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Mit Kawasaki-Werksbikes: Puccetti will aus dem Tief

Von Stephan Moosbrugger
Teamchef Manuel Puccetti (li.) mit Can Öncü

Teamchef Manuel Puccetti (li.) mit Can Öncü

Das Team Kawasaki Puccetti will in der Superbike- und Supersport-WM nach einer verkorksten Saison 2023 zurück in die Erfolgsspur. Eigentümer Manuel Puccetti strahlt vor den Tests in Jerez und Portimao Zuversicht aus.

In fünf Wochen startet die Superbike- und Supersport-WM auf Phillip Island (Australien) in die neue Saison. Bis es so weit ist, stehen noch einige Testtage auf dem Programm. Die Tests in Jerez (Spanien) und Portimao (Portugal) Ende Januar sind ein erster Gradmesser, wie gut die Werke und Teams über die Wintermonate gearbeitet haben.

Das italienische Kawasaki-Team Puccetti Racing wird auch in der Saison 2024 in beiden Klassen vertreten sein – mit Can Öncü und der ZX-6R in der Supersport-Kategorie und Tito Rabat mit der ZX-10RR bei den Superbikes. «Die Winterpause ist fast zu Ende, wir können es kaum erwarten bei den Tests vor dem Saisonauftakt in Phillip Island mit unseren Fahrern auf die Rennstrecke zurückzukehren und mit ihnen zu arbeiten», gibt sich Teamchef Manuel Puccetti euphorisch. «Wir werden viele neue Dinge zum Testen haben, sowohl für das Bike von Öncü als auch für jenes von Rabat.»

Spannend wird sein, ob Can Öncü nach seiner komplizierten Verletzung im letzten Jahr zur alten Stärke zurückfinden kann. Der 20-Jährige hatte sich nach seinem Sturz im zweiten Supersport-Rennen in Assen am 23. April im linken Unterarm Elle und Speiche gebrochen und litt seither an einer Lähmung des Radialisnervs. Trotz dieses Handicaps und einer mehrmonatigen Pause erreichte Öncü beim Saisonfinale in Jerez im zweiten Rennen den dritten Platz.

Am 12. November musste sich der junge Türke erneut einer Operation unterziehen, nachdem festgestellt wurde, dass sich der geschädigte Nerv nicht vollständig regenerieren wird. Ob die durchgeführte Nerventransplantation die erhofften Fortschritte bringt und der Schützling des fünffachen Supersport-Weltmeisters Kenan Sofuoglu seine Hand wieder normal bewegen wird können, bleibt abzuwarten. «Ich werde stärker auf die Rennstrecke zurückkehren und bessere Ergebnisse einfahren», gab sich Öncü direkt nach der Operation kämpferisch.

Öncü wird von 20. bis 22. Januar und am 24. und 25. Januar in Jerez fünf Testtage absolvieren. «Can muss sich nach der Operation und der monatelangen Abwesenheit von der Rennstrecke wieder an sein Bike gewöhnen», betont Puccetti. «Wir glauben an ihn und sind uns sicher, dass er eine Saison auf höchstem Niveau absolvieren kann.»

Die Hoffnung auf eine bessere Saison 2024 ist jedenfalls groß bei Puccetti. Denn neben der langwierigen Verletzung von Öncü hat das Kawasaki-Kundenteam 2023 auch in der Superbike-Kategorie eine Seuchensaison erlebt. Bereits nach den enttäuschenden ersten vier Rennwochenenden trennten sich die Italiener und Ex-Weltmeister Tom Sykes nach dem Meeting in Barcelona. Tito Rabat fuhr die Saison ohne nennenswerte Erfolge zu Ende. Die Enttäuschung war groß, Puccetti sah sich mit unterlegenem Material auf verlorenem Posten.

Am Saisonende sah alles nach einem Markenwechsel aus, ein Deal mit Ducati galt als so gut wie fix. Dann kam gerade noch rechtzeitig das Angebot mit der Werksunterstützung von Kawasaki. Puccetti glaubte wieder an eine Zukunft mit dem japanischen Hersteller und ist willens, die mittlerweile 15-jährige Partnerschaft fortzusetzen. Dass mit dem eingeschlagenen Weg an alte Erfolge angeknüpft werden kann, stellte Rabat beim Saisonfinale in Jerez in Aussicht – mit einer Werksmaschine erlebte der Spanier mit den Rängen 11, 15 und 14 sein bestes Wochenende 2023.

«Tito wird dieses Jahr eine ZX-10RR in der Werksspezifikation fahren. Damit sollte es ihm möglich sein, regelmäßig in die Top-Ten zu kommen. Danke an Kawasaki und KRT für ihre Unterstützung», freut sich Puccetti auf die kommende Saison.

Rabat wird das Werksbike und die von Kawasaki zur Verfügung gestellten Updates am 24. und 25. Januar in Jerez sowie am 29. und 30. Januar in Portimao testen.


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