Hockenheim: SBK-WM ein Hoch-Risiko-Spiel

Loeb trumpft in der Heimat auf

Von Toni Hoffmann
Loeb nimmt ein Zuschauerbad

Loeb nimmt ein Zuschauerbad

Sébastien Loeb hat im Citroën C4 wie erwartet die erste Etappe seines ersten echten Heimspiels in der Rallye-WM gewonnen.


Alles andere wäre eine Überraschung gewesen, diese aber blieb nach der ersten Etappe des ersten französischen WM-Laufes auf dem Festland aus. Wie erwartet gewann der sechsfache Champion und erneute Thronanwärter Sébastien Loeb den ersten Tag seines ersten echten WM-Heimspiels in seiner elsässischen Heimat. Nach den acht schmierigen Asphaltprüfungen in der Region Colmar/Mühlhausen hatte der 59-fache Rekord-Laufsieger einen Vorsprung von 22,7 Sekunden auf seinen Citroën-Stallgefährten Dani Sordo.

«Die Pisten waren sehr schmierig. Ich musste mich sehr stark konzentrieren», meinte Loeb, der in seiner alten Heimat mit seinem 60. Sieg seinen siebten WM-Titel in Folge vorzeitig gewinnen kann. «Ich kannte zwar einige Pisten aus meinen Rallyeanfängen hier, aber da hat sich inzwischen viel verändert.»

Während der Wahl-Schweizer Loeb einen sicheren Tagessieg einfuhr, war der Platz hinter ihm hart umkämpft. Letztlich setzte sich aber Sordo um 2,9 Sekunden gegen seinen Citroën-Partner und den Tabellenzweiten Sébastien Ogier durch.

Ford ist weiter auf der Suche nach einer Asphalt-Performance, die bislang nur [*Person Jari-Matti Latvala*] etwas gefunden hat. Der WM-Dritte war es erneut, der im Focus dem Tempo des Zwei-Zacken-Teams auf Asphalt mit leichtem Respektabstand folgen konnte. Der zweifache Saisonsieger sprengte auf der letzten Entscheidung mit seiner zweiten Frankreich-Bestmarke das führende Citroën-Quartett und verdrängte [*Person Petter Solberg*] im privaten C4 um vier Sekunden auf den fünften Platz (45,8 Sekunden zurück). Hirvonen wirkte auf Asphalt erneut etwas blass und notierte den sechsten Platz (Rückstand: 1:50,8 Minuten) vor Kimi Räikkönen im zweiten Junior-Citroën.

Die Rallye-WM-Premiere des Tourenwagen-Weltmeister Yvan Muller in seiner Heimat war gegen Mittag zunächst vorzeitig beendet. Auf dem Weg zum Service blieb sein Citroën Xsara WRC mit einem Problem an der Benzinpumpe liegen. Muller, der bis dahin auf einem beachtlichen 12. Platz lag, wird wahrscheinlich zur zweiten Etappe nach dem SupeRally-Reglement wieder starten.

In der Super 2000-Wertung gab es nach dem ersten Drittel des vorletzten WM-Laufes eine Dreifach-Führung für Skoda mit Eyvind Brynildsen, Patrik Sandell und Michal Kosciuszko. Bei den Produktionswagen setzte sich der Titelverteidiger Armindo Araujo gegen den Subaru-Piloten Anders Gröndal und den Mitsubishi-Kollegen Ott Tanak durch. Die Junior-Wertung gewann Thierry Neuville vor seinen Citroën C2-Partnern Hans Weijs und Mathieu Arzeno. Tabellenführer Aaron Burkart notierte im Suzuki Swift nach einem schlechten Start nur den fünften Platz.

Gesamtstand nach acht Prüfungen (= 145,20 km:)

  1. Loeb/Elena (F/MC), Citroën C4 WRC, 1:18:27,8 h.
  2. Sordo/Vallejo (E), Citroën C4 WRC, + 22,7 sec.
  3. Ogier/Ingrassia (F), Citroën C4 WRC, + 25,6
  4. Latvala/Anttila (FIN), Ford Focus WRC, + 41,8
  5 P. Solberg/Patterson (N/GB), Citroën C4 WRC, + 45,8
  6. Hirvonen/Lehtinen (FIN), Ford Focus WRC, + 1:50,8.
  7. Räikkönen/Lindström (FIN), Citroën C4 WRC, + 3:27,4
  8. Villagra/Curletto (RA), Ford Focus WRC, + 5:34,6
  9. Wilson/Martin (GB), Ford Focus WRC, + 5:58,1
10. Block/Gelsomino (USA), Ford Focus WRC, + 7:01,4

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