MotoGP-Finale: Verschiebung, Verlegung, Absage?

Redding greift nach den Sternen: «6 Siege möglich!»

Von Ivo Schützbach
Scott Redding lässt sich von Ducati feiern

Scott Redding lässt sich von Ducati feiern

In Portimao waren die Ducati-Asse Scott Redding und Chaz Davies gegen Jonathan Rea (Kawasaki) chancenlos, bei der Superbike-WM in Aragon drehten sie das Blatt um. Mit diesem Sieg hat Redding nicht gerechnet.

Erst für die Superpole fand Scott Redding ein gutes Gefühl für seine Ducati Panigale V4R und qualifizierte sich als Dritter hinter Jonathan Rea (Kawasaki) und Loris Baz (Ten Kate Yamaha) für die erste Startreihe.

Bis zur achten Runde führte Rea das Feld an, dann übernahm Redding und gab die Führung im ersten Hauptrennen bis ins Ziel nicht mehr ab – auch wenn ihm Aruba-Teamkollege Chaz Davies noch bis auf 0,304 sec nahe kam.

«Ich hatte schon in der Aufwärmrunde einen großen Rutscher und dachte mir, dass das ein hartes Rennen wird», erzählte Redding nach seinem Triumph. «In der Startaufstellung beamte ich mich dann in meine Zone und redete mir ein, dass ich alle schlagen kann. Ich studierte Rea einige Runden lang und schaute, wo ich Vor- und Nachteile habe. Ich konnte seine Zeiten bequem mitgehen und war nie am Limit. Da wusste ich, dass ein gutes Ergebnis möglich ist.»

Die drei freien Trainings im MotorLand Aragon beendete der 27-Jährige auf den Plätzen 11, 3 und 11. «Das Aruba-Ducati-Team hat immer weiter gegraben und nie aufgegeben», lobte der Engländer seine Crew. «Am Freitag fühlte ich mich nicht gut auf dem Motorrad, ich machte mir Sorgen. Nach dem Training am Samstagmorgen wollte ich alles zusammenschlagen – ich war Elfter und habe alles riskiert. Vor allem habe ich nicht gewusst, warum das so war. Ich pushte und nichts kam, das Bike funktionierte einfach nicht richtig. Wir blieben ruhig, rauften uns zusammen und machten einen Plan.»

Mit seinem dritten Saisonsieg übernahm Redding wieder die WM-Führung und liegt jetzt fünf Punkte vor Rea. Dass in Aragon in den kommenden acht Tagen noch fünf weitere Rennen anstehen, spielt in die Hände der Ducati-Piloten. Die Strecke im MotorLand liegt der V4R, wo hingegen für Barcelona und Magny-Cours Rea die besseren Chancen ausgerechnet werden.

«Mit den Kawasaki ist es seltsam», grübelte Redding. «Über das Rennwochenende sind sie extrem schnell, im Rennen verhält es sich aber manchmal anders. «Wir müssen verstehen, was wir in den Trainings verlieren und in den Rennen aufholen. Letztlich sind die Rennen wichtig. Ich sage immer scheiß aufs Training, da gewinnst du nichts. Aber du musst dich für die Rennen vorbereiten. Jetzt habe ich ein Rennen hier gewonnen, also kann ich auch fünf weitere gewinnen. Diese Erkenntnis ist das Wichtigste, was ich aus diesem Rennen mitnehme.»

Ergebnis Superbike-WM 2020 Aragón/1, Lauf 1
Pos Fahrer Motorrad Zeit/Diff
1. Scott Redding Ducati 33:23,739 min
2. Chaz Davies Ducati + 0,304 sec
3. Jonathan Rea Kawasaki + 2,123
4. Michael Rinaldi Ducati + 7,453
5. Michael Vandermark Yamaha + 8,365
6. Toprak Razgatlioglu Yamaha + 18,851
7. Loris Baz Yamaha + 20,226
8. Xavi Fores Kawasaki + 26,971
9. Federico Caricasulo Yamaha + 27,054
10. Leon Haslam Honda + 29,283
11. Leandro Mercado Ducati + 30,270
12. Sylvain Barrier Ducati + 40,070
13. Román Ramos Kawasaki + 42,267
14. Marco Melandri Ducati + 54,075
15. Takumi Takahashi Honda + 57,737
16. Eugene Laverty BMW + 59,805
17. Lorenzo Gabellini Honda + 1:22,202 min
RT Maximilian Scheib Kawasaki  
RT Alvaro Bautista Honda  
RT Garrett Gerloff Yamaha  
RT Alex Lowes Kawasaki  
RT Tom Sykes BMW  
RT Christophe Ponsson Aprilia  

 

 

Stand Superbike-WM nach Lauf 1 in Aragón
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Scott Redding Ducati 157
2. Jonathan Rea Kawasaki 152
3. Toprak Razgatlioglu Yamaha 113
4. Chaz Davies Ducati 95
5. Michael van der Mark Yamaha 93
6. Alex Lowes Kawasaki 91
7. Michael Rinaldi Ducati 66
8. Loris Baz Yamaha 63
9. Álvaro Bautista Honda 55
10. Tom Sykes BMW 47
11. Leon Haslam Honda 42
12. Garrett Gerloff Yamaha 22
13. Xavi Fores Kawasaki 22
14. Marco Melandri Ducati 19
15. Federico Caricasulo Yamaha 19
16. Eugene Laverty BMW 16
17. Sandro Cortese Kawasaki 14
18. Leandro Mercado Ducati 12
19. Maximilian Scheib Kawasaki 10
20. Christophe Ponsson Aprilia 4
21. Sylvain Barrier Ducati 1

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