Speedway: Trauer um Andrey Kudryashov

Trackhouse Aprilia mit Joe Roberts? «Alle nervös»

Von Manuel Pecino
«Wir sind ein amerikanisches Team und verhehlen nicht, dass es schön wäre, einen amerikanischen Fahrer zu haben», sagt Trackhouse-Teammanager Davide Brivio. Der Italiener betont aber auch, dass die Leistung stimmen muss.

Nach WM-Rang 13 im Vorjahr rechneten nur wenige damit, dass Joe Roberts die Moto2-WM 2024 nach vier Rennen anführt. Mit einem siebten und drei zweiten Plätzen startete der Kalifornier stark in sein siebtes WM-Jahr und liegt vor dem Grand Prix in Le Mans an diesem Wochenende fünf Punkte vor dem Zweiten Sergio Garcia.

Mit solchen Leistungen bringt sich Roberts ins Gespräch für einen MotoGP-Platz 2025. SPEEDWEEK.com sprach mit Davide Brivio, dem Manager des amerikanischen Teams Trackhouse Aprilia, über die Chancen des 26-Jährigen aus Los Angeles.

Davide, für Teameigentümer Justin Marks wäre es sicher ein Traum, mit einem amerikanischen Fahrer zu gewinnen?

Wir sind ein amerikanisches Team und wir verhehlen nicht, dass es schön wäre, einen amerikanischen Fahrer zu haben. Doch es ist kein Muss. Wenn es einen starken amerikanischen Fahrer gibt, gut, doch wenn es einen starken indischen Fahrer gibt, nehmen wir den Inder. Kurz gesagt, wir nehmen den, den wir mögen und der zu uns passt.

Doch davon sind wir noch weit entfernt, denn wir haben gerade erst angefangen. Es wäre sicher schön, wenn Trackhouse ein wenig zum Gedeihen des amerikanischen Motorradsports beitragen könnte, vielleicht mit einer kleinen Fahrer-Akademie oder so etwas, um zu sehen, ob wir einige talentierte amerikanische Fahrer finden können.

Es gibt ein amerikanisches Team in der Moto2. Könnte es als Rampe für amerikanische Fahrer genutzt werden, mit Trackhouse in die MotoGP-Klasse aufzusteigen?

Nichts ist unmöglich, doch wir haben noch nicht darüber gesprochen. Ich würde mir ein Projekt wünschen, nennen wir es Academy, in dem ein Fahrer aus Amerika aufgebaut werden kann. Das wäre ein Projekt, das für MotoGP generell interessant sein könnte, weil die USA ein wichtiger Markt sind, in dem MotoGP gerne expandieren möchte. So wie die Formel 1, die bis vor 4 oder 5 Jahren in den USA nicht sehr populär war, jetzt aber zu einem Riesenspektakel geworden ist. Jeder in den USA ist verrückt nach der Formel 1.

Ich würde gerne etwas in dieser Richtung unternehmen, doch wir haben noch nicht darüber gesprochen, bislang gibt es weder einen Plan noch eine Strategie. Vergiss nicht, dass wir erst im Februar angefangen haben, vor nur drei Monaten.

Wird Joe Roberts in der nächsten Saison ein Trackhouse-Fahrer sein?

Ich weiß es nicht, denn es ist noch früh in der Saison und wir haben noch nicht wirklich angefangen, über künftige Fahrer nachzudenken. Wir müssen erst einmal abwarten, wie sich Miguel Oliveira und Raul Fernandez schlagen. Momentan sind sie Aprilia-Fahrer, also vom Werk engagiert. Für die Zukunft müssen wir deshalb mit Aprilia sprechen, und dafür ist es noch ein bisschen früh.

Beim Grand Prix in Texas waren deine Fahrer nervös und beschwerten sich, dass sich Joe Roberts zu viel in den Trackhouse-Einrichtungen herumtrieb.

In Austin hatten wir die Hospitality neben der des American-Race-Teams. Das war’s. Doch von nun an dürften sämtliche Fahrer, die ihre Verträge noch nicht verlängert haben, ein bisschen nervös werden, nicht nur die vom Trackhouse-Team. Deshalb denke ich, dass wir in der MotoGP-Klasse ein Marktfenster brauchen, so wie im Profi-Fußball.

Aber niemand hält sich an diese Marktfenster.

Das ist nicht wahr. Ich hätte durchaus Ideen, wie sich ein solches Marktfenster durchsetzen ließe!

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