HRC-Manager: «Unglücklicherweise nicht bereit dafür»
Für Außenstehende ist schwer zu durchschauen, wie viel Unterstützung das Petronas-MIE-Team von Midori Moriwaki von der Honda Racing Corporation erhält; die Teameigentümerin äußert sich diesbezüglich auch stets sehr zurückhaltend.
MIE, die drei Buchstaben stehen für Midori International Engineering, ebnete 2019 den Weg für die werksseitige Rückkehr des japanischen Herstellers. Weil HRC seit 2020 in der Superbike-WM ein eigenes Team an den Start bringt, hat die Moriwaki-Truppe seither Satellitenstatus.
2024 ist MIE so nahe am Honda-Werksteam dran wie noch nie. Doch das ist ein Kompliment auf niedrigem Niveau, denn Honda liegt in der Konstrukteurs-WM mit 26 Punkten abgeschlagen auf dem letzten Platz, Klassenprimus Ducati hat bereits 162 Zähler.
Xavi Vierge als bester Honda-Fahrer ist mit 25 Punkten WM-14., Tarran Mackenzie aus dem MIE-Team mit sieben Zählern 19. Und der dauerverletzte Werksfahrer Iker Lecuona hat als 21. nur mickrige drei Punkte auf dem Konto.
«Natürlich unterstützen wir sie», sagte HRC-Teammanager Jose Escamez im Gespräch mit SPEEDWEEK.com auf Moriwaki angesprochen, um anschließend leicht zurückzurudern. «Sobald wir den richtigen Weg mit unseren Motorrädern gefunden haben, können wir ein Satelliten-Team stärker unterstützen. Midori hat ein großartiges Team, für uns ist es wichtig, ihnen unser Bestes zu geben. Unglücklicherweise sind wir noch nicht bereit dafür. Sobald wir unsere Probleme gelöst und unser Bike verbessert haben, möchten wir ihnen mehr unserer Entwicklungen zukommen lassen. Aber wie sollen wir das im Moment machen, wenn wir selbst nicht bereit sind? Wir wissen, welchen Level wir erreichen können, dafür schuften wir.»
Welchen technischen Stand haben die aktuellen Maschinen von Petronas MIE? «Ich kann diese Frage nicht richtig beantworten, weil ich es nicht genau weiß», bemerkte Escamez. «Ich will nichts behaupten, wenn ich nicht 100-prozentig sicher bin. Fest steht, dass es wichtig ist, unser Satelliten-Team zu unterstützen, wir hätten gerne mehrere. Unglücklicherweise ist das nicht so.»