Zarco, Honda, + 1,260
18. Oliveira, Aprilia, + 1,318
19. Marini, Honda, + 1,326
20. Crutchlow, Yamaha, + 1,991
21. Augusto Fernández, KTM, + 2,058
22. Savadori, Aprilia, + 2,132
23. Pirro, Ducati, + 2,183